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Trauma, Flucht und Träume - 25 Jahre REFUGIO Bremen

Behandlungszentrum feiert Jubiläum mit vielfältigem Veranstaltungsprogramm

13.05.2014

Seit nunmehr 25 Jahren finden Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Diskriminierung aus den Krisenregionen dieser Welt geflohen sind, Unterstützung bei REFUGIO Bremen.
Dort nehmen etwa 250 Menschen jährlich kostenlose psychosoziale Beratung und eine vielfältige therapeutische Behandlung in Anspruch. Für die Finanzierung der Arbeit sorgen neben Projektgeldern und der Unterstützung seitens des Sozialsenats vor allem die große Spendenbereitschaft der Bremer und Bremerinnen.

v.l.n.r.: Bürgermeister Böhrnsen, Psychotherapeuten H. Farschidi, I. Koop und Senatorin Stahmann
v.l.n.r.: Bürgermeister Böhrnsen, Psychotherapeuten H. Farschidi, I. Koop und Senatorin Stahmann

Als Dankeschön dafür lädt REFUGIO Unterstützerinnen und Unterstützern und Interessierte zu verschiedenen kostenlosen Veranstaltungen im Laufe des Jubiläumsjahres ein. Darunter sind zwei Filmvorführungen, Fachvorträge und eine Kunstausstellung. Sie sollen über Hintergründe informieren aber auch das Wirken des Zentrums veranschaulichen. Ab dem 31.10.2014 sind beispielsweise in der Bremer VHS Arbeiten aus der Kunsttherapie mit Flüchtlingen zu sehen. Und schon am 14. Juli geben die Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten I.Koop und H. Farschidi in der Villa Ichon einen Einblick in Arbeit des Zentrums und die sich wandelnde therapeutische Behandlung von traumatisierten, geflüchteten Menschen.

Auftakt der Veranstaltungsreihe war der Empfang im Bremer Rathaus am Montag (12. Mai 2014).

Bürgermeister Jens Böhrnsen gratulierte dem REFUGIO-Team, dem Vorstand sowie den Unterstützerinnen und Unterstützern des Vereins in der mit über 200 Gästen besetzten Oberen Rathaushalle. Auch Sozialsenatorin Anja Stahmann sprach ihre Anerkennung aus und betonte die außerordentliche Bedeutung des Bremer Behandlungszentrums. "Zwischen Holland und Hamburg gibt es nichts vergleichbares", so die Bremer Sozialsenatorin.

Björn Steuernagel, Vereinsvorstand und Psychologe, erinnerte im Anschluss daran, dass REFUGIO 1989 aus einer gesundheitspolitischen Initiative entstanden sei, die den faktischen Ausschluss psychisch belasteter oder traumatisierter Asylsuchender und geduldeter Flüchtlinge vom Zugang zur Gesundheitsversorgung nicht akzeptierte und ein therapeutisches Behandlungsangebot trotz gesetzlich verhinderter adäquater Versorgung aufbaute. Er betonte: "Ein barrierefreier Zugang zur Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge bleibt eine zentrale Forderung." Denn die gesundheitliche und therapeutische Versorgung für geflüchtete Menschen sei damals wie heute stark eingeschränkt.

Daher bestehe nach wie vor die Notwendigkeit, Schutzsuchenden einen sicheren Ort zu bieten. REFUGIO gründete zu diesem Zweck im Jubiläumsjahr eine eigene Stiftung, um das Behandlungszentrum nachhaltig abzusichern. "Ein wichtiger Schritt, um langfristig die Fortführung und Verbesserung der Arbeit von REFUGIO zu ermöglichen" so Ingrid Koop, Initiatorin und therapeutische Leitung von REFUGIO.
Die Idee zu einer Stiftung dazu gab es schon früh: Bereits 2009 wurde ein Stiftungsfonds gegründet. Im Jahr 2014 wird nun die ‚Stiftung REFUGIO’ Realität und mit einem Grundstock von 100.000 € ausgestattet. Das alljährliche Benefizkonzert, bei dem die Einnahmen zugunsten der Flüchtlinge gespendet werden, findet am 11. November in der Bremer Kulturkirche St. Stephani statt.

Kontakt:
REFUGIO Bremen e.V., Marc Millies
Öffentlichkeitsarbeit Beratungs- und Behandlungszentrum für Flüchtlinge und Folteropfer
Parkstr. 2-4, 28209 Bremen
Telefon 0421-350 9352, E-Mail m.millies@refugio-bremen.de

Im Download: Veranstaltungsprogramm (pdf, 312.9 KB) zum 25-jährigen Bestehen von REFUGIO Bremen

copyright: Lilia Beck/ Refugio