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Niedersächsischer Medienpreis für Bremer Journalistin

04.10.2004

Die Bremer Wissenschaftsjournalistin Dr. Eva Schindele vom Bremer Medienbüro erhielt am 1. Oktober den renommierten Juliane Bartels-Preis für ihr Hörfunkfeature „Der Hormonkrimi – Wie die Wechseljahre zur Krankheit wurden“ (WDR 2003). Mit diesem Preis werden seit vier Jahren besondere journalistische Leistungen zur Verwirklichung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Bereich Fernsehen und in diesem Jahr erstmalig auch in der Kategorie Hörfunk vergeben.

In ihrer Laudatio betonte das Jury-Mitglied Carmen Thomas, die „Sachkenntnis und den Mut“ mit der Dr. Eva Schindele seit 20 Jahren Medizinthemen bearbeitet und sie insbesondere auch in ihrer Bedeutung für Frauen beleuchtet. In ihrem „Hormonkrimi“ dokumentiere Schindele, wie Arzneimittelhersteller verquickt mit gynäkologischen Fachgesellschaften die Wechseljahre der Frau zur Hormonmangelkrankheit erklärten, um sie dann dauerhaft mit Hormonen zu behandeln. Jede zweite Frau zwischen 50 und 60 Jahre schluckte 2001 Hormonpillen und der Umsatz für die Pharmahersteller war enorm. Deshalb habe auch als Erstes die Börse von dem Ergebnis der US-amerikanischen Studie der Womens Health Initiative erfahren, die feststellte, dass Hormonpräparate gesundheitsschädlich seien. Erst danach sei die Öffentlichkeit informiert worden.

Die gesamte Jury hob die besondere inhaltliche und formale Qualität des Hörfunkfeatures hervor. Carmen Thomas: „Das ist Kino im Kopf, wie es eindrücklicher nicht sein kann und gleichzeitig hochpolitisch.“

Die Jury ist mit der ehemaligen niedersächsischen Wissenschaftsministerin Helga Schuchardt als Vorsitzenden, sowie Bettina Böttinger, Dr. Krischan Koch, Giovanni di Lorenzo, Dr. Jutta Röser, Reinhard Scheibe und Carmen Thomas besetzt. Der Preis erinnert an die engagierte Journalistin Juliane Bartels, Moderatorin der Radio Bremen-Talkshow „III nach Neun“. Der Preis ist mit einer Bronze-Statue der Künstlerin Ulrike Enders und 4.000;-- € dotiert.

Die Bremer Landesbeauftragte für Frauen Ulrike Hauffe freut sich besonders über die Ehrung von Eva Schindele. „Seit Jahren kenne ich Frau Dr. Schindele als eine Journalistin, die mit großer Beharrlichkeit und Gründlichkeit frauenpolitisch bedeutsame Themen recherchiert und in die Öffentlichkeit transportiert. Ich gratuliere ihr herzlich zu der verdienten Auszeichnung. Bremen kann stolz darauf sein, eine solch engagierte Journalistin vor Ort zu haben.“