Gemeinsame Pressemitteilung mit der Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven
10.05.2022Bewerbungsmappen verraten nicht ohne Weiteres, welche Fähigkeiten und Möglichkeiten junge Menschen mitbringen. Denn durch Noten, Zeugnisse und Praktikumsbescheinigungen werden diese nicht unbedingt sichtbar. Deshalb stand am heutigen Dienstag (10. Mai 2022) in der Handelskammer Bremen das persönliche Kennenlernen im Vordergrund.
Knapp 30 Unternehmen trafen auf 60 Jugendliche aus dem überbetrieblichen Ausbildungsverbund Bremen, den der Senat im Zuge der Corona-Pandemie für über 250 junge Menschen geschaffen hat. Im Auftrag der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa setzt die Ausbildungsgesellschaft des Landes ABiG seit 2020 gemeinsam mit verschiedenen Dienstleistern die Ausbildung in einer Vielzahl von Ausbildungsberufen in Bremen um. Zum Angebot gehören auch Unterstützungsangebote für Ausbildungsbetriebe und deren Auszubildende.
In einem Shorttrack von jeweils fünf Minuten konnten junge Menschen und Unternehmen von sich erzählen und einen Eindruck gewinnen, ob sie zusammenpassen. Nach dem Motto "Der erste Eindruck zählt" waren im Haus Schütting 25 Face-to-Face Beratungsplätze eingerichtet. In einem intensiven Austausch haben Unternehmen und Jugendliche zum Thema Ausbildungs- und Praktikumsplätze in den Berufen Fachkraft für Lagerlogistik, Kaufmann/-frau für Büromanagement und Kaufmann/-frau im Einzelhandel zusammengefunden.
Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, sagt: "Auszubildende bekommen eine echte Arbeitsmarktperspektive und verbessern ihre Berufschancen, die Betriebe bekommen neue motivierte Auszubildende und zukünftige Fachkräfte. Speeddating ist eine sehr gute Möglichkeit für Auszubildende und Betriebe gleichermaßen, erste Kontakte zu knüpfen und Praktika zu vereinbaren. Und im besten Fall finden Auszubildenden und Betriebe zusammen – erste Erfolge können wir schon jetzt verbuchen. Mehrere Auszubildende haben im KFZ-Handwerk bereits Praktika- und Ausbildungsplätze gefunden. Hoffentlich nutzen bald noch mehr Unternehmen dieses tolle Modell." Und ergänzt: "Wir haben mit den Ausbildungsverbünden ein Instrument neu geschaffen, um junge Menschen in Ausbildung zu bringen und ihnen Zukunftschancen zu eröffnen. Ziel ist es dabei mittelfristig, die Ausbildung in den Betrieben zu beenden, und letztlich auch einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten."
Dr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Bremen, sagt zu der immer größer werdenden Lücke zwischen den angebotenen Ausbildungsstellen und den tatsächlich eingehenden Ausbildungsverträgen: "Die Unternehmen suchen dringend nach beruflichem Nachwuchs. Gerade weil die Lücke zwischen Bedarf und Angebot immer größer wird, setzen wir auf Formate wie das Speeddating. Für die Jugendlichen ist das eine riesige Chance, eine passende Ausbildungsstelle zu finden, weil derzeit allein in Bremen noch mehr als 3.000 gemeldete Ausbildungsstellen unbesetzt sind." Ein Grund hierfür sei, dass durch die Pandemie viele Jugendliche den direkten Kontakt zu den Unternehmen nicht aufnehmen konnten. "Auch Praktika", so der Hauptgeschäfts-führer, "waren bis vor wenigen Monaten nur selten möglich. Wir wollen mit diesem Speeddating die jungen Menschen dort erreichen, wo sie sich aufhalten. Ob in der Schule, Zuhause oder in überbetrieblichen Bildungseinrichtungen."
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