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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Zahl der angezeigten Gewalttaten in der Partnerschaft steigt – Bremen baut Frauenhausplätze aus

24.11.2021

"Gewalt gegen Frauen ist eine Menschenrechtsverletzung. Trotzdem verzeichnen wir auch 2020 wieder einen Anstieg der angezeigten Fälle von Partnerschaftsgewalt", betont Senatorin Claudia Bernhard anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2021. Laut der aktuell vorgestellten Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik durch das BKA verloren im letzten Jahr in Deutschland 139 Frauen ihr Leben durch die Tat ihres aktuellen oder früheren Lebenspartners. Die Zahl der Gewaltopfer in Partnerschaften stieg um 4,4 Prozent von 141.792 Opfern im Jahr 2019 auf 148.031 Opfer im Jahr 2020.

"Dass die Zahl der Anzeigen steigt, ist, so paradox das klingt, auch ein gutes Zeichen", so Claudia Bernhard weiter. "Das Dunkelfeld ist bei häuslicher Gewalt hoch. Je klarer formuliert wird, dass Schutz vor Partnerschaftsgewalt auch in der gesellschaftlichen Verantwortung liegt, je weniger es ein Tabu ist, diese zu benennen, desto mehr fühlen sich Frauen ermutigt, Hilfe und Unterstützung zu suchen."

"Unsere Gesellschaft ist gefordert, den Schutz von Frauen vor Gewalt deutlich auszubauen. Der Senat hat dazu bereits wirksame Maßnahmen auf den Weg gebracht", so die Senatorin. Ein wichtiger Baustein zum Schutz von Frauen vor Gewalt sind Frauenhäuser. "Unter meiner Federführung hat der Senat dieses Jahr eine Erhöhung der Frauenhausplätze in Bremen beschlossen. Das erste Frauenhaus konnte bereits in eine größere Immobilie umziehen, ein weiteres ist auf dem Weg dahin", sagte sie. "Dennoch sind auch in Bremen die Plätze weiter rar, das liegt vor allem an der Situation nach den Maßnahmen während der Corona-Pandemie", sagte Senatorin Bernhard, "deshalb werden wir auch die zusätzlichen Plätze im Tourismussegment ins nächste Jahr hinein verlängern".

Somit stehen aktuell 113 Plätze in Bremen und bis zu 20 Plätze in Bremerhaven zur Verfügung. Ende nächsten Jahres werden es dann rund 125 Plätze in Bremen sein. Zurzeit stehen in Bremen und Bremerhaven darüber hinaus bis zu 30 zusätzliche Plätze im Tourismussegment zur Verfügung. Von der neuen Bundesregierung wünscht sich Senatorin Bernhard einen Rechtsanspruch auf einen Platz im Frauenhaus, "und zwar bedingungslos für jede soziale Gruppe".

Erfreut zeigt sich Senatorin Bernhard ebenfalls über die Arbeit, die der neu berufene Betroffenenbeirat zur Umsetzung der Istanbul-Konvention aufgenommen hat. "Die Sichtweise der betroffenen Menschen in den Mittelpunkt der Maßnahmen zu stellen, gibt uns die Istanbul-Konvention vor. Bremen hat als erstes Bundesland dafür einen Betroffenen-beirat ernannt – ich freue mich auf die Zusammenarbeit und die kritischen Rückmeldungen, die wir von diesem Gremium bekommen werden", betont Senatorin Bernhard.

Der Betroffenenbeirat stellt sich vor unter www.bremen-sagt-nein.de/betroffenenbeirat/

Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de