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Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

Zukunft des Containerterminals: Senat gibt 1,8 Millionen Euro für weitere Planungen der Anpassung der Kajeninfrastruktur frei

07.02.2023

Das Containerterminal in Bremerhaven ist eines der Herzstücke der bremischen Häfen. Blickt man auf die Umschlagsleistung, gehört Bremerhaven zu den führenden europäischen Containerhäfen und mit über 50 Prozent Bahnanteil beim Transport bietet europaweit nur Hamburg ähnlich umwelt- und klimafreundliche Verbindungen. Damit das Containerterminal auch in Zukunft im Wettbewerb der Häfen mithalten kann, muss die Kajeninfrastruktur in den Abschnitten CT1 bis CT3a nach und nach angepasst werden. Die Hauptgründe: Containerschiffe werden immer größer – erwartet werden in Zukunft Standard-Maße von etwa 400 Meter Länge, 60 Meter Breite und Tiefgänge von 16,50 Metern bei einem Fassungsvermögen von 24.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) –, Transportsysteme verändern sich und gleichzeitig belasten Umwelteinflüsse die über mehrere Jahrzehnte gebauten Kajenabschnitte. Ausgehend von einem absehbaren Handlungsbedarf hatte die Senatorin für Wissenschaft und Häfen im Oktober 2020 bremenports beauftragt, eine Entscheidungsunterlage-Bau (ES-Bau) zur Anpassung der Kajeninfrastruktur CT1 bis CT3a zu erstellen. Diese liegt nun vor.

Basierend auf den Ergebnissen der ES-Bau hat der Senat heute (7. Februar 2023) Mittel in Höhe von insgesamt 1,87 Millionen Euro für weitere Planungsleistungen beschlossen. Die Summe teilt sich auf in 370.000 Euro, die bereits im Sondervermögen Hafeninvestitionen im Haushalt 2023 hinterlegt sind, sowie jeweils rund 750.000 Euro, die für die Haushaltsjahre 2024 und 2025 einzuplanen sind.

Dazu Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen: "Mit dem Gutachten sind wir bei einem der zentralen Zukunftsprojekte der bremischen Häfen einen großen Schritt weiter. Auf dieser Grundlage können wir nun die konkrete Umsetzung und die Vergabe der Bauaufträge vorbereiten. Die Anpassung der Kajeninfrastruktur wird uns noch weit bis ins nächste Jahrzehnt beschäftigen. Sie ist neben der Anpassung der Fahrrinne der Weser zwingend notwendig, damit das Containerterminal auch in Zukunft im europäischen Wettbewerb oben dabei bleibt."


Zum Inhalt des Gutachtens:
Im Rahmen der ES-Bau wurden neben der Nullvariante (komplette Sanierung) vier weitere Varianten teilweise mit Untervarianten betrachtet. Allen Varianten lag der Ansatz zugrunde, möglichst viele Elemente der intakten Bausubstanz in den Neubau zu integrieren. Eine Erhöhung der Kaje an den Terminals CT1 bis CT3a ist wegen der gleichen Höhenlage des Hinterlandes und am CT4 nicht machbar. Im Ergebnis werden die neuen Kajen eine senkrechte Uferwand und einen waagerecht nach außen ragenden Kragarm gegen Wellenüberlauf am Kajenkopf erhalten.

Die Empfehlung:
Von den Fachleuten favorisiert wird der Bau einer neuen wasserseitigen Ufereinfassung, verbunden mit einer Verschiebung der wasserseitigen Kranspur um rund acht bis zehn Meter nach außen. In der Konsequenz hieraus muss auch der landseitige Kranbahnbalken neu gebaut werden. Bei dieser Variante wird der Eingriff in die Weser, die Liegewannen und Wendestellen äußerst geringgehalten. Aus Sicht des Betreibers des Containerterminals ist die Vorzugsvariante mit den betrieblichen Anforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten vereinbar.

Zeitplan/Kosten:
Aufgrund der Länge der Kajenabschnitte CT1 bis CT3a (ingesamt rund 2.800 m) und zur Verringerung der Beeinträchtigung des Betriebs soll das Projekt in sechs kleinere Abschnitte unterteilt werden. Die Abschnitte erstrecken sich über die Länge eines Liegeplatzes von rund 500 m bzw. 300 m bei CT3a. Begonnen werden soll im Süden des Containerterminals im Abschnitt CT1. Um eine optimale betriebliche Anbindung an die bestehenden Terminals zu erhalten, sollen in der ersten Bauphase zwei Abschnitte mit einer Länge von 1.000 m hergestellt werden. Beginnen könnten die Bauarbeiten im Jahr 2026 – die Planfeststellung der Gesamtmaßnahme im Jahr 2025 vorausgesetzt. Die Fertigstellung wäre Ende der 2030er Jahre oder Anfang der 2040er Jahre möglich.

Nach aktuellem Preisstand (2022) ergeben sich Gesamtkosten in einem höheren dreistelligen Millionenbereich. Aufgrund der Spannbreite der bisher vorliegenden Kostenschätzung (plus minus 30 Prozent), der Länge des Umsetzungszeitraums (15 bis 20 Jahre) sowie der derzeit stark in Bewegung befindlichen Baukosten ist eine genauere Angabe zum jetzigen Zeitpunkt unseriös. Im Rahmen der Entwurfsunterlage-Bau (EW-Bau) wird eine genauere und belastbare Kostenberechnung erstellt. Zu den öffentlichen Kosten kommen weitere für die Suprastruktur (binnenseitiger Kranbahnbalken, neue Containerbrücken, etc.), die von den Betreibern aufzubringen sind.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Nina Willborn, Pressesprecherin bei der Senatorin für Wissenschaft und Häfen. Telefon: (0421) 361-92713, E-Mail: nina.willborn@swh.bremen.de