Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz hat am heutigen Mittwoch, 8. Juli, den 43. Förderpreis für Bildende Kunst an Effrosyni Kontogeorgou überreicht. Die Künstlerin erhielt die mit 6.000 Euro dotierte und vom Senator für Kultur verliehene Auszeichnung für ihr Werk „Höhere Gewalt oder wie der Flügelschlag eines Rohrsängers einen Platzregen auslöst“. Hinzu kommen eine Einzelkatalogförderung von 3.000 Euro sowie eine spätere Einzelausstellung in der Städtischen Galerie Bremen.
Staatsrätin Emigholz würdigte die Arbeit als „leises, subtiles Kunstwerk, welches uns freundlich, aber eindringlich mit der Frage nach dem Umgang mit unserer Umwelt und den natürlichen Ressourcen konfrontiert“. Die Jury des Förderpreises habe, so Staatsrätin Emigholz weiter, eine sehr kluge Auswahl getroffen: „Die Stimme der Kunst war noch nie so wichtig und relevant wie heute. Wir brauchen diese freie, unabhängige Stimme damit sie uns wachrüttelt. Dazu leistet diese Arbeit einen wesentlichen Beitrag.“
Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt:
„Die Künstlerin Effrosyni Kontogeorgou erhält den 43. Bremer Förderpreis für Bildende Kunst für ihre Arbeit „Höhere Gewalt oder wie der Flügelschlag eines Rohrsängers einen Platzregen auslöst“. Im Fokus der Arbeit steht eine Fluchtwegtür innerhalb des Ausstellungsraums, den sie in Absprache mit der Städtischen Galerie für die Dauer der Ausstellung offen stehen lässt, sodass den Besucher*innen der Blick auf die Kleine Weser ermöglicht wird. (…) Oberhalb der genannten Tür installierte Effrosyni Kontogeorgou einen perforierten Schlauch, durch den in unregelmäßigen Intervallen Wasser fließt, sodass bei entsprechendem Fluss der Eingangsbereich als auch teilweise der Boden des Ausstellungsraums unter Wasser gesetzt wird. Die Illusion eines flüchtigen aber umso kräftigeren Platzregens wird damit geschaffen, der – wie der Ausstellungstitel aufklärt – durch den Flügelschlag eines Vogels (Rohrsängers) ausgelöst wird. (…) Kontogeorgou schafft mit ihrer Arbeit (…) auf überzeugende Art und Weise eine poetische Gegenüberstellung von Ausstellungsraum und der Außenwelt, die im Einsatz des künstlichen Regenschauers eine sinnliche Verknüpfung erhält.“
Die Preisträgerin bzw. der Preisträger wird in einem zweistufigen Verfahren bestimmt. Aus den Bewerbungen wählt eine regionale Vorschlagskommission die Teilnehmer und Teilnehmerinnen für eine Ausstellung in der Städtischen Galerie Bremen aus. Aus dieser Ausstellung heraus bestimmt eine überregionale Jury die Preisträgerin oder den Preisträger.
Folgende Künstlerinnen und Künstler wurden nominiert: Esther Adam, Kate Andrews, Daniel von Bothmer, Amina Brotz, Paula Hurtado Otero, Effrosyni Kontogeorgou, Sarah Lüdemann (Beauham), Hannes Middelberg, Lisa Sinan Mrozinski, Ghaku Okazaki, Pia Pollmanns, André Sassenroth, Irene Strese.
Die Hauptjury für den 43. Bremer Förderpreis für Bildende Kunst 2019 hat dann am 06. Juli. 2020 die Künstlerin Effrosyni Kontogeorgou für ihre Arbeit „Höhere Gewalt oder wie der Flügelschlag eines Rohrsängers einen Platzregen auslöst“ als Preisträgerin benannt.
Der Jury gehörten an: Sergey Harutoonian, Kunstverein Hannover, Peter Kruska, Stadtgalerie Kiel, Michaela Melián, Künstlerin und Professorin für zeitbezogene Medien, Hamburg, Noor Mertens, Kunstverein Langenhagen, Kristina Scepanski, Westfälischer Kunstverein Münster.
Ausdrücklich dankte Staatsrätin Emigholz der Jury sowie allen Künstlerinnen und Künstlern für ihre Beiträge.
Die Ausstellung kann vom 12. Juli bis 13. September 2020 in der Städtischen Galerie Bremen, Buntentorsteinweg 112, besichtigt werden.
Hinweis für Medien:
Für Rückfragen steht Ihnen der Kurator der Städtischen Galerie, Ingmar Lähnemann, gerne zur Verfügung: 0421/361 5826, Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz hat am heutigen Mittwoch, 8. Juli, den 43. Förderpreis für Bildende Kunst an Effrosyni Kontogeorgou überreicht.