Programm bildet Grundlage für Naturschutz und Landschaftspflege
04.09.2025Welche Flächen in Bremerhaven sind für die Natur besonders wertvoll? Wo gibt es geeignete Flächen zur Erholung? Wo befinden sich wertvolle Altbaumbestände? Wie ist die bioklimatische Situation? Diese und viele weitere Informationen sind im Landschaftsprogramm Bremerhaven zu finden. Die Daten bilden die Grundlage, um durch konkrete Maßnahmen die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu erreichen. Die zuständige Fachdeputation hat dem Programm heute (4. September 2025) zugestimmt.
Dazu die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf: "Das Landschaftsprogramm zeigt uns auf, in welchem Zustand die Grünflächen und auch die Gewässer in Bremerhaven sind und mit welchen Maßnahmen wir sie erhalten und aufwerten können. Ziel ist es, der Natur ihren Raum und Tieren ein Zuhause zu geben sowie dem Menschen Orte der Erholung und Ruhe zu schaffen. Wir haben mit dem Programm eine sehr gute Grundlage, diese Ziele im wahrsten Sinne des Wortes mit Leben zu füllen."
Auf umfangreichen Kartenmaterial ist unter anderem zu erkennen, welchen Zustand die Grün- und Freiflächen in Bremerhaven als Lebensraum für Tiere und Pflanzen aber auch als Erholungsraum für die dort lebenden Menschen aufweisen und welche Gebiete in der Stadt mit mehr oder mit weniger Grün versorgt sind. Daraus werden Ziele und Maßnahmen abgeleitet, um die besonders wertvollen Bereiche, wie zum Beispiel die Luneplate, zu sichern und Bereiche mit Entwicklungsbedarf, wie zum Beispiel die nördliche Geesteniederung, aufzuwerten. Es werden auch Bereiche aufgezeigt, welche besser vernetzt werden müssen. So sind Lückenschlüsse in der Biotopvernetzung zwischen dem Fehrmoor und den Randmoorwäldern sowie zwischen dem Helmermoor/Kohlenmoor und dem Schutzgebiet Surheide-Süd/Ahnthammsmoor erforderlich, um die Wanderungsmöglichkeiten von dort vorkommenden Tierarten zu verbessern.
Erforderliche Lückenschlüsse werden auch für das Netz an Erholungswegen aufgezeigt, zum Beispiel zur Vervollständigung des Weges entlang der Geeste im Bereich der nördlichen Geesteschleife. Auch werden konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Grünversorgung vorgeschlagen. Ein besonderer Bedarf besteht hier unter anderem für die Bewohnerinnen und Bewohner der Ortsteile Goethestraße und Klushof. Eine Verbesserung der Situation kann durch Aufwertung naheliegender Grabenland- und Kleingartengebiete für die Öffentlichkeit sowie durch Umwandlung bislang grauer Stadtplätze hin zu grünen Quartiersplätzen erfolgen.
Die Informationen aus dem Landschaftsprogramm sind zum Beispiel in Bauleitplanungen oder Raumordnungsplänen zu berücksichtigen und dienen als Leitfaden für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen. Eine darüber hinausgehende Verbindlichkeit für beispielsweise Privatpersonen ergibt sich daraus nicht. In einem ebenfalls entwickelten Schutzgebietskonzept sind Gebiete aufgezeigt, die besonders schützenswert sind. So ist beispielsweise das Fehrmoor im Norden Bremerhavens geeignet, um als Naturschutzgebiet ausgewiesen zu werden. Gleiches gilt für die Rohrniederung in Bremerhaven Wulsdorf, die derzeit noch als Landschaftsschutzgebiet eingestuft ist. Unter anderem das Gebiet "In den Plättern" sowie die nördliche Geesteniederung erfüllen die Voraussetzungen zur Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet.
Über das Landschaftsprogramm Bremerhaven muss nun noch die Bremische Bürgerschaft abstimmen.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361-96 269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de