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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Öffentlich geförderte Jobs für 500 Langzeitarbeitslose - Günthner legt neues Programm vor

21.06.2016

Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, hat heute (21. Juni 2016) dem Senat ein Programm vorgelegt, mit dem 500 Langzeitarbeitslosen die Aufnahme einer Tätigkeit ermöglicht werden kann. Das Programm soll einen Beitrag leisten, um Menschen, die über zwei Jahre aus dem Berufsleben heraus sind, eine neue Perspektive zu bieten. Langzeitarbeitslosigkeit ist in Bremen und Bremerhaven wie in zahlreichen deutschen Großstädten ein erhebliches Problem. So sind von 37.000 Arbeitslosen etwa 16.000 länger als zwei Jahre ohne Berufstätigkeit. Mehr als jeder zehnte von diesen ist seit mindestens vier Jahren ohne berufliche Tätigkeit. Frauen, insbesondere Alleinerziehende, haben daran einen Anteil von 54,2 Prozent.

"Mit der heutigen Entscheidung zur öffentlich geförderten Beschäftigung von 500 Langzeitarbeitslosen hat der Senat einen wegweisenden Beschluss gefasst", so Arbeitssenator Martin Günthner. "Wir haben trotz der Haushaltssituation erstmals Landesmittel für diesen Zweck mobilisieren können und so einen neuen politischen Schwerpunkt gesetzt."
Das Programm soll helfen, die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern. Günthner: "Mit dem Programm werden sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen, die zudem auch einen Wert in den Stadtteilen oder bei der Integration von Flüchtlingen haben werden. Und wir verfolgen das Ziel, dass nach der befristeten Tätigkeit eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt besser gelingt als bislang."

Drei Säulen und drei Zielgruppen
Das neue Landesprogramm konzentriert sich zunächst auf drei von Langzeitarbeitslosigkeit besonders betroffene Gruppen: Frauen und unter ihnen vor allem Alleinerziehende, über 50-jährige Menschen sowie Menschen mit Migrationshintergrund. "Bei allen drei Gruppen zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit, wieder im Berufsleben Fuß zu fassen, mit der zunehmenden Dauer der Arbeitslosigkeit abnimmt", so Günthner. Die neuen Angebote bestehen für Sprach- und Kulturmittlerinnen und –mittler, Tätigkeiten in Stadtteilen mit besonderen Entwicklungsbedarfen sowie öffentlich geförderte Beschäftigung in Einrichtungen des Landes und der Stadtgemeinde sowie deren Eigenbetriebe.

100 Sprach- und Kulturmittlerinnen und –mittler
Sprach- und Kulturmittlerinnen und –mittler unterstützen Menschen mit unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen Hintergründen, um die deutsche Sprache und Kultur besser und schneller kennen zu lernen. Gerade im Zusammenhang mit der großen Zahl von Flüchtlingen, die in Bremen und Bremerhaven angekommen sind, ist diese Unterstützung notwendig. Die Mittler helfen Konflikte zu lösen, intervenieren im Sinne einer Mediation und helfen beim Kontakt mit Lehrern, Ärzten oder Behörden.

Beschäftigung in Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf
In Stadtteilen, in denen eine besonders hohe Zahl arbeitsloser oder sozial benachteiligter Menschen leben, spielen Sozialräume oft eine große Bedeutung. Ob in Blumenthal, in Kattenturm, Tenever oder der Neuen Vahr, hier sind Mütterzentren, Bürgerhäuser, Gemeinschafts- und Nachbarschaftshäuser besonders wichtige Einrichtungen. Um diese Einrichtungen zu stärken, sollen Tätigkeiten aus dem Landesprogramm finanziert werden.

Öffentlich geförderte Beschäftigung in Einrichtungen des Landes und der Stadtgemeinde sowie deren Eigenbetriebe
Ob Fahrgastbegleiterin bei der BSAG, Hausmeisterhelfer bei Immobilien Bremen oder die Pflege von Grünflächen in der Verantwortung des Umweltbetriebs, es eröffnen sich unterschiedliche Tätigkeitsprofile mit Blick auf die Einrichtungen der Städte Bremens und Bremerhavens. Auch Helfertätigkeiten in Küche und Hauswirtschaft, im Verkauf, im Sportverein oder im Büro sowie in der Lager- und Transportwirtschaft gehören zu den möglichen zukünftigen Einsatzbereichen.

Das Landesprogramm sieht vor, dass aus Landesmitteln 2016 zwei Millionen und im nächsten Jahr fünf Millionen Euro gezahlt werden, die der Senat bereits bewilligt hat. Mit dem nun vorliegenden Konzept und nach der Zustimmung durch die Deputation kann die Umsetzung des neuen Landesprogrammes starten.

Foto: Senatspressestelle