Sechstes Tourismusforum des Landes Bremen im Deutschen Schifffahrtsmuseum
13.11.2025Nachhaltig, digital, von hoher Qualität – wie kann der Tourismus im Land Bremen den Wandel erfolgreich gestalten? Diese Leitfrage stand im Mittelpunkt des 6. Landestourismusforums, das heute (13. November 2025) unter dem Titel "Tourismus 2030: Transformationsprozesse zukunftsorientiert denken" im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven stattfand. Rund 150 Teilnehmende aus Tourismuswirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung diskutierten über Strategien, wie sich Bremen und Bremerhaven langfristig als zukunftsfähiges Reiseziel aufstellen können.
Das Tourismusforum hat sich längst als das größte und wichtigste Branchentreffen im Land Bremen etabliert. Mit Vorträgen, in Diskussionsrunden und Workshops bietet es eine Plattform, aktuelle Trends zu reflektieren und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln.
Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt: "Der Tourismus ist weit mehr als eine Freizeitbranche. Er ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und Impulsgeber für nachhaltige Stadtentwicklung, kulturelle Vielfalt und Beschäftigung im Land Bremen. Damit wir diese Rolle auch in Zukunft sichern können, müssen wir die großen Transformationsprozesse aktiv gestalten: klimafreundlich, indem wir Ressourcen schonen und regionale Wertschöpfung stärken; digital, indem wir innovative Technologien gezielt einsetzen, um Service und Erlebnisse zu verbessern; und qualitätsorientiert, indem wir konsequent in Menschen, Ausbildung und Angebotsvielfalt investieren. Mit dem Landestourismusprojekt 'Zwei Städte. Ein Land.' bündeln Bremen und Bremerhaven ihre Kräfte und entwickeln Strategien, die Innovation fördern und zugleich Verantwortung übernehmen – für die Menschen vor Ort, für die Gäste und für eine starke, zukunftsfähige Tourismuswirtschaft."
Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz sagte in der Begrüßung: "Wir arbeiten derzeit an unserem Tourismuskonzept 2030 und damit an der strategischen Ausrichtung für die kommenden Jahre. Unser Ziel ist ein Tourismus, der Bremerhaven als lebenswerte, innovative und nachhaltige Seestadt stärkt – mit spürbarem Mehrwert für Gäste, Wirtschaft und Stadtgesellschaft. So zeigen wir, wie Tourismus zur Zukunftsfähigkeit einer Stadt ganz praktisch beitragen kann."
Rund 32.450 Personen könnten durch den Tourismus im Land Bremen ihren Lebensunterhalt bestreiten. Mit mehr als einer Million Ankünfte und fast zwei Millionen Übernachtungen von Januar bis August 2025 verzeichnen Bremen und Bremerhaven erneut eine starke Nachfrage und stehen mit einem Plus von annähernd vier Prozent deutlich besser da als der Bundesdurchschnitt.
Ein zentrales Thema des Vormittags war der Blick auf den Status quo und die Zukunftsstrategien der beiden Städte: Die Lebensqualität für Einheimische und Gäste.
Michael Gerber, Geschäftsführer der Erlebnis Bremerhaven GmbH, richtete den Blick auf den aktuellen Stand des Tourismuskonzeptes Bremerhaven 2025 – und nahm dabei eine ehrliche Bestandsaufnahme der Schlüsselprojekte vor. Ihm geht es nicht allein um touristische Kennzahlen, sondern um das Lebensgefühl in der Stadt insgesamt. "Im Wettbewerb der Städte und Regionen wird entscheidend sein, wie gut Menschen dort und in ihren Zentren leben können", betonte Gerber. "Nur wenn sich Einheimische in ihrer Stadt wohlfühlen und das gesellschaftliche Leben weiterhin funktioniert, entsteht auch für Gäste eine authentische, erlebbare Lebensqualität." Bremerhaven wolle diesen Ansatz für 2030+ weiter stärken – mit dem Fokus auf eine lebendige Stadt, in der Tourismus und Alltag harmonisch zusammenwirken.
Oliver Rau, Geschäftsführer der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, berichtete über die Schwerpunkte der Tourismusstrategie Bremen 2030+, die der breiten Öffentlichkeit Anfang 2026 vorgestellt wird und hob noch einmal die Bedeutung eines breit aufgestellten Marketings hervor. "Der Tourismus bleibt eine Leitökonomie für Bremen. Dafür werden wir auch in den nächsten Jahren unsere Kräfte bündeln. Neben der Strategie ist jedoch das Mitwirken aller Stakeholder aus der Branche elementar. Nur dann werden weiterhin den großartigen Erfolg der Vorjahre fortführen können."
Impulse aus der Wissenschaft und Praxis lieferte Oliver Puhe, Trendkurator des Mittelstand-Digital Zentrums Tourismus. Der Innovationscoach begleitet seit mehr als zehn Jahren Unternehmen und Organisationen bei ihrer Zukunftsentwicklung. Mit seinen Schwerpunkten auf Digitalisierung, Mobilität und Nachhaltigkeit zeigt er auf, wie touristische Akteure den Wandel aktiv gestalten können.
Am Nachmittag standen für alle Teilnehmer Workshops im Mittelpunkt. Ziel war es dabei, die theoretischen Ansätze aus den Vorträgen mit der täglichen Arbeit in Betrieben und Institutionen zu verknüpfen – vom nachhaltigen Wirtschaften über digitale Serviceprozesse bis hin zur Qualitätssicherung.
Abgerundet wurde das Programm durch Good-Practice-Beispiele aus der Branche, die zeigen, wie touristische Akteure im Land Bremen bereits heute neue Wege gehen – vom nachhaltigen Konzept der Breminale über Bodenaschenbecher am Neuen Hafen in Bremerhaven bis hin zum Inklusionsprojekt des Kulturbüros Bremen Nord sowie dem Alten Eiswerk in Bremerhaven, das im Fischereihafen erfolgreich zu einer Spiel- und Erlebniswelt umgebaut wurde.
Das Landestourismusforum setzt seit 2020 Impulse für die Weiterentwicklung der touristischen Landschaft im Land Bremen und findet im Wechsel in Bremen und Bremerhaven statt. Die Veranstaltung wird durch das Landestourismusprojekt "Bremen & Bremerhaven – Zwei Städte. Ein Land." im Auftrag der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation gefördert.
Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen die Fotos zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Fotos: Ralf Masorat / Erlebnis Bremerhaven
Ansprechpersonenfür die Medien: