Der Lockdown im Frühjahr hat gezeigt, wie wertvoll der Präsenzunterricht und die soziale Interaktion für Kinder und Jugendliche sind. Gleichzeitig sind digital gestützte Lehr- und Lernformen als Ergänzung äußerst sinnvoll. Das wurde mit den Schulen deutlich, die sich bereits auf den digitalen Weg begeben hatten. Eine Mischung aus Präsenz- und Distanzunterricht wird in Pandemiezeiten immer wieder notwendig sein, beispielweise wenn Kohorten an Schulen in Quarantäne gehen müssen. Zielstellung bleibt ein didaktisch-methodisch sinnvoller Einsatz der Endgeräte im Präsenzunterricht und als Mittel zur Erteilung von Distanzunterricht mithilfe nun auch flächendeckend zur Verfügung stehender Videokonferenzlösung.
Bereits im Juli 2020 hatte der Bremer Senat beschlossen, IPads für das unterrichtende Personal im Land Bremen zu beschaffen. Damals einigte man sich auf landesweit einheitliche Geräte an den öffentlichen Schulen als Strategie für eine funktionierende, wartungsarme und gemeinsame Standards sichernde Digitalisierung von Bildungseinrichtungen. Mittlerweile sind diese Endgeräte verteilt, in zwei Qualifizierungsoffensiven wurden Online-Fortbildungen belegt, eine weitere Offensive mit zwölf Workshops sowie mehrere Info-Veranstaltungen stehen bevor. Eine Verstetigung der Online-Fortbildungen zum Lernen und Lehren im Präsenz-, Hybrid- und Distanzunterricht sowie im Umgang mit iPads ist ebenfalls vorgesehen. Hinzu kommt die Anschaffung von zusätzlichem Content, also Apps und weitere Inhalte, wie beispielsweise die Erklärfilme von "sofatutor".
Mit der damaligen Senatsvorlage wurde die Senatorin für Kinder und Bildung zudem beauftragt, ein Landesprogramm zur Sicherstellung des Lernens und Lehrens unter den Bedingungen der Corona-Krise und ihrer Folgen umzusetzen sowie gemeinsam mit dem Senator für Finanzen alle Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten auszustatten und dafür ein Fach-, Qualifizierungs-, Support- und Finanzierungskonzept vorzulegen. Dieses umfangreiche Konzept wurde in der heutigen Sitzung des Senats (03.11.2020) beschlossen. Es beinhaltet unter anderem das Austeilen von Endgeräten für alle Schülerinnen und Schüler. Bis Ende des Jahres 2020 soll dieses sogenannte Rollout abgeschlossen sein. Hinzu kommen Stellen und Mittel für den Support.
"Das Rollout, die Fortbildungen das Einbinden in den Digitalpakt, das alles ist ein Mammutprogramm. Ich ziehe den Hut vor den zuständigen Kolleginnen und Kollegen meines Ressorts, im IT-Referat, im Zentrum für Medien und den Referaten, die mit der digitalen Bildung befasst sind. Sie haben das alles in kürzester Zeit unter Hochdruck auf die Beine gestellt. Auch die Lehrkräfte haben mich mit ihrem Engagement für die digitale Bildung nachhaltig beeindruckt. Ich weiß, wie schwer die Lage an den Schulen zurzeit ist. Ich weiß aber auch, dass wir diese Zeiten nur gemeinsam bewältigen können", sagte Bildungssenatorin Claudia Bogedan.
Finanzsenator Dietmar Strehl erklärt: "Die Grundlage für einen krisensicheren Unterricht ist eine krisenfeste IT-Infrastruktur. Aus dem Bremen-Fonds stehen dafür 35 Millionen Euro zur Verfügung. Selbstverständlich werden wir uns bemühen, Bundesmittel für diesen Zweck zu nutzen und dadurch die finanzielle Belastung Bremens zu reduzieren. Auch ohne Lockdown an den Schulen werden wir Corona-bedingt leider noch länger mit Distanzunterricht leben müssen - beispielsweise für unter Quarantäne stehende einzelne Kohorten."
Ansprechpartnerin für die Medien:
Annette Kemp, Pressesprecherin bei der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361-2853,
E-Mail: annette.kemp@bildung.bremen.de