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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Projektverlängerung: Hilfe für die Helfenden wird gesichert

Erleichterter Zugang zu psychotherapeutischen Sprechstunden für Beschäftigte im Gesundheitswesen während der Corona-Pandemie wird verlängert

03.11.2020

Das gemeinsame Projekt, mit dem ein erleichterter Zugang zu psychotherapeutischen Sprechstunden für Beschäftigte im Gesundheitswesen während der Corona-Pandemie geschaffen wird, wird aufgrund der andauernden Pandemie-Lage verlängert. Darauf verständigten sich die Gesundheitsbehörde, die Kassenärztliche Vereinigung Bremen, die Psychotherapeutenkammer Bremen und die BG Ambulanz Bremen.

Damit ist es weiterhin möglich, dass Beschäftigte aus medizinischen oder psychosozialen Arbeitsfeldern im Gesundheitsbereich einen erleichterten Zugang zu psychotherapeutischer Hilfe erhalten, wenn sie durch die Corona-Bewältigung im beruflichen Alltag stark belastet sind. Sie können durch ein einfaches Verfahren unkompliziert und zeitnah im Rahmen einer Psychotherapeutischen Sprechstunde zunächst mit einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin den Unterstützungsbedarf abklären und dann ggf. weitere Versorgungsschritte planen.

In den vergangenen Monaten konnten über diesen Weg bereits 15 Personen in eine psychotherapeutische Sprechstunde im Corona-Kontext vermittelt werden. Auf Grund steigender Infektionszahlen könnte hier der Bedarf in den nächsten Monaten möglicherweise auch noch steigen.

Dazu erläutert Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard: "Es freut mich sehr, mit welch großem Engagement die Psychotherapeutenkammer und die Kassenärztliche Vereinigung gemeinsam mit der BG Ambulanz dieses Angebot entwickelt haben und jetzt schon seit einigen Monaten erfolgreich anbieten. Beschäftigten, die im Gesundheitsbereich großen Belastungen durch die Anforderungen der Corona-Pandemie ausgesetzt sind, kann so im Bedarfsfall Entlastung durch psychotherapeutische Gespräche angeboten werden.".

Amelie Thobaben, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Bremen, ergänzt: "Die Pandemie stellt alle Mitarbeitenden in medizinischen und psychosozialen Einrichtungen vor ganz besondere Aufgaben. Schon vor der Pandemie oft mit knappen personellen Ressourcen ausgestattet, kommen jetzt noch zusätzliche Aufgaben zum Infektionsschutz hinzu. Bewohnerinnen und Bewohner dürfen sich nicht mehr so frei bewegen wie vorher, Behandlungs- und Betreuungsangebote wurden auf kleine Gruppen begrenzt und dadurch reduziert. Die Lage in den Einrichtungen ist zunehmend gespannt. Die Mitarbeitenden müssen einen Umgang damit finden. Die Frustration so vieler auszuhalten ist harte Arbeit und belastet oft auch die Familien. In den Kliniken müssen immer mehr Ressourcen für die Versorgung von Covid-Patientinnen und Patienten mobilisiert werden. Das bedeutet neue Aufgabenbereiche, neue Teams und fehlende Mitarbeitende in anderen Teams. Die Flexibilität, die von allen verlangt wird, ist enorm. Dabei gesund zu bleiben, ist eine große Herausforderung. Wenn die Erschöpfung zu groß wird, reichen die psychischen Fähigkeiten manchmal nicht mehr aus, um mit Extremsituationen umzugehen, dann braucht es Hilfe."

Dazu gibt Amelia Thobaben ein Beispiel aus der bisherigen Erfahrung mit dem Projekt: "Für einen Klinikmitarbeiter war dieses Projekt der entscheidende Impuls, um sich endlich mal Hilfe zu holen. Schon länger schleppte er sich nur noch durch den Alltag. Für eine mühsame Psychotherapieplatzsuche reichte seine Kraft nicht mehr."

Dr. Jörg Hermann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen, kann auf die bisherigen Erfahrungen aufbauen: "Auch wir als Betreiber der Terminservicestelle begrüßen das Projekt und dessen Verlängerung. Es hat sich gezeigt, dass die Hilfesuchenden dankbar über den barrierefreien und schnellen Zugang zur Terminvereinbarung für eine Psychotherapeutische Sprechstunde sind. Gerade bei Belastungen im beruflichen Kontext ist ein Hilfeersuchen oft mit Hemmungen verbunden, welche durch den niederschwelligen Zugang bei diesem Projekt minimiert werden können."

Hintergrund

Bereits im Juni haben die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, die Psychotherapeutenkammer, die Kassenärztliche Vereinigung und die BG Ambulanz Bremen in einem gemeinsamen Projekt ein Angebot erarbeitet, wodurch psychotherapeutische Sprechstunden an Beschäftigte aus dem Gesundheitsbereich in einem erleichterten Verfahren vermittelt werden. Betroffene mit gesetzlicher Krankenversicherung können sich zur Terminvereinbarung per Mail unter Angabe des Namens, der Telefonnummer, der Postleitzahl und des Arbeitgebers an die Terminservicestelle der KVHB (tss@kvhb.de) wenden. Für Privatversicherte stellt die Psychotherapeutenkammer auf ihrer Homepage eine Liste von teilnehmenden Privatpraxen zur Verfügung.

Ansprechpartner für die Medien:

  • Lukas Fuhrmann, Tel.: (0421) 361-2082, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de
  • Christoph Fox, Tel.: (0421) 3404-328, Kassenärztliche Vereinigung Bremen
  • Amelie Thobaben, Tel.: (0421) 2772000, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Bremen