Runder Tisch Bildung: Mehr Lehrkräfte, bessere Bildung
10.06.2025Wie gelingt bessere Bildung in Bremen unter den bestehenden Bedingungen? Beim dritten Runden Tisch Bildung am Freitag (6. Juni 2025) im Haus der Bürgerschaft diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft auf Einladung der Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp, zahlreiche konkrete Vorschläge. Mit dabei war auch der Bildungsforscher Prof. Dr. Stephan Huber von der Johannes Kepler Universität Linz.
"Gute Bildung gelingt nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Der Runde Tisch zeigt: Veränderung ist möglich, wenn wir gemeinsam Verantwortung übernehmen und den Mut haben, groß zu denken und gleichzeitig die Begrenztheit der Mittel mitdenken", so die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp.
Die insgesamt konstruktive und produktive Zusammenarbeit machte erneut deutlich: Bildung – von der frühkindlichen Förderung bis zur Beruflichen Bildung – ist entscheidend für junge Menschen, für die Gesellschaft und für den Wirtschaftsstandort Bremen. Gleichzeitig wurde klar, dass die Qualität des Bildungssystems angesichts der besonderen Herausforderungen im Land Bremen verbessert werden muss.
Transparenz wurde über die umfangreichen Bedarfe beim Schulneu- und Erweiterungsbau sowie bei Sanierungen geschaffen. Investitionen in Milliardenhöhe sind nötig, um den Sanierungsstau abzubauen, Kapazitäten zu erweitern und die Berufliche Bildung auszubauen. Dies ist nur zu stemmen, wenn priorisiert wird. Zudem sind auch Mittel außerhalb der regulären Haushalte notwendig. Zunächst sollen die Kapazitäten möglichst schnell den gestiegenen Zahlen der Kinder und Jugendlichen angepasst werden. Im Berufsschulbereich sollen zunächst der Neubau des TBZ Klima-Campus und der Berufsschulcampus im Kämmereiquartier realisiert werden.
Am Runden Tisch ist auch die Idee eines 5-Jahres-Planes "Schulbau" entstanden. Die grundlegende Idee dabei: Wir müssen die Investitionsbedarfe der kommenden Jahre über die Legislaturperiode hinaus einschätzen und dann zu einem abgestuften Verfahren der Umsetzung kommen. Dazu wurde ein Arbeitsprozess mit dem Senator für Finanzen gestartet. In diesem werden zunächst die anzugehenden Projekte priorisiert, im Anschluss werden die komplexen Fragen der Finanzierung und Refinanzierung sowie der Umsetzungsprozess erarbeitet. Wir wollen eine Klärung bis zum Herbst des Jahres herbeiführen, um schnell in die Umsetzung gehen zu können.
Die Bildungsbehörde setzt weitere zentrale Impulse des Runden Tisches nun direkt um. So wird unter anderem das Modellprojekt Schulbegleitung im Bremer Norden umgesetzt, dabei unterstützen persönliche Assistenzkräfte Kinder mit besonderem Bedarf – bis Jahresende starten bis zu 60 Kräfte. Weiteres Beispiel: Pädagogisch qualifizierte Kräfte, sogenannte Lerncoaches springen ab 2025/26 in Blumenthal ein, wo Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen fehlen. Nicht zuletzt werden Transition Guides junge Menschen beim Übergang von Schule in die Berufswelt unterstützen.
Personalgewinnung beginnt schon bei den Studierenden in Bremen. Wir setzen eine Werbekampagne für Lehramtsstudium und für die Schulen in Bremen und Bremerhaven gemeinsam mit der Universität Bremen um. Die Uni wird überdies praxisintegrierte Studienmodelle ab diesem Wintersemester anbieten – und im Weiteren auch ein Duales Studium für die Berufsbildenden Lehrkräfte in Mechatronik. Weiterhin wird es Zertifikatsstudiengänge für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger für Grund- und Oberschulen geben. Für Lehrkräfte aus dem Ausland werden die Verfahren erleichtert.
Damit Investitionen in Qualität, Sanierung und Ausbau gelingen, sind erhebliche Mittel notwendig – auch außerhalb der jährlichen Haushalte. Bund, Land und Kommunen tragen gemeinsam Verantwortung. Einigkeit besteht auch darüber, gemeinsam gegenüber dem Bund aufzutreten. Bremen wird alle Spielräume nutzen, um Bundesmittel für Bremen und Bremerhaven zu sichern – ohne dass dies zulasten des Bildungshaushalts geht. Senatorin Aulepp freut sich deshalb besonders, dass die Bundesbildungsministerin Karin Prien ihrer Einladung folgt und Bremen im Juli als erstes Bundesland bereist.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Patricia Brandt, Pressesprecherin bei der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361-2853, E-Mail: patricia.brandt@bildung.bremen.de