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Die Senatorin für Justiz und Verfassung

"Tatort-Hafen" Meldeportal: Info-Aktion zum Schichtwechsel

23.12.2022

Nicht mit Weihnachtsgeschenken, dafür aber mit Info-Material versorgte Justizsenatorin Claudia Schilling heute (23. Dezember 2022), einen Tag vor Heiligabend, Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter am Eurogate-Drehkreuz. Zum Schichtwechsel machte sie mit einer Flyer-Verteilaktion noch einmal auf das neue, anonyme Melde-Portal "Tatort Hafen" aufmerksam.

Senatorin Schilling rührte heute beim Schichtwechsel im Hafen die Trommel für das neue Hinweis-Portal Tatort Hafen. Foto: Pressereferat Justiz und Verfassung
Senatorin Schilling rührte heute beim Schichtwechsel im Hafen die Trommel für das neue Hinweis-Portal "Tatort Hafen". Foto: Pressereferat Justiz und Verfassung

Der Einsatz am Hafeneingang hat einen ernsten Hintergrund, denn die Häfen in Bremerhaven sind eben nicht nur ein Tor zur Welt, sondern leider auch ein Einfallstor für Drogenhandel, Schmuggel und andere Arten der organisierten Kriminalität. Schilling: "Die Täter sind dabei auf Insiderwissen angewiesen, und setzen – so unsere Erfahrung – daher zunehmend Beschäftigte unter Druck." 'Wir brauchen nur für ein paar Stunden deine Hafenzugangskarte' oder den Standort eines bestimmten Containers, heiße es dann beispielsweise, so Schilling weiter: "Die Folge dieser 'kleinen Gefallen': Die Betroffenen, die oft zunächst mit finanziellen Anreizen gelockt werden, werden erpressbar und geraten in die Fänge der organisierten Kriminalität."

In erster Linie, um die Kolleginnen und Kollegen in den Häfen davor zu schützen, hat das Justizressort zum September ein anonymes Melde-Portal unter dem Titel "Tatort-Hafen" freigeschaltet: "Wer auch immer ähnliches erlebt oder von Unregelmäßigkeiten im Hafen gehört hat, kann dies dort seither absolut anonym melden, um sich selbst oder Kolleginnen und Kollegen vor den Tätern zu schützen", erklärt Schilling. Die Hinweise werden anschließend von der Staatsanwaltschaft in Bremerhaven ausgewertet, wo mittlerweile die Ermittlungen im Bereich Hafenkriminalität in zwei Sonderdezernaten zentralisiert wurden.

Schilling: "Das wir mit dem Portal und der Bündelung der Kompetenz vor Ort in der Staatsanwaltschaft einen besonderen Fokus auf Kriminalität mit Bezug zu unseren Häfen legen, kommt nicht von ungefähr: Wir müssen angesichts der Mengen, die wir in den Häfen aufgefunden haben, davon ausgehen, dass dort harte Drogen im zweistelligen Tonnenbereich umgeschlagen werden – allein 465 Kilogramm wurden beispielsweise bei einer Kontrolle im Frühjahr entdeckt. Was uns zudem Sorge bereitet: Die Täter machen auch vor dem Einsatz von Gewalt nicht halt. So ist beispielsweise ein unbeteiligter Lkw-Fahrer, dem nächtlicher Lärm im Hafen aufgefallen war, von maskierten Männern mit Schusswaffen bedroht worden, damit er keinen Alarm schlägt. Dieses bedrohliche Ausmaß an Kriminalität zu bekämpfen und gemeinsam für sichere Häfen zu sorgen, ist – da bin ich mir sicher – insbesondere auch im Interesse der Hafenbeschäftigten wichtig."

Da bislang über das neue Portal noch keine entsprechenden Meldungen eingegangen sind, soll unter anderem die heutige Flyer-Verteilaktion dabei helfen, die Bekanntheit des Online-Angebots auf der Seite https://www.bkms-system.com/tatort-hafen zu steigern. "Mittlerweile liegen zwar in den allermeisten Hafenbetrieben entsprechende Hinweise aus und erst kürzlich haben wir dort noch einmal gut 1.500 Flyer verteilt und auch bei der Betriebsversammlung eines großen Hafenunternehmens noch einmal auf das Portal aufmerksam gemacht, aber es ist einfach sinnvoll, die Beschäftigten auch im direkten Gespräch noch einmal darüber zu informieren, was der eigentliche Zweck des Angebots ist", erklärt Schilling und macht deutlich: "Nein, es geht nicht darum irgendjemanden anzuschwärzen, es geht darum, dass unsere Häfen sauber und ein sicherer Arbeitsplatz für die dort Beschäftigten bleiben. Daher werden wir unsere Bemühungen, auf das Portal aufmerksam zu machen, auch im nächsten Jahr fortsetzen."

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