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Sonstige

Spannende Einblicke in den "Stand der Dinge"

Wilhelm Wagenfeld Stiftung zeigt internationale Design-Ausstellung

23.05.2013

Essen und Trinken – ein Grundbedürfnis der Menschen. Um es zu befriedigen, braucht man Teller und Tassen, Kannen und Töpfe, Bestecke und Gläser und einiges mehr. Wie steht es eigentlich um die Ess- und Tischkultur im 21. Jahrhundert, in unserer heutigen globalisierten und weitgehend digitalisierten Produktwelt? Diese spannende Frage steht im Mittelpunkt einer neuen internationalen Design-Ausstellung im Wilhelm Wagenfeld Haus in Bremen, die vom morgigen Freitag (24. Mai) bis zum 29. September zu sehen sein wird. Die ebenso ansprechende wie informative Präsentation "Vom Stand der Dinge" zeigt ausgewählte Industrieprodukte von elf international anerkannten Gestaltern in großen Tischvitrinen, die kontrastiert werden mit den Werken von drei Klassikern der Moderne: Wilhelm Wagenfeld, Tapio Wirkkala und Timo Sarppaneva. Die Konzeption lag in den Händen von Beate Manske und zwei Gastkuratoren, Jakob Gebert und Hanna Krüger aus Kassel.

Die hier vorgestellten Gestalter gehen ganz unterschiedliche Wege. Sie präsentieren Alltagsgegenstände, die alle ihre ganz eigene Ausdruckskraft besitzen. Strenge, genau durchdachte Gebrauchsformen sind ebenso vertreten wie verspielte oder skulpturale Objekte, auch Gefäße mit Glasuren höchster Meisterschaft. Der Schweizer Designer Alfredo Häberli zum Beispiel sucht in seinen Gegenständen die Einfachheit, in der Reduktion trifft sich sein Schaffen mit der Kunst. Barbara Schmidt hingegen orientiert sich sehr am Alltag, ihre weißen Porzellangeschirre sind multifunktional einsetzbar, das klassische Servicekonzept hat sie kurzerhand aufgelöst. Der Koreaner Kap-Sun-Hwang besticht in seinen Schalen und Vasen durch seine Suche nach Vollkommenheit. Ihm geht es darum, alte Meisterschaft in Farbgebung und Glasur industriefähig zu machen.
Ungewöhnlich ist, dass die Gestalter auch eingeladen waren, von ihrer Arbeit zu berichten, ihren Ansatz zu erläutern, die Bedeutung ihrer Techniken und Materialien vorzustellen. So kommen sie nicht nur in ihren Werken, sondern auch ganz persönlich zu Wort – nachzulesen auf den Kanten der Vitrinen. Eine überzeugende Idee, die dem Betrachter tiefe Einblicke in das Denken zeitgenössischer Gestalter erlaubt. Ergänzt wird das Ausstellungskonzept durch eindrucksvolle Fotografien von Tanja Jürgensen. Sie hat Bremerinnen und Bremer zuhause besucht, ihnen Ausstellungsstücke in die Hand gegeben und auch andere Gegenstände aus deren persönlichem Umfeld dokumentiert – ein Einblick in ganz unterschiedliche Lebenssituationen und Lebensstile.

Foto: Wilhelm Wagenfeld Haus