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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Unterstützung für die Bremer Veranstaltungsbranche

22.01.2021

Die Veranstaltungswirtschaft ist mit einem Umsatz von rund 130 Milliarden Euro die sechstgrößte Wirtschaftsbranche in Deutschland und zählt mit rund 1,5 Millionen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die zweitmeisten Beschäftigten. Sie war auch die erste Branche, die im März 2020 von den Schließungsmaßnahmen betroffen war und wird voraussichtlich eine der letzten sein, die zum Normalbetrieb zurückkehren kann. In der Folge wird es zu Veränderungen am Markt kommen, die Unternehmen wie Beschäftige gleichermaßen betreffen werden.

Zwar hatte der Bund bereits im März ein Förderprogramm aufgelegt, das aber nicht immer passgenau war. Daher haben sich die Wirtschaftsminister und Wirtschaftsministerinnen der Länder gegenüber dem Bund erfolgreich für verbessere Förderbedingungen eingesetzt. So wurde die Veranstaltungswirtschaft beispielsweise in die November- und Dezemberhilfe aufgenommen.

Die Bremische Bürgerschaft hatte bereits im Oktober 2020 auf Initiative der Koalition ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Unterstützung der hiesigen Veranstaltungsbranche beschlossen. Dazu Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa: "Unser Ziel ist es, die Vielfalt der bremischen Veranstaltungsbranche zu erhalten, den Verlust von Arbeitsplätzen und die Abwanderung gut ausgebildeter Fachkräfte in andere Branche zu verhindern. Dieses in Deutschland einzigartige Vorgehen stößt nun auch bundesweit auf Interesse. Was aber viel wichtiger ist: Ein erstes Projekt konnte nun umgesetzt werden. Es gibt der Branche eine Perspektive, die sie dringend benötigt."

Die Auftaktveranstaltung des CLUB100 am 14. Januar hat zur Beschäftigung von rund 20 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen unterschiedlicher Gewerke geführt. Der CLUB100 im PIER2 ist ein solidarisches Projekt und kann von Bremer Clubs und Spielstätten bis Ende Mai für Veranstaltungen gebucht werden. Ein Großteil der Veranstaltungen wird gestreamt, so dass Interessierte trotz Lockdown in den Genuss von Konzerten, Lesungen und anderer Live-Veranstaltungen kommen können. Bisher listet das Programm 40 Termine auf. Wenn zu einem späteren Zeitpunkt die aktuellen Beschränkungen gelockert werden, soll auch der Besuch im Pier2 möglich sein.

Die Freie Hansestadt Bremen fördert das Projekt CLUB100 durch Finanzierung der erforderlichen Infrastruktur, Unterstützung beim Streaming und der Projektleitung mit Mitteln in Höhe von rund 530.000 Euro. Zusätzlich erhält der CLUB100 600.000 Euro aus dem Förderprogramm für die bremische Veranstaltungsbranche, das von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH umgesetzt wird.

Für das mit insgesamt 2,8 Millionen ausgestattete Förderprogramm sind seit November 2020 rund 150 Anträge gestellt worden. Es wird aus Mitteln des Bremen Fonds finanziert und ermöglicht eine Fehlbedarfsfinanzierung von Veranstaltungen, die unter den derzeitigen Corona-Bedingungen nicht wirtschaftlich durchführbar wären.

Zum Maßnahmenpaket gehören zudem der Runde Tisch der Veranstaltungsbranche und die Imagekampagne "Gastronomie – aber sicher!" der neu gegründeten Bremer Gastro-Gemeinschaft.

Die Mitglieder des Runden Tisches sind brancheninterne Multiplikatoren und Multiplikatorinnen, die in Bremen und Bremerhaven gut vernetzt sind und zum Teil auch bundesweit bei der Alarmstufe Rot aktiv sind, sowie Mitarbeitende des Wirtschaftsressorts. Seit Oktober entwickeln sie gemeinsam passende Unterstützungs- und Fördermaßnahmen. Der nächste Termin ist für Donnerstag, 28. Januar, vorgesehen. Auf der Agenda stehen unter anderem die Identifizierung von geeigneten Außenflächen, auf denen ab dem Frühjahr Veranstaltungen und Gastronomie möglich sind. Auch soll ein Förderprogramm entwickelt werden, dass die Wiederaufnahme des Betriebs nach der Lockdown-Phase unterstützt, etwa durch Investitionszuschüsse bei Hygienemaßnahmen oder technischen Umbauten, um eine Neuausrichtung zu ermöglichen.

Die Imagekampagne der Bremer Gastro-Gemeinschaft soll nach dem Lockdown umgesetzt werden. Ziel ist es, das Vertrauen der Kundschaft in die Gastronomiebetriebe zu stärken, indem die korrekte Einhaltung und Umsetzung der Corona-Hygieneanforderungen von geschulten Hygienekräften mit einer Auszeichnung bestätigt wird. Diese Imagekampagne wird durch die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa mit rund 80.000 Euro gefördert.

Zudem sind weitere Projekte in Planung, um situativ mit der Branche gemeinsam Lösungswege zu gestalten. "Es ist wichtig, den Unternehmen und Arbeitnehmenden Mut zu Aktivität zu machen. Die bestehenden Bundeshilfen sind wichtig und elementar, um die Existenz der Unternehmen und Arbeitsplätze in der Veranstaltungsbranche zu sichern. Über die genannten Projekte wollen wir aber auch Perspektiven schaffen und aufzeigen, dass es sich lohnt, neue Wege zu gehen", sagt Kristina Vogt.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Kristin Viezens, Pressesprecherin bei der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Tel.: (0421) 361-59090, E-Mail: kristin.viezens@wae.bremen.de