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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Versorgungsnetz für blut- und tumorkranke Patienten und Patientinnen in Betrieb

09.02.2005

Gesundheitssenatorin Karin Röpke: Bundesweit einmaliges Projekt „iBON“ großer Schritt bei Verbesserung der medizinischen Versorgung

Bremens Gesundheitssenatorin Karin Röpke hat heute (9. Februar 2005) im Klinikum Bremen-Mitte die Praxisphase eines bundesweit einmaligen Projekts gestartet, das dazu dient, die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Blut- und Tumorerkrankungen zu verbessern.


Möglich wird dies durch das „Integrative Bremer Hämatologie/Onkologie Netzwerk“ (iBON), das auf der Grundlage elektronischer Vernetzung die Kommunikation zwischen niedergelassenen Ärzten und dem Klinikum Bremen-Mitte sicherer und schneller macht und damit erlaubt, die medizinische Versorgung der Kranken so optimal wie möglich zu gestalten. Es ist ein Kooperationsprojekt des zum Klinikverbund Gesundheit Nord gGmbH gehörenden Klinikums Bremen-Mitte (Zentrum für Innere Medizin), des Zentrums für angewandte Kommunikations-Technologien (ZAIT), des Unternehmens T-Systems, des Bremischen Krebsregisters und des Senators für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales. Vier Arztpraxen und insgesamt 13 Ärzte sind derzeit im Pilotnetz beteiligt; der Anschluss weiterer Arztpraxen und Krankenhäuser steht bevor.


Gesundheitssenatorin Karin Röpke: „Wir machen heute in Bremen einen großen Schritt vorwärts in der medizinischen Versorgung. iBON, als bundesweites Pionierprojekt für den Einstieg in die elektronische Patientenakte, steht für eine integrierte Versorgung und eine sichere Kommunikation. Es bringt für alle Beteiligten erhebliche Vorteile: Für die Patientinnen und Patienten, denen zum Beispiel belastende Doppeluntersuchungen erspart bleiben, und für die an der Behandlung beteiligten Ärzte, die über die selben relevanten Kranken-Daten verfügen.“


Bei der Diagnostik und Behandlung von Blut – und Tumorerkrankungen sind Laborwerte, Arztberichte und Röntgenuntersuchungen von großer Bedeutung. Im Netz werden diese Daten zukünftig in einer gemeinsamen elektronischen Dokumentation hinterlegt und stehen mit Erlaubnis des Patienten/der Patientin allen an der Behandlung beteiligten Ärzten zur Verfügung. Die Patient/innen legen beim Besuch des Haus- oder Facharztes und im Krankenhaus ihre „iBON-Karte“ vor. Die behandelnden Ärzte haben einen eigenen elektronischen Ausweis, der nur in Kombination mit der iBON-Patientenkarte den Zugang zur elektronischen Dokumentation ermöglicht. Die technischen Grundlagen, IT-Infrastruktur im Klinikum Bremen-Mitte und entsprechende Software-Anwendungen sowohl im Krankenhaus als auch in den Arztpraxen, stellt T-Systems zur Verfügung.


„ Mit dem Projekt haben wir in erster Linie das Wohl der Patient/innen im Blick. Es ist jedoch auch ein Meilenstein der Gesundheitswirtschaft in Bremen, mit dem wir den Anspruch und die Kompetenz unterstreichen, im Bereich der elektronischen Vernetzung im Gesundheitswesen eine Vorreiterrolle einzunehmen. Das zeigt auch die Bewerbung Bremens beim Bundesgesundheitsministerium als Modellregion für die elektronische Gesundheitskarte“, so Karin Röpke. Die Senatorin weiter: „Noch ist iBON ein kleines Projekt, aber wir wollen es zu einem großflächigen Versorgungsnetz im Lande Bremen und über die Landesgrenze hinaus aufbauen.“ Die Projektpartner arbeiteten intensiv an diesem Vorhaben.


Dr. Jörg Gröticke, Leitender Oberarzt des Zentrums für Innere Medizin I im Klinikum Bremen-Mitte, betonte: „Gerade Tumorpatienten brauchen Sicherheit und eine gute Kooperation zwischen den Ärzten in der Praxis und den Spezialisten im Krankenhaus. Mit der elektronischen Kommunikation wird die Diagnostik verbessert und die Behandlung sicherer. Das integrative Netzwerk wird für Blut- und Tumorerkrankungen beispielhaft zeigen, wie eine optimierte Versorgung zwischen den verschiedenen ärztlichen Partnern in der Praxis und im Krankenhaus organisiert werden kann.“


Dr. Claus W. Biermann, Principal Consultant Healthcare, T-Systems:

„Der Start von iBON ist für uns ein sehr wichtiger Schritt im Hinblick auf die Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen. Auch für die elektronische Gesundheitskarte haben uns Bremen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen als Partner für die Modellregionen gewählt. Unser Beitrag zur Verbesserung des medizinischen Versorgungsprozesses ist die IT-Infrastruktur als Voraussetzung für eine optimale Kommunikation im ambulanten und stationären Bereich. Der Konzern Deutsche Telekom zeigt sein Engagement für elektronische Prozesse im Gesundheitswesen auch im Rahmen der Initiative des Bundeskanzlers „Partner für Innovation“, die die Rahmenbedingungen für ein effizientes und leistungsstarkes Gesundheitswesen schaffen wird. Besonders freuen wir uns, dass wir gemeinsam mit dem Bremischen Senat, neben den Projekten zu Logistik und Bildung, eine weitere Dienstleistung erfolgreich auf den Weg gebracht haben.“


„Ich bin davon überzeugt, dass iBON nicht nur zur verbesserten Behandlung von Krebspatienten beitragen wird, sondern auch zur optimierten Therapie anderer chronisch kranker Menschen, wie zum Beispiel Rheuma- oder Herzpatienten“, sagte Wolfgang Tissen, Vorsitzender der Geschäftsführung des Klinikverbundes Gesundheit Nord. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis in allen Häusern diese – für die Patienten gewinnbringende – Kommunikations-Möglichkeit Standard sei. Zudem wies er auf die Innovationskraft hin, die vom Krebszentrum des Klinikums Bremen-Mitte ausgehe. „Hier wurde schon vor einigen Jahren erkannt, dass die Therapie krebskranker Menschen intensiver und zeitnäher als bisher zwischen den einzelnen Ärzten abgestimmt werden muss. Es ist deshalb nur folgerichtig, dass die Idee für iBON in diesem Klinikum geboren und umgesetzt wurde.“