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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Tag gegen antimuslimischen Rassismus am 1. Juli

Senatorin Stahmann ruft zu Respekt und Akzeptanz auf / Bremer Integrationswoche Ende Oktober

30.06.2021

Zum Tag gegen den antimuslimischen Rassismus am 1. Juli erinnerte Sozialsenatorin Anja Stahmann an die Opfer von bundesweit mehr als 1.000 angezeigten Übergriffen gegen Musliminnen und Muslimen allein im Jahr 2020 und 100 Angriffe auf muslimische Einrichtungen. Bremen hat im vergangenen Jahr 16 antiislamische Straftaten registriert, mehr als zweimal so viele wie ein Jahr zuvor.

"Wir leben in einer multikulturellen, multiethnischen und multireligiösen Welt, die immer enger zusammenwächst", sagte die Senatorin. "Das spiegelt sich auch in unserem eigenen Bundesland mit Menschen aus über 100 Nationen. Übergriffe wegen der Religion, der Hautfarbe oder der Herkunft eines Menschen sind einer freien, demokratischen Gesellschaft nicht würdig." Ein Klima von gegenseitigem Respekt und Anerkennung sei nur in der Begegnung möglich: "Lernen Sie sich kennen, schließen Sie Freundschaften, feiern Sie gemeinsam." Bremen biete dazu vielfach Möglichkeiten – angefangen bei der ehrenamtlichen Arbeit mit Flüchtlingsunterkünften und Patenschaften bis hin zu kleinen, privat organisierten Initiativen, die Begegnung fördern, und für die es finanzielle Unterstützung aus dem Haushalt der Senatorin gibt. "Auf diese Weise fördern wir Vertrauen, Anerkennung sowie gegenseitigen Respekt und entziehen Intoleranz, Herabwürdigung, Hass und Gewalt den Boden."

Glaubensgemeinschaften könnten Hoffnungsträger sein "für Verfolgte und Ausgegrenzte, Abgehängte und Benachteiligte", sagte die Senatorin weiter. "Die islamischen Religionsgemeinschaften in Bremen tragen dazu bei, unsere Gesellschaft gerechter und lebenswerter zu gestalten." Dennoch seien antimuslimische Ressentiments und rechtsextreme Ideologien weiter verbreitet als viele meinen. Rechtsextremen Einstellungen liege die Vorstellung zugrunde, die Menschen seien nicht gleichwertig: "Wegen solcher Einstellungen ist es gerade jetzt so wichtig, Gesicht zu zeigen und sich laut zu bekennen für die in unserem Grundgesetz verankerten Menschenrechte. Wir dulden in unseren weltoffenen Städten keine Form von Menschenfeindlichkeit. In Bremerhaven und Bremen ist kein Platz für Islam- und Muslimfeindlichkeit."

Die Senatorin betonte, dass sie in Bremen und Bremerhaven "eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung" zwischen Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte wahrnehme: "Um diese Kultur zu bewahren, müssen Staat und Bürgergesellschaft wachsam sein gegenüber Entwicklungen, die unsere demokratische Grundordnung und unser friedliches Zusammenleben gefährden". Auch die geplante Integrationswoche vom 30. Oktober bis 5. November 2021 werde dazu einen Beitrag leisten, Vereine, Initiativen und Engagierte seien eingeladen, das Programm aktiv mitzugestalten.

Der Tag gegen antimuslimischen Rassismus geht auf den 1. Juli 2009 zurück. Damals wurde im Landgericht Dresden Marwa El-Sherbini aus muslim-feindlichen Motiven ermordet, eine schwangere, 32 Jahre alte Pharmazeutin und Handball-Nationalspielerin aus Ägypten. Als internationaler Tag gegen antimuslimischen Rassismus steht der 1. Juli seitdem für entschiedenes Eintreten für eine solidarische, demokratische, freiheitliche und multireligiöse Gesellschaft.

Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-4152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de