Arbeitssenatorin Schilling eröffnet Bremens erstes Azubiwohnheim
30.10.202554 Appartements auf fünf Etagen, insgesamt rund 1.700 Quadratmeter Platz: Bremens erstes Wohnheim speziell für Auszubildende auf dem Ellener Hof in Osterholz ist fertig, die ersten jungen Bewohnerinnen und Bewohner sind eingezogen. Am Donnerstag (30. Oktober 2025) wurde das Azubi-Wohnheim offiziell durch die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Dr. Claudia Schilling, eröffnet.
Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration: "Mit dieser neuen Wohnanlage im Ellener Hof ist etwas ganz Besonderes entstanden: ein Ort, an dem junge Menschen nicht nur wohnen, sondern auch in ihrer Ausbildung, in ihrem Beruf, in einem neuen Lebensabschnitt ankommen können. Wir wissen: Bezahlbarer Wohnraum ist knapp, gerade für junge Menschen, die eine Ausbildung beginnen."
Genau an diesem Punkt setze das Projekt an, betonte Schilling. "Das Wohnheim schafft günstigen Wohnraum für Auszubildende und trägt damit dazu bei, die Attraktivität der beruflichen Bildung zu stärken. Denn wir brauchen beides: Akademische und berufliche Bildung, gleichwertig, wertgeschätzt und mit guten Rahmenbedingungen." Weiterer Wohnraum für Auszubildende ist derzeit in Planung.
Das Azubi-Wohnheim bietet 66 Plätze in Einzelappartements und Zweier-Wohngemeinschaften. Die Wohnanlage besteht zu 85 Prozent aus Holz, die Räume werden über Fernwärme beheizt, die umweltfreundliche Dämmung von Wänden und Decken verringert Heizkosten sowie die CO2-Emissionen.
Die Höhe der Miete ist auf 350 Euro pro Person und Monat einschließlich aller Nebenkosten begrenzt. Mit einer in das Auszubildenden-Wohnheim integrierten sozialpädagogischen Begleitung soll den jungen Menschen in allen Lebensbereichen Unterstützung angeboten werden. Die Arbeitnehmerkammer stellt die Mittel zur Verfügung, sodass das Beratungsangebot "Bleib dran" auch vor Ort angeboten werden kann. Gebaut und betrieben wird das Wohnheim von der Stiftung Maribondo da Floresta, die Freie Hansestadt Bremen ist mit einem Investitionskostenzuschuss von 2,4 Millionen Euro (Gesamtkosten: 11 Millionen Euro) beteiligt.
André Vater, Vorstand der Bremer Heimstiftung und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Maribondo da Floresta: "Ich freue mich als Vorstand der Bremer Heimstiftung sehr, dass mit dem Azubi-Wohnheim ein weiterer bunter Mosaikstein auf dem Ellener Hof in Betrieb gegangen ist und das heute schon sehr lebhafte Quartier durch die Bewohnenden des Azubi-Wohnheims weitere Impulse erhält. Als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Maribondo da Floresta bin ich sehr glücklich, dass mit dem ersten Azubi-Wohnheim Bremens eine wichtige Unterstützung für Auszubildende in betrieblichen Ausbildungsverhältnissen geschaffen werden konnte."
Belegungskonzept: 80 Prozent der Plätze werden direkt an Auszubildende vergeben, die restlichen 20 Prozent indirekt über Unternehmen. Bei der direkten Vergabe gilt das Zufallsprinzip, um allen Bremer Auszubildenden die Chance auf einen günstigen Wohnplatz zu ermöglichen. Auch soziale Aspekte werden berücksichtigt. Daher werden alle Plätze aus der Direktvergabe über ein gewichtetes Losverfahren unter Einhaltung von Quoten vergeben. So erhalten beispielsweise Bewerberinnen und Bewerber in prekären Wohnverhältnissen Zusatzlose, ebenso wird soziales Engagement berücksichtigt.
Bei der indirekten Vergabe erhalten Unternehmen die Möglichkeit, durch einen monatlichen Beitrag (100 Euro pro Platz) Belegrechte für Auszubildende aus ihrem Betrieb zu erwerben, um so ihre Attraktivität als Ausbildungsbetrieb zu steigern und ihren Azubis eine günstige Unterkunft zu bieten. Pro Unternehmen können maximal zwei Belegrechte erworben werden. Das Unternehmen entscheidet dann für den jeweiligen Platz, wer einziehen kann. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Belegrechten fließen zu 100 Prozent in das Budget für Azubi-Wohnen beziehungsweise sozialpädagogische Aktivitäten für Auszubildende ein.
Das Belegungskonzept wird von der Ausbildungsgesellschaft Bremen mbH im Auftrag der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration und der Stiftung Maribondo da Floresta verantwortet. Eine unabhängige Loskommission unterstützt und kontrolliert das Belegungsverfahren. Alle wichtigen Informationen für Bewerberinnen und Bewerber, Unternehmen und interessierte Institutionen sind auf der Webseite der Ausbildungsgesellschaft Bremen zu finden: https://www.abig-bremen.de/azubiwerk
Stadtleben Ellener Hof: Das Quartier "Stadtleben Ellener Hof" ist ein sozial-ökologisches Modellquartier im Bremer Osten und verfolgt das Leitbild eines vernetzten Dorfes mit unterschiedlicher Altersstruktur und Durchmischung. Insgesamt sollen mindestens 500 Wohnungen entstehen, die rund 1.000 Bremerinnen und Bremern jeden Alters sowie aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Kulturen ein neues Zuhause bieten. Eigentümerin des Geländes ist die Bremer Heimstiftung. Die Stiftung Maribondo da Floresta hat auf dem Gelände bislang das Gästehaus Maribondo mit Bistro und Dorfladen gebaut und "Dat nee Huus", eine selbstverwaltete Einrichtung der Altenhilfe. "Dat neeHuus 2" ist gerade in Planung.
Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen die Fotos zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Foto: Arbeitsressort
Ansprechpartnerin für die Medien:
Nina Willborn, Pressesprecherin bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Tel.: (0421) 361-20323, E-Mail: nina.willborn@soziales.bremen.de