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Senatskanzlei

Bürgermeister-Konferenz zur Städtediplomatie

Stadtoberhäupter aus den USA und Deutschland beraten über Stadtentwicklung

09.10.2025

In Bremen treffen sich heute und morgen (9./10. Oktober 2025) rund 20 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus den USA und Deutschland zum zweiten "Mayor's Roundtable". Im vorigen Jahr fand diese Konferenz erstmals in New York statt. Ausgerichtet wird sie vom Auswärtigen Amt und dem Projektträger Engagement Global auf Einladung Bremens und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Städtetag sowie der Handelskammer Bremen. Das Oberthema lautet "Gemeinsame Herausforderungen und transatlantische Lösungen für Städte"; erörtert wird es unter anderem in drei Diskussionsrunden mit jeweils einem Fallbeispiel aus einer deutschen und einer US-amerikanischen Stadt.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Der Dialog zwischen den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern auf beiden Seiten des Atlantiks ist von grundlegender Bedeutung. Gerade jetzt kommt es darauf an, die deutsch-amerikanischen Beziehungen auf allen Ebenen zu intensivieren. Wenn die Konferenz dazu einen Beitrag leistet, ist sie ein großer Erfolg gewesen. Dass die zweite deutsch-amerikanische Bürgermeister-Konferenz in Bremen stattfindet, knüpft an eine lange Tradition der transatlantischen Beziehungen an. Millionen von Menschen sind einst über Bremerhaven nach Amerika ausgewandert und nach dem Krieg war Bremerhaven der Versorgungshafen für die amerikanischen Truppen in Deutschland."

David Holt, Präsident der US Conference of Mayors und Bürgermeister von Oklahoma City: "Amerikanische Städte sind Weltstädte, und die Bürgermeister Amerikas glauben fest an die Pflege internationaler Beziehungen auf lokaler Ebene. Es ist mir eine Ehre, die US Conference of Mayors in Bremen zu vertreten, wo wir uns mit unseren deutschen Verbündeten, Kollegen und Freunden treffen. Wir werden wichtige Themen diskutieren, die Städte auf der ganzen Welt betreffen, und wir werden die Bande zwischen unseren Ländern festigen."

Bundesaußenminister Johann Wadephul: "Rund 200 Städtepartnerschaften verbinden Deutschland und Amerika. Aus diesen Partnerschaften entsteht ein Netz der Zusammenarbeit, das durch Schüleraustausche , Wissenschafts- und Wirtschaftskooperationen und den Freundschaften zwischen Menschen unserer Länder gestaltet wird. Sie sind das Herz und die Seele unserer Beziehungen zu den Vereinigten Staaten – unserem wichtigsten Partner außerhalb Europas. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister haben in Bremen viel zu diskutieren. Denn Städte, ob groß oder klein, sind Katalysatoren des wirtschaftlichen Wachstums, sie finden innovative, passgenaue und lokale Lösungen für globale Probleme. Sei es im Umgang mit Gesundheitskrisen wie der Corona-Pandemie, mit klimabedingten Hitzewellen, dem Umstieg auf emissionsarme Mobilität oder der Abwehr von Cyberangriffen: Städte müssen neuen Herausforderungen zuerst ins Auges sehen. Städte sind zugleich Arenen und Akteure internationaler Politik."

André Grobien, Präses der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven: "Gerade in herausfordernden Zeiten ist der direkte Dialog zwischen Deutschland und den USA von zentraler Bedeutung. Bremen kann auf eine lange und erfolgreiche Geschichte transatlantischer Beziehungen zurückblicken, und die Vereinigten Staaten sind unser wichtigster Handelspartner außerhalb der EU. Umso mehr freuen wir uns, im Rahmen des 'Mayor's Roundtable' Gastgeber der Panel-Sessions im Haus Schütting zu sein – einem Ort, der wie kein anderer für Austausch, wirtschaftliche Stärke und partnerschaftliches Handeln steht. Die Diskussionen zu Themen wie ziviler Sicherheit, Innovationskraft der Städte und Wohnraum zeigen konkrete Ansätze, wie Städte als Treiber von Innovation und Wachstum die wirtschaftliche Zusammenarbeit und den transatlantischen Handel weiter stärken können. Wir gehen davon aus, dass die Gespräche auch für den Wirtschaftsstandort Bremen neue Ansätze und Perspektiven in Bereichen wie Innovation, Handel und nachhaltiger Stadtentwicklung eröffnen können. Gleichzeitig bieten diese Treffen die Gelegenheit, transatlantische Freundschaften zu vertiefen, die das gegenseitige Verständnis fördern und einen wertvollen Beitrag zur globalen Verständigung leisten."

Die Konferenz findet wie auch die im Vorjahr in New York im Rahmen des "Urban Diplomacy Exchange"-Programms (UDE) der Organisation Engagement Global, des Auswärtigen Amts und des Deutschen Städtetages statt. Dieses Programm soll bestehende Städtepartnerschaften um Themen insbesondere um Fragen der nachhaltigen Entwicklung erweitern. Dazu zählen auch Aspekte der sogenannten Städtediplomatie. Dabei geht es darum, auf internationaler Ebene schwierige Themen auf lokaler Ebene konstruktiv und pragmatisch anzugehen. Das hilft den Themen einerseits und steigert andererseits auch das Gewicht der Städte im internationalen Gefüge. Dies folgt der Idee, dass die Städte unmittelbarer von wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und weiteren Herausforderungen betroffen sind als andere staatliche Ebenen und die Menschen vor Ort entsprechend ganz eigene Möglichkeiten und Ideen zur Bewältigung haben.

Die drei Foren der Debatte sind:

  • Bezahlbarer Wohnraum: Lösungen für wachsende Städte
    (Beispiele von Belit Onay/Hannover und Quinton Donald Lucas/Kansas City)
  • Städte als Motoren für Innovation und Wachstum
    (Beispiele von Eckart Würzner/Heidelberg und Ed Lauing/Palo Alto)
  • Städte und Sicherheit: Intelligente Lösungen für Großveranstaltungen
    (Beispiele Dilpreet Sidhu/Los Angeles und Florian Hahn/Berlin)

Moderiert werden die Debatten von der renommierten Politologin und USA-Kennerin Cathryn Clüver-Ashbrook.

Den USA kommen aus deutscher Sicht hinsichtlich der Kooperation zwischen Städten bei diesen und weiteren Themen eine besondere Bedeutung zu. Denn deutsche Städte haben dorthin die intensivsten Beziehungen außerhalb Europas. So gibt es aktuell rund 200 deutsch-amerikanische Städtepartnerschaften. Bremen hat bisher noch keine Städtepartnerschaft in die USA. Doch am Rande dieser Konferenz werden diesbezügliche Gespräche geführt, um den Kreis der Bremer Partnerschaften auch in die USA zu erweitern.

Das Konferenzprogramm sieht daneben auch noch einige Exkursionen beziehungsweise Firmenbesuche vor. Ziele sind die Überseeinsel, das Bremer Mercedes-Werk und die BLG-Anlagen in Bremerhaven.

Ansprechpartner für die Medien:
Christian Dohle, Pressesprecher des Senats, Tel.: (0421) 361-2396, E-Mail: christian.dohle@sk.bremen.de