Band 104 des Bremischen Jahrbuchs, herausgegeben vom Staatsarchiv Bremen in Verbindung mit der Historischen Gesellschaft Bremen, ist heute (11. November 2025) erschienen. Den Auftakt des diesjährigen Jahrbuchs macht ein wichtiges Datum der Stadtgeschichte: Am 15. November 1225 wurden erstmals in Bremen "Consules", also Ratsherren urkundlich erwähnt. Der Senat wird somit in diesem Jahr 800 Jahre alt (siehe dazu auch die Pressemitteilung 800 Jahre Rat und Senat der Freien Hansestadt Bremen von heute).
Das Titelbild der original erhaltenen Urkunde und die Umstände ihrer Ausstellung durch Erzbischof Gerhard II. erläutert der Leiter des Staatsarchivs Konrad Elmshäuser. Die karolingerzeitlichen Bauten des Bremer Doms hat der ehemalige Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege, Georg Skalecki, im typologischen Vergleich mit der Alexanderkirche in Wildeshausen und anderen diesen Kirchen nahestehenden Bauten der Region erforscht. Ein bisher wenig beachtetes Thema der Geschichte des Bremischen Landgebiets hat Bettina Schleier kenntnisreich aufgearbeitet: Die Rolle der Bauern bei den Wahlen zur Bremischen Bürgerschaft in den Jahren 1848-1852.
Elmshäuser hat wichtige Ereignisse des Jahres 1861 – einen Kostümball, eine Ausstellung und eine Grabung - zum Ausgangspunkt einer Untersuchung über die Anfänge der Altertumskunde in Bremen gemacht. Die Odyssee des Lloyd-Dampfers "Habsburg" im Jahr 1883 nach einem Schraubenschaden schildert detailliert Christian Ostersehlte. Rohstoffausbeutung und Kolonialwirtschaft durch die Deutsche Südseephosphat-Aktiengesellschaft, eine Tochterfirma des Norddeutschen Lloyd (1909–1914), auf der Südseeinsel Angaur sind das Thema einer Untersuchung von Lea Wesemann. In die späte Weimarer Republik führt eine Arbeit von Jörn Brinkhus über Wilhelm Kaisen und die Große Koalition 1928-1933 unter der Frage: Ein erstes "Bündnis von Arbeiterschaft und Kaufleuten" in Bremen? Joshua Mathis Härtel hat das Verhältnis von Abfall, Zwangsarbeit und Kriegswirtschaft anhand des Bremer Müllabladeplatzes an der Duckwitzstraße in den Jahren 1941-42 analysiert.
Auf die Suche nach urbanen Bremer Heimatromanen begibt sich Thomas Elsmann, indem er Traditionen und Positionen bis zu Sven Regeners Roman Neue Vahr Süd schildert.
Maria Hermes–Wladarsch stellt schließlich die Bremische Bibliographie vor: eine umfassende Verzeichnung von Literatur zu Bremen und Bremerhaven.
Wie gewohnt beschließen zahlreiche Rezensionen und Hinweise auf weitere Neuerscheinungen das Jahrbuch, das im Staatsarchiv Bremen und im Buchhandel erhältlich ist. Das Inhaltsverzeichnis ist dieser Pressemitteilung als PDF angehängt.
Bibliografische Angaben: Bremisches Jahrbuch, Band 104 (2025), Selbstverlag des Staatsarchivs Bremen. 272 Seiten, Ladenpreis 33,00 Euro. ISBN 978-3-925729-96-6.
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