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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration | Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

25 Jahre "Wohnen in Nachbarschaften"

Bremen feiert starkes Quartiersprogramm für Zusammenhalt und Teilhabe

16.09.2025

Bremen feierte gestern Abend (15. Septmeber 2025) ein viertel Jahrhundert "Wohnen in Nachbarschaften" (WiN). Seit 1998 sorgt das Programm dafür, dass Nachbarschaften zusammenwachsen, Menschen sich begegnen und gemeinsam ihre Stadtteile gestalten. Mehr als 200 Gäste aus Politik, Verwaltung, Vereinen, Initiativen und den Quartieren selbst kamen in der Oberen Rathaushalle zusammen, um dieses bremische Erfolgsmodell zu würdigen.

Özlem Ünsal, Senatorin für Mobilität, Bau und Verkehr, betonte in ihrem Grußwort: "Mit Wohnen in Nachbarschaften zeigen wir seit mittlerweile über 25 Jahren, wie moderne Stadtentwicklung in Bremen funktioniert: sozial, lebendig und gemeinsam gestaltet. WiN bringt Menschen zusammen, stärkt unsere Nachbarschaften und gibt den Quartieren eine starke Stimme. Zusammen mit der Städtebauförderung schaffen wir nicht nur Räume aus Stein und Beton, sondern Orte der Begegnung und der Teilhabe. Bremen baut nicht nur Häuser – wir bauen Gemeinschaft. Dieses einzigartige Zusammenspiel von Bauen und sozialem Engagement stärkt Bremen und seine Quartiere. Wir werden es mit voller Energie und Entschlossenheit weiterentwickeln."

WiN als einzigartiges Zusammenspiel von Bauen und sozialer Arbeit

Das Programm WiN verbindet soziale Quartiersarbeit mit baulicher Stadtentwicklung. Während die Städtebauförderung Räume schafft – von Nachbarschaftszentren bis zu lebendigen Plätzen –, füllt WiN diese Räume mit Leben: mit Kulturprojekten, Nachbarschaftsfesten, Bildungsangeboten, Sprachkursen, Gesundheits- und Präventionsprojekten sowie vielen weiteren Initiativen.

Claudia Schilling, Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration: "Wohnen in Nachbarschaften kann alles: Spracherwerb, Arbeitsmarktorientierung, Erwachsenenbildung, Nachhilfe für Kinder und Jugendliche, selbst neue Spielplätze. Ich kenne kaum ein anderes Förderprogramm, dass sich so bewährt hat. Durch eine beispielhafte ressortübergreifende Zusammenarbeit von Sozial- und Bauressort haben wir bislang in sogenannten besonders belasteten Quartieren rund 6.700 Projekte zu den unterschiedlichsten Themen realisiert. Sie haben die Wohn- und Lebensverhältnisse von vielen Bremerinnen und Bremern nachhaltig verbessert. Durch die großen Entscheidungsspielräume für die Menschen vor Ort ist Wohnen in Nachbarschaften ein gelebtes Beispiel für Demokratie, und gleichzeitig auch für Selbsthilfe und Selbstwirksamkeit."

Erfolgsgeschichte aus den Quartieren

In der Talkrunde des Abends kamen sowohl die Gründerinnen und Gründer der ersten Stunde als auch heutige Aktive zu Wort. Sie schilderten, wie WiN seit 1998 gewachsen ist und sich stets den Herausforderungen der Zeit gestellt hat – von der Integration Geflüchteter über Bildungsangebote bis hin zu Projekten für ältere Menschen. Dabei ist deutlich geworden, dass das Programm insbesondere durch die Quartiersmanagerinnen und -manager sowie durch Angebote in den Quartierszentren sichtbar wird.

Beispiele für erfolgreiche WiN-Projekte:

  • Gröpelingen: Aufbau eines Stadtteilzentrums, Jugendbeteiligungsprojekte, Stärkung von Kultur- und Bildungsinitiativen
  • Tenever: Programme für Sprachförderung und Gesundheitsprävention, Stärkung des Miteinanders in einem vielfältigen Quartier
  • Blockdiek und Huckelriede: Angebote für Kinder und Familien, Nachbarschaftsfeste, Projekte für Seniorinnen und Senioren
  • Hemelingen: Unterstützung ehrenamtlicher Strukturen und Bildungsinitiativen

WiN bleibt eng verzahnt mit der Städtebauförderung

Das Programm "Wohnen in Nachbarschaften" geht seit seiner Gründung in zahlreichen Gebieten Hand in Hand mit der Städtebauförderung. Während mit der investiv ausgerichteten Städtebauförderung städtebauliche Missstände behoben und bauliche Impulse neu gesetzt werden, wird der Stadtumbau über WiN-Projekte mit Bewohnerinnen und Bewohnern begleitet. So konnte in allen WiN-Gebieten in den letzten 25 Jahren zusätzlich zur Förderung aus "Wohnen in Nachbarschaften" insgesamt auch etwa 130 Millionen Euro Städtebaufördermittel in die Quartiere investiert werden - davon ein Drittel Bundesanteil.

Die Erfolge werden zum Beispiel im jüngst aus den Programmen entlassenen Fördergebiet Huckelriede besonders sichtbar. Dort ist mit rund einer Million Euro Städtebauförderung ein neues Quartierszentrum auf dem Cambrai-Dreieck entstanden, das unter anderm durch das Quartiersmanagement sowie durch WiN-Projekte vor Ort intensiv genutzt wird. In Hemelingen ist das Quartierszentrum "Mobile" der Dreh- und Angelpunkt für die Umsetzung von WiN-Projekten im Quartier. Auch dieses Zentrum wurde mit etwa einer Million Euro Städtebauförderung gefördert.

Blick in die Zukunft:

Es geht verlässlich weiter. Damit WiN auch in Zukunft seine Wirkung entfalten kann, bereiten die Ressorts bereits jetzt die nächste Förderperiode 2026 – 2031 vor. Ziel ist eine stabile und verlässliche Finanzierung, eine klare Verzahnung mit der Städtebauförderung und weiteren Programmen sowie schlanke Verfahren für die Arbeit vor Ort. Nachbarschaften brauchen verlässliche Strukturen und Menschen vor Ort brauchen Planungssicherheit. Das Ziel ist, WiN langfristig abzusichern, damit dieses Programm auch weiterhin einen Unterschied machen kann – für die Stadtteile und für Bremen insgesamt.

Das Jubiläum bot nicht nur Raum für Rückblicke, sondern auch für einen Ausblick auf die kommenden Jahre. In der Oberen Rathaushalle wurden Glückwünsche aus allen Quartieren gesammelt und präsentiert. Einige der bewegendsten Botschaften wurden durch die Senatorinnen Özlem Ünsal und Claudia Schilling verlesen. Anschließend feierten Gäste aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft gemeinsam im Festsaal.

Bremen ist das Land der Quartiere, weil Menschen hier Verantwortung übernehmen, sich einbringen und zusammenhalten. Ohne das Engagement der vielen Ehrenamtlichen, Träger und Quartiersmanagerinnen und –manager wäre dieser Erfolg nicht möglich. Dafür gab es großen Dank und Anerkennung.

Ansprechpersonen für die Medien:

  • Aygün Kilincsoy, Pressesprecher bei der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Tel.: (0421) 361 - 6012, E-Mail: ayguen.kilincsoy@bau.bremen.de
  • Nina Willborn, Pressesprecherin bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Tel.: (0421) 361-20323, E-Mail: nina.willborn@soziales.bremen.de