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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Aktualisierung der Integrierten Drogenhilfestrategie

Bremer Senat beschließt Weiterführung und Ausbau von Angeboten in 2026 und 2027

28.10.2025

Der Senat hat heute (28. Oktober 2025) der Fortsetzung der Integrierten Drogenhilfestrategie zugestimmt und stellt dafür rund zehn Millionen Euro für die Jahre 2026 und 2027 zur Verfügung – vorbehaltlich der noch ausstehenden Gremienbefassung. Ziel der Ende 2023 beschlossenen Strategie ist es, der wachsenden Drogenszene durch präventive, unterstützende und repressive Maßnahmen ressortübergreifend zu begegnen und die Folgeerscheinungen in den Stadtteilen zu bekämpfen.

Die Integrierte Drogenhilfestrategie ist ein zentraler Bestandteil der Drogenpolitik im Land Bremen. Die im Rahmen der Strategie seit 2024 finanzierten und ausgebauten Maßnahmen, wie das teils muttersprachliche Streetwork der Wohnungslosen- und Drogenhilfe, der Ruhe- und Regenerationsort RegO, das Kontakt- und Beratungszentrum (KBZ) sowie der Drogenkonsumcontainer, tragen wesentlich dazu bei, Menschen in prekären Lebenslagen den Zugang zu Überlebens- und schadensminimierenden Hilfen zu erleichtern und sie in weiterführende Angebote zu vermitteln. Gleichzeitig wird mit der Stärkung des Sicherheitsdienstes und erhöhten Reinigungs- und Sammelintervallen der Bremer Stadtreinigung und des Umweltbetriebs Bremen ein deutlicher Beitrag zu Ordnung und Sauberkeit im öffentlichen Raum geleistet.

Auch zukünftig müssen aufgrund der starken Verelendung und gesundheitlichen Notlagen die Mehrausgaben für medizinisches und Safer-Use-Material für alle Leistungserbringer finanziert werden. Zusätzlich wird die für die im gesamten Stadtgebiet etablierten Rückzugsorte von Drogen konsumierenden Menschen bestehende Spritzensammlung flexibel ausgeweitet. Um besonders junge Menschen dabei zu unterstützen, Gesundheitsgefährdungen durch Drogenkonsum zu vermeiden, sollen im Landesinstitut für Schule (LIS) bereits vorhandene Mittel für die Einrichtung einer vierten Stelle für eine Referentin oder einen Referenten mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik verwendet werden.

Weitere Maßnahmen, die ab 2026 im Rahmen der Integrierten Drogenhilfestrategie umgesetzt werden sollen, sind deren externe Evaluation, die Finanzierung des Café Abseits in Bremen-Osterholz sowie des Online-Suchtberatungsportals Digi-Sucht, eine niedrigschwellige Kontakt- und Beratungsmöglichkeit gerade auch für jüngere, suchtkranke Menschen im Land Bremen. Vorgesehen sind auch Mittel für ein Drogenmonitoring und die Entwicklung eines Frühwarnsystems, da vermehrt synthetische Opioide wie Nitazene und Fentanyl sowie synthetische Cannabinoide in E-Zigaretten im Umlauf sind. So wurden im ersten Halbjahr 2025 bei 105 im Drogenkonsumcontainer durchgeführten Schnelltests in 49 Fällen Nitazene und in drei Fentanyl nachgewiesen.

Hintergrund:

Im September 2023 beschloss der Senat die Erstellung eines Handlungskonzepts zur Bekämpfung von Suchterkrankungen und deren Folgen in den Stadtteilen. Unter Federführung der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz und unter Beteiligung des Senators für Inneres und Sport, der Senatorin für Kinder und Bildung, der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft und der Senatskanzlei wurden anschließend Eckpunkte der Integrierten Drogenhilfestrategie (www.rathaus.bremen.de) entwickelt, die im Dezember 2023 beschlossen wurden.

Die Drogenhilfestrategie war wiederholt auch Gegenstand der Befassung in den betroffenen Beiräten, insbesondere in Mitte, Neustadt, Gröpelingen und Vegesack. Die Beiräte haben sich in diesem Zusammenhang jeweils aus Sicht ihrer Stadtteile intensiv mit der Situation vor Ort und den vorgeschlagenen Maßnahmen befasst und teilweise eigene Vorschläge gemacht. In der Sitzung der Stadtbürgerschaft am 7. Oktober 2025 wurde der Antrag der Beirätekonferenz "Integrierte Drogenhilfestrategie in den Quartieren sicherstellen und ausbauen“ (www.bremische-buergerschaft.de)behandelt. Die Stadtbürgerschaft hat diesen Antrag zur abschließenden Befassung an die städtischen Deputationen für Gesundheit, Pflege und Verbraucherschutz (federführend), Soziales, Jugend und Integration, Inneres sowie Kinder und Bildung und in den städtischen Haushalts- und Finanzausschuss überwiesen. Die entsprechende Befassung der Deputationen ist für das erste Quartal 2026 vorgesehen.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Kristin Viezens, Pressesprecherin der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: kristin.viezens@gesundheit.bremen.de