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Senatskanzlei

Stella Agara wird mit dem 15. Bremer Solidaritätspreis ausgezeichnet

20.03.2017

Stella Agara, kenianische Aktivistin für Steuergerechtigkeit und gegen Steuervermeidung, wird auf Beschluss des Senats der Freien Hansestadt Bremen mit dem 15. Bremer Solidaritätspreis ausgezeichnet. Damit folgt der Senat dem Vorschlag des Kuratoriums Bremer Solidaritätspreis.

Geehrt werden sollen mit diesem 15. Bremer Solidaritätspreis zivilgesellschaftliche Initiativen, die in lokalen Kontexten Perspektiven erarbeiten und mit und für die Menschen vor Ort eine lebenswerte Heimat gestalten.

Stella Agara
Stella Agara

Stella Agara setzt sich weltweit für Steuergerechtigkeit ein. Sie stammt aus Kenia, wo sie in einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist. Schon in jungen Jahren engagierte sie sich dort als freiwillige Helferin für die Kampagne "Cancel Debts for Children" ("Steuererlass für Kinder").

Agaras Lebenslauf ist geprägt von einem vielfältigen Engagement: Unter anderem war sie für den African Youth Trust (AYT) tätig, eine unabhängige, überparteiliche Entwicklungs- und Advocacy-Organisation. Auch bei ActionAid, einer internationalen Nichtregierungsorganisation, die eine weltweite Kampagne gegen Steuervermeidung und für ein faires Steuersystem durchführt, hat Stella Agara sich engagiert.

Stella Agara verbindet ihr hochpolitisches Engagement, für das sie auch international auf Konferenzen und in Debatten eintritt, mit praktischer Arbeit und konkreter Hilfe für lokale Entwicklungen.

Mit der Verleihung des 15. Bremer Solidaritätspreises an Stella Agara wird ihr herausragendes Engagement ausgezeichnet und zugleich auf die wichtige strukturelle Bedeutung von Steuergerechtigkeit und die Problematik der internationalen Steuervermeidung aufmerksam gemacht.

Der Festakt zur Verleihung mit Bürgermeister Dr. Carsten Sieling findet am Sonntag, 18. Juni 2017 um 17.00 Uhr im Bremer Rathaus statt. Laudator ist Professor Peter Eigen, der u.a. Gründer und langjähriger Vorsitzender von Transparency International ist und sich mit zahlreichen Initiativen und Plattformen für eine internationale Stärkung und Vernetzung von NGO’s engagiert.

Bremer Solidaritätspreis
Der Bremer Solidaritätspreis wird alle zwei Jahre vom Senat der Freien Hansestadt Bremen verliehen. Er soll eine Ermutigung für Personen oder Initiativen sein, die sich in besonderer Weise für die Überwindung von Ungerechtigkeit im Nord-Süd-Verhältnis und der Folgen von Kolonialismus und Rassismus sowie für Demokratie und Menschenrechte einsetzen.

Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, die sich aus Mitteln der Senatskanzlei und einer Zustiftung der privaten R. + R. Reinke-Stiftung zusammensetzen.

Neben dem Preisgeld wird eine Skulptur des Bremer Künstlers Bernd Altenstein verliehen. Die Figur zeigt die Bremer Stadtmusikanten und steht symbolisch für die Kraft des solidarischen Handelns. Denn aus den einsamen und schwachen Bauerntieren ist am Ende des Märchens ein starkes Quartett geworden, das gemeinsam Hindernisse überwindet.

Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger des Bremer Solidaritätspreises

  • 1988 Nelson und Winnie Mandela (Südafrika)
  • 1990 Bischof Medardo E. Gómez und die Flüchtlingsorganisation CRIPDES (El Salvador)
  • 1992 Davi Copenawa Yanomami als Interessensvertreter der indigenen Völker des Amazonas-Regenwaldes (Brasilien)
  • 1994 Aung San Suu Kyi (Myanmar / Birma)
  • 1996 HAN Dong-Fang, Autonome Arbeitervereinigung von Peking -AAV- (China)
  • 1998 Nadjet Bouda, Menschenrechtsbewegung "Rassemblement, Actions, Jeunesse - RAJ" (Algerien)/Hetti Samanmali, Initiative "Da Bindu Collective" (Sri Lanka) und Brigitte Erler, "Aktion Courage e.V.- SOS Rassismus" (Deutschland)
  • 2001 Marguerite Barankitse (Burundi) und Melanie Ntahongendera (Ruanda) mit dem Waisenhaus "La Maison Shalom"
  • 2003 Dr. Sumaya Farhat-Naser (Palästina) Gila Svirsky (Israel) für den Dialog und Frieden im Nahost-Konflikt
  • 2005 Elsa de Oesterheld (Argentinien) und Kuno Hauck (Deutschland) für ihr Engagement in der "Koalition gegen Straflosigkeit. Wahrheit und Gerechtigkeit für die deutschen Verschwundenen in Argentinien"
  • 2006 Ana del Carmen Martínez, Sprecherin der afro-kolumbianischen Friedensgemeinde (Kolumbien) und Carolina Pardo Jaramillo, Franziskanerschwester (Kolumbien)
  • 2009 Immaculée Birhaheka, Gründerin der kongolesischen Organisation zur Förderung und Unterstützung von Fraueninitiativen – PAIF (DR Kongo)
  • 2011 Maung Thura, "Zarganar", Satiriker und Schauspieler, Engagement im Kampf gegen HIV/AIDS, Regierungskritiker (Burma/Myanmar)
  • 2013 Aminatou Haidar, Präsidentin der Menschenrechtsorganisation CODESA aus der Westsahara
  • 2015 Esther Mujawayo-Keiner, Traumatherapeutin und Autorin, Mitbegründerin von AVEGA in Ruanda

Foto: Stella Agara