Wilde Weide im Naturschutzgebiet Neue Weser kommt
27.10.2025"Wilden Weiden" gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Möglichst ganzjährig sind Weidetiere auf den Flächen. Die Weiden werden nicht gemäht. Der Tritt, der Verbiss und der Dung der Tiere sorgt für vielfältige Lebensräume für Kleintiere und Insekten. Gleichzeitig können Lebensmittel nachhaltig produziert werden. Derzeit entsteht eine solche "Wilde Weide" stadtnah zwischen Weserwehr und Werdersee im Naturschutzgebiet Neue Weser.
Dazu Björn Fecker, Vertreter der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft: "Wir sorgen dafür, dass die Weide summt. Und das ist denkbar einfach. Wir lassen die Natur ihr Werk und die Rinder die Arbeit machen. Diese Art der Landwirtschaft bringt viele Vorteile. Sie fördert die Biodiversität, den Nutztieren geht es gut, wir erzeugen hochwertige Lebensmittel und wir Stadtmenschen kriegen ein Stück Natur zurück. Ich freue mich sehr über die Wilde Weide, nicht weit vom Stadtzentrum entfernt."
Erste vorbereitende Arbeiten starten dieser Tage. So werden zunächst Gehölze und Buschwerk entfernt, damit etwa drei Kilometer wolfsabweisende Zäune errichtet werden können. Insgesamt werden 35 Hektar eingefasst. Die Zäune sind so gebaut, dass Wildtiere wie Rehe und Hasen diese passieren können. Im kommenden Frühjahr sollen Angus Rinder hier ein neues Zuhause finden. Wichtig hierbei ist, dass es nur wenige Tiere sein werden. Diese extensive Beweidung erzeugt ein Mosaik aus abgegrasten und weniger abgegrasten Bereichen sowie aufkommenden Gehölzgruppen und Übergangszonen, die wichtige Lebensräume bieten. Ein Pächter für das Projekt ist bereits gefunden. Er wird im Naturschutzgebiet Neue Weser hochwertiges Rindfleisch nachhaltig produzieren können. In Bremen ist diese Form der naturnahen Beweidung bisher nicht im großen Maßstab etabliert. Das soll sich ändern und die naturnahe Beweidung gestärkt werden.
Die "Wilden Weiden" sind ein Baustein in Bremens Biodiversitätsstrategie. Die Maßnahmen stehen im Einklang mit den nationalen und internationalen Bestrebungen zum Schutz der Biodiversität, wie sie in der Nationalen Biodiversitätsstrategie 2030, der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 und dem UN-Weltbiodiversitätsziel formuliert sind. Durch die Entwicklung lokaler Konzepte will das Land Bremen einen Beitrag zum globalen Schutz der Artenvielfalt leisten und gleichzeitig einen lebenswerten Raum für seine Bürgerinnen und Bürger schaffen.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361-96 269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de