Senatorin für Kinder und Bildung freut sich über den Schwerpunkt des diesjährigen Berichtes der Arbeitnehmerkammer
25.04.2025Die Senatorin für Kinder und Bildung hat gemeinsam mit der Arbeitnehmerkammer Bremen eine Studie zum Verbleib der Erzieherinnen und Erzieher beim Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw) der Uni Bremen in Auftrag gegeben. Erste Ergebnisse der Studie des Sozialwissenschaftlers René Böhme haben Eingang gefunden in den Bericht zur Lage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, den die Kammer am heutigen Freitag (25. April 2025) vorstellt.
Der Bericht hebt die Kinderbetreuung als zentralen Bereich der Daseinsvorsorge hervor und unterstreicht die Notwendigkeit, alle Anstrengungen in Bremen zu unternehmen, um die Fachkräftelücke in der Kindertagesbetreuung zu schließen. Dazu ist es sowohl erforderlich, die Ausbildung auf hohem Niveau zu halten als auch neue Wege in den Beruf zu ermöglichen. Zudem müssen auch die Arbeitsbedingungen in den Kitas attraktiver gemacht werden, wie die Ergebnisse der Verbleibstudie zeigen.
Dazu erklärt die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp: "Richtig ist, in der Vergangenheit sind zu wenig Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet worden, in Deutschland und in Bremen. Wir haben die Zahl der Ausbildungsplätze stark erhöht. Aktuell befinden sich mehr als 2.500 Frauen und Männer in Aus- und Weiterbildung, um als Kinderpflegerinnen und Heilerziehungspfleger, Sozialpädagogische Assistenten oder Erzieherinnen in Kitas zu arbeiten. Die Studie unterstreicht, dass wir unsere Anstrengungen unbedingt fortsetzen müssen. Das ist auch notwendig, um den Kindern in Bremen die besten Bildungschancen zu geben."
Auch hinsichtlich der Eröffnung neuer Wege in die Beschäftigung in Kitas werden in Bremen große Anstrengung unternommen. Es wurden nicht nur die Ausbildungszahlen in sozialpädagogischen Berufen kräftig gesteigert, sondern auch die Quereinstiege erleichtert und die Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen in Sozialberufen beschleunigt. Mittels der Gesetzesinitiative zum Bremischen Tageseinrichtungs- und Kindertagespflegegesetz (BremKTG) können Träger künftig darüber hinaus auch Personal einstellen, das zu Beginn der sozialpädagogischen Tätigkeit noch nicht über einen entsprechenden Berufsabschluss verfügt.
Diese Menschen berufsbegleitend weiter zu qualifizieren, ist auch Bestandteil der Ausbildungsoffensive: "Diesen Quereinsteigenden wollen wir passgenau zu ihren individuellen Voraussetzungen Möglichkeiten bieten, sich beruflich weiterzuentwickeln. Die Abschlüsse der Erzieherinnen- beziehungsweise Erzieherausbildung bieten vielfältige berufliche Betätigungsfelder. Dies ist vor dem Hintergrund, dass nach wie vor deutlich mehr Frauen in diesem Feld arbeiten als Männer, vor allem für die Frauen interessant, denen ein Einstieg in akademische Berufe sonst verwehrt bliebe", so die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp.
Um die Attraktivität der Ausbildung zu steigern, wird in Bremen ab Sommer an einer öffentlichen Schule ein neues Format der stärker praxisorientierten, dualisierten Weiterbildung angeboten, bei der die angehenden Erzieherinnen und Erzieher weiterhin Aufstiegs-Bafög in Höhe von mindestens 1.019 Euro monatlich (bei ledigen Personen) beziehen. In einem Pilotversuch werden das Schulzentrum Blumenthal und die Sophie Scholl Schule in Bremerhaven das 4 +1 Modell testen: Die Schülerinnen und Schüler besuchen an vier Tagen die Schule und haben einen festen Praxistag. In Summe absolvieren sie bis zum Ende ihrer zweijährigen Fachschulzeit genau so viel Praxis als würden sie wie bisher Blockpraktika absolvieren. Das Anerkennungsjahr ist nicht Teil des 4+1 Modells und folgt im Anschluss.
Senatorin Aulepp stellt fest: "Wir unternehmen alle Anstrengungen, um mehr Personal für unsere Kitas zu gewinnen. Die Schließung der Fachkräftelücke muss in der Perspektive auch dazu genutzt werden, um die Bedingungen der Arbeit in unseren Kitas zu verbessern und attraktiver zu machen. Ich werde auch weiterhin gemeinsam mit der Arbeitnehmerkammer Bremen daran arbeiten, die Situation in diesem Bereich zu verbessern, für die Kinder, die Familien und nicht zuletzt für die Kolleginnen und Kollegen in den Kitas."
Die vollständigen Ergebnisse der Verbleibstudie werden im Juni 2025 gemeinsam von der Senatorin für Kinder und Bildung und der Arbeitnehmerkammer Bremen vorgestellt.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Patricia Brandt, Pressesprecherin bei der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361-2853, E-Mail: patricia.brandt@bildung.bremen.de