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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Staatsrat Rainer Köttgen geht in den Ruhestand

30.01.2006

Nachfolger Dr. Göttrik Wewer tritt am 1. Februar sein Amt an

Morgen, am 31. Januar hat Staatsrat Rainer Köttgen seinen letzten Arbeitstag. Er endet mit einer feierlichen Verabschiedung in der Oberen Halle des Bremer Rathauses. Köttgen, der am Sonntag seinen 65. Geburtstag feierte, gehört der bremischen Verwaltung seit fast 30 Jahren an. 1999 übertrug ihm der Senator für Bildung und Wissenschaft, Willi Lemke, das Amt des Staatsrates. 1976 kam der Jurist Köttgen, der zuvor als Assessor im niedersächsischen Kultusministerium gearbeitet hatte, als Planungsreferent nach Bremen und erarbeitete das erste Bremische Hochschulgesetz. 1979 wurde er Leiter der neuen Abteilung Forschung. 1985 übernahm er die Leitung der zusammengelegten Abteilungen Hochschulen und Forschung. 1995 übertrug ihm Senatorin Bringfriede Kahrs die Hauptabteilung Wissenschaft, Kultur und Sport.


Den Ausbau und die Entwicklung der Hochschul- und Forschungslandschaft in Bremen hat Köttgen entscheidend mitgeprägt. Zu Beginn seiner Amtszeit gab es in Bremen 7.700 Studierende, jetzt sind es rund 35.000. Die Wissenschaftsausgaben stiegen in diesem Zeitraum von 55 auf 264 Millionen Euro. Zu den Meilensteinen der Arbeit Köttgens zählen die Gründung des AWI (Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung) sowie des ZARM (Fallturm) des Max-Planck-Instituts (MPI) für marine Mikrobiologie , des Zentrums für marine Tropenökologie (ZMT), des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) und nicht zuletzt die Errichtung der IUB.


In seine Amtzeit fallen auch die Anerkennung der Universität Bremen durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Jahre 1986 und in den folgenden Jahren die Förderung von sieben Sonderforschungsbereichen und eines Forschungszentrums durch die DFG. Entscheidend beteiligt war Köttgen auch an der Neustrukturierung der bremischen Hochschulen durch Zusammenlegung der Fachhochschulen sowie an der Stärkung der Autonomie der Hochschulen durch die Steuerung über Kontrakte.


Als Staatsrat setzte er den Hauptteil seiner Arbeit dafür ein, die bremischen Schulen wieder aus dem PISA-Tief herauszuführen. Damit verbunden war eine gravierende Umsteuerung des Bildungssystems mit der Novellierung des Bremischen Schulgesetzes und der Einführung von Qualitätssicherungssystemen. Der zweite PISA-Test sowie die Grundschulvergleiche VERA zeigen bereits erste signifikante Erfolge.

Zweifellos die beeindruckendsten Erfolge stellten sich in den beiden letzten Amtsjahren ein: der Erfolg beim Wettbewerb „Stadt der Wissenschaft 2005“ und der Erfolg der Universität Bremen bei der Exzellenzinitiative des Bundes, bei der Bremen in den Kreis der zehn besten Forschungsstandorte aufgenommen wurde.


Nachfolger Dr. Göttrik Wewer

Am 1. Februar übernimmt Dr. Göttrik Wewer die Amtsgeschäfte von Rainer Köttgen. Der neue Staatsrat, der 1954 in Niedersachsen (Salzgitter) geboren wurde, war zuvor seit 2003 Staatssekretär im Bundesministerium des Innern. Nach dem Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Neueren Geschichte sowie der Volkswirtschaftslehre und des Öffentlichen Rechts war Dr. Wewer zunächst Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Hochschulassistent an der Universität Hamburg. 1991 bis 1996 arbeitete er in der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein und wurde dann Direktor der schleswig-holsteinischen Verwaltungsfachhochschule. 1999 übernahm er die Funktion des Abteilungsleiters und stellvertretenden Chefs der Staatskanzlei in Schleswig-Holstein. 2001 wechselte er als Staatssekretär in das niedersächsische Kultusministerium nach Hannover.