11.03.2003
Aus der heutigen Senatssitzung (11.3.2003):
Der Senat hat heute (11.3.2003) beschlossen, ein Grundstück an der Spittaler Straße zu verkaufen, um dort ein neues Studentenwohnheim entstehen zu lassen. Das Grundstück liegt im Technologiepark Universität Bremen nördlich des vorhandenen Studentenwohnheims „Vorstraße“ und wird von der Spittaler Straße her erschlossen. Bremen bietet hier privaten Investoren die Möglichkeit, ein etwa 9.600 Quadratmeter großes Grundstück zu erwerben und mit Studentenwohnungen zum Zwecke der Vermietung zu bebauen. Als Fördermaßnahme wird auf den Veräußerungserlös verzichtet bzw. dieser als verlorener Zuschuss eingebracht, um damit eine 15-jährige Bindung der Vermietung an Studenten zu vergleichbaren Mietkonditionen wie an den Studentenwohnheimen des Studentenwerks sicherzustellen.
Im Vorfeld haben bereits mehrere Investoren ihr Interesse bekundet. Es wird von den potentiellen Investoren ein zeitgemäßer Beitrag zum studentischen Wohnen erwartet, der die Ansprüche der künftigen Bewohner und die Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen berücksichtigt.
Bei einer höchstmöglichen Auslastung des Grundstückes können 334 Wohnungen mit 435 Wohnplätzen geschaffen werden. Die Monatsmiete darf die Miete vergleichbarer staatlicher Studentenwohnheime nicht übersteigen (z.Zt. maximal 140 € / Einzelappartement).
Das Bauvorhaben ist nach Ansicht des Senats notwendig, weil es dem Studentenwerk in Bremen trotz enormer Anstrengungen nicht gelungen ist, das Angebot an privaten Wohnungen und Zimmern zu erhöhen. Insbesondere die Unterbringung der ausländischen Studierenden stößt im freien Wohnungsmarkt auf Grenzen. Studierende aus dem Ausland, vor allem aus Asien, Afrika und seit dem 11. September 2001 auch Studenten arabischer Herkunft haben größte Probleme, auf dem privaten Wohnungsmarkt eine Unterkunft zu finden. Daraus resultiert ein hoher Anteil von ausländischen Studierenden in den Wohnheimen. Der Anteil ausländischer Studierender in Bremer Wohnheimen beträgt nach Angabe des Studentenwerkes Bremen zur Zeit über 60 Prozent, in einzelnen Wohnheimen sogar über 80 Prozent.
Die gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und Kommunen, von Wissenschaft und Wirtschaft zur Verbesserung des internationalen Marketings für den Bildungs- und Forschungsstandort Deutschland kann nach Auffassung des Senats nur dann erfolgreich sein, wenn die geplante Betreuung ausländischer Studierender während ihres Aufenthaltes in Bremen durch vernünftige Lebens- und Arbeitsbedingungen und durch eine befriedigende Wohnversorgung unterstützt wird.