Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt begrüßen die von der Europäischen Kommission vorgestellten Pläne für ein neues, langfristiges Handelsschutzinstrument im Stahlbereich. Die Vorschläge greifen zentrale Forderungen der Länderallianz Stahl auf und setzen ein wichtiges Signal für faire Wettbewerbsbedingungen sowie für den Erhalt der heimischen Stahlproduktion und industriellen Wertschöpfung.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Es kann und es darf nicht sein, dass der europäische Markt mit dreckigem Dumping-Stahl geflutet wird. Daher begrüße ich die Maßnahmen der EU-Kommission ausdrücklich, denn sie stellen sicher, dass der Wettbewerb ein Stück fairer wird. Einen fairen Wettbewerb brauchen die europäischen Hütten und die Beschäftigten nicht zu fürchten, denn sie sind stark und leistungsfähig genug und ihre Produkte absolut konkurrenzfähig."
Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt: "Die Vorschläge der EU-Kommission sind ein wichtiger Schritt, um faire Wettbewerbsbedingungen im Stahlmarkt zu sichern und die Transformation der Branche abzusichern. Für unsere Stahlstandorte bedeutet das mehr Planungssicherheit und bessere Rahmenbedingungen für Investitionen in klimaneutrale Produktionsverfahren. Ein wirksamer Außenschutz ist entscheidend, damit Grüner Stahl in Europa eine Zukunft hat. Zusätzlich braucht Deutschland einen Industriestrompreis."
Das von der EU-Kommission vorgesehene Zollkontingentsystem (Tariff Rate Quota, TRQ) kombiniert zollfreie Einfuhren in erheblichem Umfang mit klar geregelten Schutzmechanismen für darüber hinausgehende Importmengen. Konkret sollen rund 18,3 Millionen Tonnen Stahlimporte weiterhin zollfrei in die EU gelangen können; erst darüber hinaus greifen Zölle. Damit stärkt die EU den fairen Wettbewerb und schützt die heimische Produktion, ohne den Markt abzuschotten.
Die Vorschläge sind eine Antwort auf die dramatisch angespannte Lage der Stahlbranche: Weltweit bestehen Überkapazitäten von über 600 Millionen Tonnen, während subventionierte Billigexporte – vor allem aus China – den europäischen Markt zunehmend unter Druck setzen. Gleichzeitig belasten US-Schutzzölle und eine schwache Nachfrage in Europa die Branche. Der Anteil der Stahlimporte ist trotz rückläufiger Produktion auf rund 30 Prozent gestiegen.
Die bisherigen Safeguard-Maßnahmen laufen Mitte 2026 aus. Eine dauerhafte, verlässliche Lösung sei notwendig, um Planungssicherheit zu schaffen und die Transformation zur klimaneutralen Stahlproduktion voranzutreiben. Bremen setzt sich deshalb gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Länderallianz Stahl für eine schnelle Umsetzung der EU-Vorschläge ein, um die Zukunft der europäischen Stahlindustrie langfristig zu sichern.
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