Neue Ausstellungselemente und Lichtinstallation "(Aus dem) Schatten" am 9. November 2025
29.10.2025Vor zehn Jahren, im November 2015, wurde mit dem Denkort Bunker Valentin in Bremen-Nord ein Ort eröffnet, der das Erinnern an Zwangsarbeit und Kriegsproduktion im Nationalsozialismus dauerhaft ins öffentliche Bewusstsein rückt. Zum zehnjährigen Bestehen der Gedenkstätte wird der Tag am 9. November 2025, der zugleich den Jahrestag der Novemberpogrome im Jahr 1938 markiert, mit einer besonderen künstlerischen und inhaltlichen Erweiterung gewürdigt.
Im Mittelpunkt des Abends steht die von den Bremer Künstlern Lennart Jäger und Jens Genehr geschaffene Lichtinstallation "(Aus dem) Schatten", die von 18 bis 20 Uhr an der Südseite des Bunkers gezeigt wird. Die großflächige Projektion zeigt vom historischen Ort inspirierte digitale Zeichnungen, die im Zusammenspiel mit Licht, Architektur und Bewegung eine eindrucksvolle visuelle Erfahrung schaffen. Besucherinnen und Besucher werden dabei selbst Teil des Kunstwerks: Ihre Schatten verändern die Projektionen und eröffnen neue Perspektiven auf Erinnerung und Verantwortung. Begleitet wird die Projektion von einer Beleuchtungsinstallation, die auch den Weg zur Präsentation atmosphärisch ausleuchtet. Die Künstler werden während der Projektion anwesend sein und mit dem Publikum über ihre Arbeit ins Gespräch kommen.
Dr. Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, die Trägerin des Denkort Bunker Valentin ist: "Erinnerung ist kein statischer Zustand. Sie lebt davon, dass Menschen sich bewegen – innerlich wie äußerlich. Die Installation stellt zentrale Fragen nach Vergangenheitsbewältigung, kollektiver Verantwortung und der Kontinuität totalitärer Denkmuster – Themen, die den Denkort seit seiner Eröffnung 2015 beschäftigen."
Zum 10-jährigen Bestehen der Gedenkstätte wird auch die Vertiefungsausstellung erweitert: Ab dem 9. November 2025 werden den Besucherinnen und Besuchern sechs Medienstationen sowie ein digitales Gedenkbuch erstmals vollständig präsentiert. Die neuen Elemente ermöglichen einen vertieften Zugang zu den Schicksalen von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie deren Nachfahren und spiegeln zugleich die Forschungsarbeit wider, die am Denkort geleistet wird. So entsteht ein offenes, weiterwachsendes Archiv, das Besuchende zum eigenständigen Erkunden und Recherchieren einlädt.
An insgesamt sechs Medienstationen lädt die Ausstellung dazu ein, die Geschichte des Bunkers Valentin aus verschiedenen Perspektiven zu entdecken: Thematisch geht es um die Lager in der Umgebung, das Dorf Farge zur Baustellenzeit, die Täterschaften, die Nachkriegszeit, den Mythos U-Boot und das Weiterleben nach dem Krieg. Dabei werden Personen, Orte, Ereignisse und Objekte in den Blick genommen, die miteinander verwoben ein vielschichtiges Bild der Geschichte des Bunkers ergeben.
Ergänzend zu den Medienstationen ist ab dem 9. November auch das digitale Gedenkbuch des Denkort Bunker Valentin öffentlich zugänglich. Es erinnert an die Menschen, die zwischen 1943 und 1945 auf oder im Umfeld der Bunkerbaustelle arbeiten und leiden mussten. In der zugrunde liegenden Datenbank sind bislang rund 10.000 Namen von Männern und Frauen aus zahlreichen Ländern erfasst. Im digitalen Gedenkbuch selbst sind derzeit mehrere hundert Einträge verfügbar, die nach und nach erweitert werden. Es ermöglicht gezielte Recherchen nach Personen, Lagern oder Nationalitäten und macht durch die Verknüpfung einzelner Einträge die Vielschichtigkeit der Schicksale sichtbar. Das Gedenkbuch ist als fortlaufendes Projekt angelegt, das stetig ergänzt wird.
Der Denkort Bunker Valentin ist am Sonntag, den 9. November 2025 durchgängig
von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
Projektförderung
Das Beleuchtungsprojekt wird gefördert durch: Karin und Uwe Hollweg Stiftung, Erinnern für die Zukunft e.V., Stiftung die Schwelle, Ortsamt Blumenthal
Achtung Redaktionen:
Die Vertrerinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen zur Eröffnung der Projektion und Medienstationen sowie dem Zugang zum Gedenkbuch in der Vertiefungsausstellung am Sonntag, 9. November 2025, ab 18 Uhr am Denkort Bunker Valentin, Rekumer Siel, 28777 Bremen-Farge zu kommen.
Die Veranstaltung findet statt im Beisein der Künstler der Projektion sowie Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern der Gedenkstätte.
Auf Wunsch ist eine Führung durch die Vertiefungsausstellung möglich.
Weitere Informationen:
Sandra Kern-Rollwage, Öffentlichkeitsarbeit Landeszentrale für politische Bildung Bremen/Denkort Bunker Valentin, Tel.: (0421) 696 73 675, sandra.kern-rollwage@lzpb.bremen.de
Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361 - 90637, E-Mail: jens.tittmann@kultur.bremen.de