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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Vor ESA-Ministerratskonferenz: Senatorin Vogt fordert starke Beteiligung Deutschlands an künftigen Raumfahrtprogrammen

24.10.2022

Am 22. und 23. November 2022 treffen sich die Mitgliedsstaaten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), um die Weichen für die künftige Raumfahrtpolitik Europas zu stellen. Aktuell ist Deutschland mit einem Budget von etwas mehr als einer Milliarde Euro im Jahr der größte Beitragszahler der ESA, gefolgt von Frankreich, Italien und dem Vereinigten Königreich. Im Vorfeld der ESA-Ministerratskonferenz haben die Länder Bremen, Bayern und Baden-Württemberg eine Aufstockung des ursprünglich veranschlagten deutschen ESA-Budgets gefordert.

Dazu Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa: "Deutschland muss auch künftig ein verlässlicher Partner in der europäischen Raumfahrt sein. Zur Bewältigung unserer anstehenden Herausforderungen, sei es beim Klimawandel, der Digitalisierung, bei der Weltraumforschung, beim Zugang zum All und insgesamt zur Verstärkung der europäischen Souveränität, kann die Raumfahrt erheblich beitragen. Deshalb fordern wir Kontinuität in der deutschen Raumfahrtpolitik und damit einen deutschen Beitrag von mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr, ebenso wie 2019. Das käme angesichts der aktuellen Inflation sogar einer Absenkung gleich."

Europäische Partner haben bereits angekündigt, die ESA durch zusätzliche Mittel ebenfalls weiter stärken zu wollen. "Um gleiche Ausgangsbedingungen für die deutsche Raumfahrt sicherzustellen und die ambitionierten Vorhaben der ESA zu unterstützen, wäre eine weitere Aufstockung des deutschen Beitrags daher dringend erforderlich", sagt Senatorin Vogt.

Für das Land Bremen als einem der wichtigsten Raumfahrtstandorte in Europa ist die Kontinuität der deutschen Beteiligungen besonders wichtig. Das liegt am Prinzip des sogenannten "Geo-Return", wonach die ESA-Mitgliedstaaten den überwiegenden Teil ihrer Beiträge als Industrieverträge zurückerhalten. Geringere Beiträge könnten demnach zu Kürzungen bei Trägerraketen-, Mondforschungs- oder Satellitenprogrammen führen, die wiederum erhebliche Auswirkungen für Bremen hätten. "Eine stabile Beteiligung Deutschlands sichert die Zukunft der Raumfahrt in Deutschland und in Bremen, und damit viele hochqualifizierte Arbeitsplätze in Industrie und Wissenschaft. So hat das Land Bremen – gemessen an der Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner – die höchste Luft- und Raumfahrtbeschäftigungsdichte in Deutschland. Wichtig ist also ein Beitrag, mit dem die laufenden Programme fortgeführt werden können", erläutert Vogt.

Allein im Land Bremen sind rund 12.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in mehr als 140 Unternehmen und 20 Forschungsinstituten der Luft- und Raumfahrtbranche beschäftigt. Die Branche erwirtschaftet einen Jahresumsatz von über vier Milliarden Euro. In Bremen werden die Oberstufen für die Ariane 5- und die neue Ariane 6-Trägerraketen entwickelt und gebaut. Hier entstehen auch die Antriebsmodule für die neuen Artemis-Mondmissionen der NASA sowie erste Studien eines künftigen Mondlanders. Darüber hinaus ist Bremen ein wichtiger Standort für die Entwicklung von Satellitensystemen, wie Klima-, Umwelt-, Kommunikations- und Wissenschaftssatelliten.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Kristin Viezens, Pressesprecherin bei der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Tel.: (0421) 361-59090, E-Mail: kristin.viezens@wae.bremen.de