Sie sind hier:
  • Landesfrauenbeauftragte zur sinkenden Repräsentanz von Frauen in der neu gewählten Bürgerschaft

Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

Landesfrauenbeauftragte zur sinkenden Repräsentanz von Frauen in der neu gewählten Bürgerschaft

15.05.2015

Statement der Landesfrauenbeauftragten Ulrike Hauffe zur sinkenden Repräsentanz von Frauen in der neu gewählten Bürgerschaft und möglichen Ursachen nach der Bekanntgabe des endgültigen Wahlergebnisses, wonach künftig 33,7 % Frauen und 66,3 % Männer im Parlament vertreten sein werden:

"Schon bei der vergangenen Bürgerschaftswahl, als das neue Wahlrecht erstmals zur Anwendung kam, stellte sich heraus, dass sich die Chancen von Frauen eher verschlechtern. Zwar waren in der noch laufenden Legislaturperiode knapp 39 Prozent der Bürgerschaftsabgeordneten weiblich, aber das Statistische Landesamt hatte damals errechnet, dass durch das neue Personenwahlrecht sechs Frauen weniger im Parlament waren als wenn nur nach Listenwahlrecht gewählt worden wäre. Frauen profitieren offenbar vom Listen-, Männer vom Personenwahlrecht. Auch eine überregionale Studie hat das ergeben. 2013 hatte sich bereits der Gleichstellungsausschuss mit dieser Problematik in einer Anhörung befasst.
Der 2011 festgestellte Effekt hat sich nunmehr verstärkt und ich appelliere an die Verantwortlichen, diese Befunde und ihre Ursachen sehr viel intensiver als es bisher geschehen ist unter die Lupe zu nehmen – und Maßnahmen zu entwickeln, wie hier gegengesteuert werden kann. Denn dass Frauen weniger im Parlament repräsentiert sind wegen der Tücken des Wahlrechts, kann in niemandes Sinne sein."