Diskussion zur "Nationalen Hafenstrategie"
17.09.2025Rund 400 Gäste sind der Einladung des Senats zur gestrigen (16. September 2025) Veranstaltung "Moin Berlin, Moin Bremen" in die Landesvertretung Bremen in Berlin gefolgt. Die Bevollmächtigte beim Bund und für Europa, Staatsrätin Nancy Böhning, freute sich in ihrer Begrüßung über so großen Zuspruch und die Möglichkeit das Netzwerk Bremen und Berlin zu pflegen und weiter auszubauen. Im Mittelpunkt stand zunächst eine Podiumsdiskussion zur "Nationalen Hafenstrategie" geladen.
Nach dem Grußwort des Bremer Staatsrats für Häfen, Kai Stührenberg, diskutierten auf der Bühne: Bürgermeister Andreas Bovenschulte, die Hamburger Hafensenatorin Melanie Leonhard, Christoph Ploß, Maritimer Koordinator der Bundesregierung, sowie Matthias Magnor, Vorstandsvorsitzender der BLG Logistics Group.
Die Diskussion machte deutlich: Häfen sind eine gesamtstaatliche Aufgabe und nicht nur der betreibenden Bundesländer. Nur wenn Bund und Länder gemeinsam Verantwortung übernehmen, kann es eine wirksame Nationale Hafenstrategie geben. Es brauche daher verbindliche Zusagen des Bundes für eine dauerhafte und planbare Finanzierung. Das Podium war sich einig, dass das Ziel sein müsse, zentrale Infrastrukturprojekte zu sichern und Zukunftsinvestitionen zum Wohle des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu ermöglichen. Als Beispiel hierfür wurde die notwendige Ertüchtigung von 2,5 Kilometern Kaje des Container-Terminals in Bremerhaven angesprochen, so dass tiefere Liegeplätze und die Abfertigung moderner Schiffe möglich sind.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Häfen sind keine regionale, sondern eine nationale Aufgabe. Denn eine Volkswirtschaft lebt von Im- und Export, was es ohne leistungsfähige Häfen nicht geben würde. Kein Auto und keine Anlage würden exportiert, kein Rohstoff importiert. Von den Häfen profitieren deshalb nicht nur die Küstenländer, sondern ganz Deutschland. Deshalb wäre es nur fair und gerecht, wenn sich auch ganz Deutschland an den Hafeninvestitionen beteiligen würde."
Matthias Magnor, BLG-Vorstandschef: "Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung enthält wesentliche Punkte für eine erfolgreiche Nationale Hafenstrategie. Nun müssen aber den Worten zügig Taten folgen. Dabei spielen Investitionen, Planungsbeschleunigung und die Einfuhrumsatzsteuerreform eine zentrale Rolle."
Melanie Leonhard, Hafensenatorin Hamburg: "Die deutschen Seehäfen sind unverzichtbar für Exporterfolg, Versorgungssicherheit, Energiewende und unsere Sicherheitsarchitektur. Um zukunftsfähig zu sein, braucht es leistungsfähige Kaianlagen, gut ausgebaute Wasserwege und moderne Terminals. Die notwendigen Investitionen sind nur gemeinsam mit dem Bund zu bewältigen. Unsere Seehäfen haben eine nationale Bedeutung. Daher wollen wir im Schulterschluss mit den Küstenländern, dem Bund und allen Partnern die Nationale Hafenstrategie zum Erfolg führen. Dazu gehört auch ein verlässlicher Finanzierungsbeitrag des Bundes."
Christoph Ploß, Maritimer Koordinator der Bundesregierung: "Die deutschen Seehäfen sind von enormer nationaler Bedeutung für den Wirtschaftsstandort. Auch wenn das Grundgesetz die Zuständigkeit für die Häfen bei den Ländern verortet, sollte der Bund hier stärker unter die Arme greifen. Hierzu könnten zum Beispiel auch Mittel des Sondervermögens herangezogen werden. Wir müssen unsere Häfen auch unter sicherheits- und energiepolitischen Gesichtspunkten betrachten und in ihre Zukunft investieren."
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion öffnete die Landesvertretung Bremen ihren Garten für das Sommerfest. Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenshaft, Kultur und Medien sowie zahlreiche "Butenbremerinnen" und "Butenbremer", die den Dialog mitgestalteten.
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war das zehnjährige Jubiläum des Freundeskreises "Weserbrücke e.V.". In seinem Grußwort blickte der Gründungsvorsitzende, der ehemalige Bürgermeister Klaus Wedemeier, auf eine Erfolgsgeschichte zurück, die zeigt, wie Bremen seit einer Dekade Brücken nach Berlin schlägt.
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