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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration | Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Nachtcafés im Land Bremen werden verstetigt

Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen gesichert

11.06.2025

Mit den beiden Nachtcafés in Bremen und Bremerhaven gibt es seit 2016 zwei Modellprojekte vor allem für Menschen mit einer psychischen Erkrankung und einem veränderten Tag-Nacht-Rhythmus. Sie stabilisieren Besuchende, unterstützen sie dabei, ihren Alltag zu strukturieren und Krisen zu bewältigen – und zwar außerhalb der Öffnungszeiten von Regelangeboten. Der Senat hat gestern (10. Juni 2025) die Verstetigung dieser Angebote als Nachtstätten über die Eingliederungshilfe beschlossen.

Dazu sagt Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard: "Die Nachtcafés in Bremen und Bremerhaven sind wichtige, niedrigschwellige Anlaufstellen für Menschen mit einer psychischen Erkrankung in den Abend- und Nachtstunden. Die Mitarbeitenden hören zu und beraten in schwierigen, emotionalen Situationen. Das Ziel ist, die Besucherinnen und Besucher so zu unterstützen, dass sie Krisen eigenständig bewältigen können. Die 2016 als Modellprojekte initiierten Angebote haben sich bewährt. Deshalb ist es richtig und wichtig, sie dauerhaft als Nachtstätten fortzuführen."

Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Soziales, Arbeit, Jugend und Integration, betont: "Die Nachtcafés sind ein niedrigschwelliges Krisenangebot. Sie ermöglichen gesellschaftliche Teilhabe, wirken sozialer Isolation entgegen und vermeiden Klinikaufenthalte. Grundsätzlich kann jede Person, die eine schwierige Situation erlebt und Unterstützung benötigt, die Nachtcafés aufsuchen. Fachkräfte mit sozialpsychiatrischer Ausbildung und Genesungsbegleiterinnen und –begleiter beraten die Besuchenden vor Ort und leiten sie bei Bedarf an den Krisendienst oder die Notfallambulanz weiter."

2024 besuchten das Nachtcafé Bremen im Schnitt zehn bis 15 Menschen pro Abend, das Nachtcafé Bremerhaven zählte 2023 vier bis fünf Personen (Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor). Geöffnet ist das Nachtcafé Bremen dienstags bis sonntags von 20 bis 1 Uhr, das Nachtcafé Bremerhaven montags bis freitags von 18 bis 22 Uhr.

Seit 2016 werden die Nachtcafés in der Tagesstätte West (Bremen) und der Tagesstätte "Boje" (Bremerhaven) aus Modellmitteln zur Psychiatriereform durch die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz finanziert. Die maximale Förderdauer als Modellprojekte ist jedoch am 30. Juni 2025 erreicht. Vorbehaltlich der noch ausstehenden Gremienbefassung werden sie zukünftig als Nachtstätten analog der Tagesstätten über die Eingliederungshilfe finanziert. Das Land Bremen trägt 84,5 Prozent (ab 2026 voraussichtlich rund 340.000 Euro), die beiden Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven jeweils 15,5 Prozent (ab 2026: voraussichtlich 43.500 und 15.500 Euro).

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