Bremen und EWE vereinbaren vertiefte Zusammenarbeit bei der swb AG
01.07.2025Die beiden Gesellschafter der swb AG, die Freie Hansestadt Bremen und die Oldenburger EWE AG, haben heute (1. Juli 2025) ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet, das den Weg für eine vertiefte Zusammenarbeit bei der Energie- und Wärmewende ebnet. Die Vereinbarung basiert auf einem gemeinsamen Eckpunktepapier, das Vorschläge zu Beteiligungs- und Kooperationsoptionen sowie zum weiteren Verfahren enthält. Auf dieser Basis soll nun der bestehende Konsortialvertrag zwischen Bremen und EWE überarbeitet werden. EWE hält als Muttergesellschaft 100 Prozent der Anteile an swb, die Freie Hansestadt Bremen eine symbolische Aktie.
Im Zentrum stehen gemeinsame Ziele: eine klimaneutrale, sichere und bezahlbare Energieversorgung, die wirtschaftliche Stärkung des Standorts Bremen sowie die Verlängerung von Garantien zum Erhalt von Geschäftsfeldern, Wertschöpfung und Arbeitsplätzen. Die swb AG soll dabei dauerhaft als leistungsfähiger regionaler Versorger erhalten bleiben und von der Einbindung in den EWE-Konzern – zum Beispiel in den Bereichen Wasserstoff und Erneuerbare Energien – profitieren.
Zwischen den drei Parteien soll die Kooperation untereinander ausgebaut werden, unter anderem beim Fernwärmeausbau, bei öffentlichen Gebäuden, in der Abfallwirtschaft und bei strategischen Energiefragen. Dafür soll kurzfristig ein strategischer Beirat für die swb AG eingerichtet werden, um eine kontinuierliche enge Abstimmung sicherzustellen. Zudem bekräftigt Bremen seine Bereitschaft, zu prüfen, ob und wie im Rahmen der angestrebten Vereinbarungen ein stärkeres finanzielles Engagement an der Energiewende möglich ist.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Die Vereinbarung ist ein klares Signal, dass Bremen und die EWE die bevorstehenden Herausforderungen gemeinsam angehen. Damit die Energiewende ein Erfolg wird ist es wichtig, dass wir einen Partner haben, der sich zu Bremen und der Region bekennt, der hier investiert und hier für Arbeitsplätze sorgt."
Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation: "Diese Vereinbarung zur erneuerten Kooperation ist ein starkes Signal für unsere Region und den Unternehmensstandort. Sie steht für Versorgungssicherheit, gute Arbeitsplätze und nachhaltiges Wachstum. Am Ende geht es darum, dass Menschen und Unternehmen vor Ort spüren: Die Energiewende ist machbar, und sie ist gut für unseren Standort. Sie schafft zukunftsfähige Jobs, fördert Innovationen im Energiesektor und stärkt unsere Energieversorgung. Das gelingt nur gemeinsam mit starken Partnern wie der swb AG und der EWE AG."
Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft: "Bremen schreitet gemeinsam mit der swb AG und der EWE voran, um die Energiewende umzusetzen. Insbesondere die Wärmewende und damit verbunden der Aus- und Neubau der Fernwärmenetze geht am besten mit vereinten Kräften. Auch mehr Photovoltaik auf dem Dach und ausgebaute Stromnetze sind gemeinsame Ziele. Ich bin froh, dass wir mit der swb einen Energieversorger haben, der von erneuerbaren Energien überzeugt ist und die Energiewende engagiert verfolgt. Diese gute Zusammenarbeit wollen wir weiter fortsetzen."
Stefan Dohler, Vorsitzender des Vorstands der EWE AG und des Aufsichtsrates der swb AG: "EWE ist seit über zwei Jahrzehnten ein verlässlicher und engagierter Partner der Freien Hansestadt Bremen. Mit unserer Konzerntochter swb haben wir in dieser Zeit gemeinsam zentrale Weichenstellungen für die Energiewende und die Digitalisierung vorangetrieben. Das nun unterzeichnete Memorandum ist ein klares Bekenntnis zu einer vertieften Zusammenarbeit: für den Ausbau der Fernwärme, die Dekarbonisierung industrieller Prozesse, moderne Quartierslösungen – und nicht zuletzt für eine sichere, bezahlbare und klimaneutrale Energieversorgung. Allein in Bremen investieren wir rund drei Milliarden Euro in die Zukunftsfähigkeit des Energiesystems – im gesamten Nordwesten sehen wir ein Investitionspotenzial von bis zu 16 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren. Damit verbunden ist ein hoher Bedarf an Fachkräften, die Offenheit für neue Lösungen und eine wachsende Verantwortung gegenüber Bürgerinnen und Bürgern. Diese Herausforderung meistern wir nur gemeinsam und sind dafür als Dreieck aus Freier Hansestadt Bremen, EWE und swb gut gerüstet."
Gunnar Geise und Dr. Karsten Schneiker, Vorstände der swb AG: "Als Vorstand der swb AG begrüßen wir, dass unsere beiden Gesellschafter mit der Absichtserklärung ein klares Signal für Kooperation, Investitionen und Arbeitsplätze senden. Wir arbeiten gemeinsam an der weiteren Verbesserung der Voraussetzungen, unter denen swb ihre Beiträge zur Transformation der Energieversorgung in Richtung Klimaneutralität und zur sicheren Versorgung der Menschen in Bremen und Bremerhaven erfolgreich fortsetzen kann."
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