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Der Senator für Inneres und Sport

Sportsenator legt "Bäderkonzept 2035" vor

Standorte sollen als Teil der Daseinsvorsorge sukzessive neu aufgestellt werden

13.05.2025

Bremen stellt seine Bäderlandschaft sukzessive neu auf. Mit dem "Bäderkonzept 2035" setzt die Stadtgemeinde Bremen auf eine moderne, nutzerorientierte und wirtschaftlich tragfähige Infrastruktur. Der Senat hat das Konzept in seiner heutigen Sitzung (13. Mai 2025) zur Kenntnis genommen. Am Nachmittag wird das Konzept in der städtischen Deputation für Sport beraten. Die Umsetzung des Konzepts steht jedoch unter Finanzierungsvorbehalt. In den kommenden Monaten werden die vorgeschlagenen Maßnahmen weiter auf ihre finanzielle und organisatorische Machbarkeit geprüft.

Sportsenator Ulrich Mäurer: "Mit dem 'Bäderkonzept 2035' schaffen wir die Grundlage für attraktive und bezahlbare Schwimmmöglichkeiten für den Schul- und Vereinssport, Familien sowie alle Schwimmbegeisterten. Wir müssen jetzt handeln, um die wachsenden Betriebskosten, den Investitionsstau und die veränderten Anforderungen der Nutzerinnen und Nutzer den Griff zu bekommen."

Das Konzept hat die Bremer Bäder GmbH (BBG) in enger Zusammenarbeit mit externen Fachleuten entwickelt. Es basiert auf einer umfassenden Analyse der aktuellen Herausforderungen: hohe Betriebskosten, veraltete Anlagen, negative Nutzerbewertungen und auch strukturelle Ineffizienzen. Der Betriebskostenzuschuss der Stadt hat sich seit 2019 mehr als verdoppelt – von fünf auf über zwölf Millionen Euro jährlich. Gleichzeitig zeigt eine aktuelle Befragung: Die Zufriedenheit mit den Bremer Bädern ist ausbaufähig – trotz hoher Sauberkeit und freundlichen Personals werden Ausstattung, Service und Preis-Leistungs-Verhältnis kritisch bewertet, so das Ergebnis der Auswertung.

Das "Bäderkonzept 2035" setzt auf eine Fokussierung des Angebots, die eine zukunftsfähige Bäderstruktur, die Schul-, Vereins- und öffentliches Schwimmen gleichermaßen ermöglicht.

Priorität auf Neubau statt Sanierung
Im Bereich Stadtteilbäder wird der Fokus auf Neubauten statt umfassender Sanierungen liegen. Bestehende, veraltete Anlagen sind meist wirtschaftlich und ökologisch nicht mehr tragfähig. Sanierungen wären in der Regel teurer, weniger effizient und kaum vereinbar mit den Klimazielen der Stadt. Neubauten bieten hingegen die Chance, moderne, energieeffiziente und barrierefreie Bäder zu schaffen. Diese sollen gezielt auf Bildungs-, Vereins- und Freizeitnutzung abgestimmt sein. Durch standardisierte Bauweisen, Synergien mit Bildungsinfrastruktur, das heißt Auswahl von Standorten an Schulgebäuden, und geringere Betriebskosten soll eine nachhaltigere Struktur entstehen, die Schritt für Schritt im Rahmen eines Priorisierungsplans realisiert werden kann.

Auch ökologisch will Bremens Bädergesellschaft neue Maßstäbe setzen: Investitionen in energieeffiziente Gebäudetechnik und klimafreundliche Betriebsformen werden nicht nur dazu beitragen, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, sondern auch die Kosten langfristig zu senken.

Bäderbetrieb konsequent modernisieren
Digitalisierung in der BBG ist ein weiterer Schwerpunkt: Künftig sollen Besucherinnen und Besucher über Apps oder Online-Plattformen in Echtzeit informiert werden, wann und wo Wasserflächen zur Verfügung stehen und welche Schwimmbäder geöffnet sind. Digitale Buchungssysteme und moderne Serviceangebote machen den Zugang einfacher.

Aktuell liegen die jährlichen Zuschüsse bei rund 17 Millionen Euro. Ohne die im Konzept vorgesehenen mittelfristigen Anpassungen (Digitalisierung und effizientere Betriebsstrukturen, Reduzierung der Wasserflächen und damit einhergehend auch schrittweiser Personalabbau) würde der Zuschussbedarf ungebremst steigen.

Nächste Schritte
Die Priorisierung von Investitionen und zeitliche Umsetzungsschritte werden nun weiter geprüft und im Senat abgestimmt. Insbesondere geht es um einen Neubau in Vegesack oder die laufende Modernisierung des Westbades. Ein umfassender Maßnahmen- und Finanzierungsplan soll bis Ende 2025 vorliegen. Klar ist schon jetzt: Die Umsetzung kann nur schrittweise erfolgen und im Rahmen der verfügbaren Mittel.

Der Landesschwimmverband und die Beiräte werden bei der weiteren Planung beteiligt.

Anhang: Der beigefügten Anlage können die Eckpunkte des "Bäderkonzepts 2035" (pdf, 174.1 KB) entnommen werden.

Ansprechpartner für die Medien:
René Möller, Pressesprecher beim Senator für Inneres und Sport, Tel.: (0421) 361-9002, E-Mail: rene.moeller@inneres.bremen.de