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Senatskanzlei

Pressemitteilung mit FotoSilbermedaille für Bremens Energiepolitik

27.03.2007

Die Stadtgemeinde Bremen wurde heute (27.03.07) mit dem „European Energy Award“ in Silber ausgezeichnet. Den Preis für anspruchsvolle und ökologisch orientierte Energiepolitik haben der Präsident des Senats, Bürgermeister Jens Böhrnsen, und der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Ronald-Mike Neumeyer, im Rathaus entgegen genommen. „Diese Auszeichnung ist für Bremen ein ganz besonders erfreuliches Ereignis“, so Bürgermeister Jens Böhrnsen. „Möge sie Ansporn für kommende Hochleistungen sein!“


Über sechs für den Klimaschutz wichtige Politikfelder verteilt, wurde der Stand der Dinge zu ca. 100 Einzelpunkten abgefragt. Bei jedem einzelnen gab es eine unterschiedlich hohe maximale Punktzahl. Untersucht wurden die Entwicklung und Raumordnung, kommunale Gebäude und Anlagen, die Versorgung und Entsorgung, Mobilitätspolitik, die interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation.

Dabei erreichte Bremen insgesamt 67 Prozent der erzielbaren Punkte und insbesondere auch im Bereich der Verkehrspolitik und der Kommunikation hervorragende Werte. Gut ein Jahr lang hat sich ein breit zusammengesetztes „Energieteam“ intensiv um die Bremer Bewerbung gekümmert. Beteiligt waren Vertreter der Stadt, der Klimaschutzagentur Bremer Energie-Konsens, von Gewoba, GTM und GBI, von swb und BSAG sowie ein externer Berater. „Dieses tolle Ergebnis konnten wir nur Dank des Engagements des Energieteams erreichen“, so Senator Neumeyer.




Ilga Schwidder von der Beratungs- und Servicegesellschaft Umwelt mbH übergab Bürgermeister Jens Böhrnsen (Mi.) im Beisein von Umweltsenator Ronald-Mike Neumeyer (li.) den European Energy Award in Silber


In der Verkehrspolitik ist Bremen sehr gut aufgestellt. Dem ÖPNV wird eine sehr gute Qualität bescheinigt; die Bremerinnen und Bremer steigen oft und gern auf das Fahrrad, weil die Voraussetzungen günstig sind und weiter verbessert werden; es gibt viele verkehrsberuhigte Wohnquartiere und beim Car-Sharing gehört Bremen europaweit zu den Vorreitern. Senator Ronald-Mike Neumeyer: „In den letzten Jahren sind große Anstrengungen gemacht worden, um Umweltpolitik und Mobilität zusammenzuführen. Und dies wird auch für die nächsten Jahre der große Schwerpunkt bleiben.“


Die höchste Punktzahl erhielt Bremen bei dem Punkt „Kommunikation und Kooperation“. Dieser Bereich umfasst die Energieberatung und –förderung, gezielte Kooperation mit der Bremer Wirtschaft, Durchsetzung vorbildlicher Energiestandards und noch vieles mehr, was man auch unter dem Gesamtbegriff „Public Relations und Corporate Identity im Klima-schutz“ bezeichnen könnte. Der wesentliche Beitrag auf diesem Feld wird von der Klimaschutzagentur „Bremer Energie-Konsens“ geleistet, die sich seit inzwischen zehn Jahren mit vielen innovativen Ideen und großem Erfolg auf diesem Feld betätigt. Auch die Bremer Bewerbung um den European Energy Award wurde maßgeblich von Bremer Energie-Konsens getragen: „Das wir im ersten Anlauf die silberne Auszeichnung erreicht haben, zeigt, wie gut Bremen bereits heute in Sachen Klimaschutz aufgestellt ist. Gleichzeitig ist es für uns eine Motivation, gemeinsam mit allen Partnern den effizienten Umgang mit Energie und die Nutzung erneuerbarer Energien in Bremen weiter zu erhöhen und die Stadt klimafit für die Zukunft zu machen“, so deren Geschäftsführer Dr. Cornelis Rasmussen.


Defizite beschreiben die Gutachter im Bereich der Stadtplanung. So gibt es in Bremen bislang noch keine größeren Wohnsiedlungen mit Passivhäusern. Die kommunalen Gebäude sind nicht alle auf dem neusten Stand der Energietechnik. Und bei den Ver- und Entsorgungsunternehmen gibt es noch nicht ausgeschöpfte Potentiale, um eine noch effektivere Klimaschutzpolitik zu unterstützen.


Senator Neumeyer: „Die Auszeichnung mahnt uns, in unseren Anstrengungen zum Klimaschutz nicht nachzulassen. Klimaschutz geht alle an: Wir alle zusammen sind aufgefordert, unser Handeln immer wieder unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes kritisch zu überprüfen, zu überdenken und besser zu gestalten. Verpflichtung und Anreiz kann dabei auch weiterhin der European Energy Award sein. Ich würde mir wünschen, dass wir es mit zielgerichteter Arbeit hinbekommen, in wenigen Jahren zu den Städten zu gehören, die diese Auszeichnung vergolden können.“


Bisher haben europaweit rund 400 Städte am European Energy Award teilgenommen, von denen etwa 40 die begehrte Auszeichnung erreichen konnten.

[Foto: Susan Apel, Senatspressestelle]