Rund 100 Gäste erlebten am gestrigen Abend (1. Oktober 2025) in der Landesvertretung Bremen in Berlin ein eindrucksvolles Kulturprogramm im Doppelpack: Die Lesung der Bremer Autorinnen und Autoren mit einem Stipendium traf auf die offizielle Eröffnung der Ausstellung "Eine tierisch gute Idee". Die Kooperationsveranstaltung der Landesvertretung Bremen, des Senators für Kultur und des Bremer Literaturkontors verband Literatur und Bildkunst zu einem stimmungsvollen Abend, der zeigte, wie facettenreich die Bremer Kulturszene ist und wie gut sich beide Disziplinen in einem gemeinsamen Rahmen ergänzen.
Seit über 40 Jahren vergibt der Senator für Kultur das Bremer Stipendium an literarische Nachwuchstalente ebenso wie an bereits etablierte Autorinnen und Autoren. In diesem Jahr präsentierten mit Will Gmehling, Sarah von Lüttichau und Jeff Hemmer drei aktuelle Stipendiatinnen und Stipendiaten ihre Projekte in Berlin. Während Gmehling Einblicke in ein neues Kinderbuchprojekt gab, das mit viel Sprachwitz den Alltag aus der Sicht junger Menschen erzählt, widmete sich von Lüttichau in ihren Texten den feinen Nuancen menschlicher Begegnungen. Hemmer wiederum, der nicht nur als Autor, sondern auch als Aussteller Teil des Abends war, stellte Arbeiten vor, die urbane Räume und ihre Geschichten sprachlich verdichtet in den Blick nehmen. Ergänzt wird das Stipendium durch das Programm Artist in Residence, das jährlich Bremer Stipendiatinnen und Stipendiaten einen Arbeitsaufenthalt in der Landesvertretung Bremen in Berlin eröffnet. Damit entsteht nicht nur Raum für konzentriertes Arbeiten, sondern auch die Möglichkeit, die eigenen Projekte einem Berliner Publikum vorzustellen und neue kulturelle Verbindungen zu knüpfen.
Staatsrätin Nancy Böhning, die Bevollmächtigte der Freien Hansestadt Bremen beim Bund: "Die Landesvertretung Bremen versteht sich seit ihrem Bestehen als kulturelle Brücke zwischen Weser und Spree. Hier finden Bremer Künstler:innen einen Ort, um ihre Arbeiten auch in Berlin zu präsentieren und in den Austausch zu treten. Genau dafür sind das Autor:innenstipendium und das Artist in Residence-Programm wichtige Bausteine, die zeigen, wie lebendig und vielfältig Bremens Kulturszene ist."
Durch den Abend führte Jens Laloire, Geschäftsführer des Bremer Literaturkontors, der mit viel Gespür für Sprache und Publikum die Übergänge zwischen Lesung und Ausstellung moderierte. Im Anschluss an die Lesung wurde die Ausstellung "Eine tierisch gute Idee" offiziell eröffnet, auch wenn Berliner Kulturinteressierte bereits in den vergangenen Wochen Gelegenheit hatten, in die Ausstelung hineinzuschnuppern. Die Werke von Anke Bär, Valeska Scholz und Jeff Hemmer fügen sich in das Ausstellungsprogramm "Twogether – ausgezeichnete Zeichensetzung" ein und erzählen auf humorvolle, oft überraschende Weise von Tieren als Hauptfiguren. Dabei geht es nicht nur ums Schmunzeln: Die Zeichnungen regen zum Nachdenken über Beziehungen zwischen Mensch und Tier, über soziale Rollenbilder und über die Lust am Erzählen in Bildern an. So entstanden am Abend intensive Gespräche zwischen den Gästen, die sowohl die literarischen Texte als auch die Bildwelten in einen lebendigen Zusammenhang brachten.
Die Ausstellung "Eine tierisch gute Idee" ist noch bis zum 19. Dezember 2025 in der Landesvertretung Bremen, Hiroshimastraße 24, 10785 Berlin, zu sehen. Der Eintritt ist frei. Um vorherige Anmeldung wird gebeten.
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