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Senatskanzlei

Knapp 200 Teilnehmende bei digitalem Austausch zum Thema Ausbildung

27.05.2021

Quantität, Qualität und Soziale Absicherung – in diesen drei Bereichen investiert der Bremer Senat, um die Ausbildungssituation im Land Bremen zu verbessern. Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Präsident des Senats, traf sich am Dienstag (25. Mai 2021) zu einem digitalen Austausch mit Auszubildenden, Studierenden im Dualen Studium, Lehrkräften und Ausbilderinnen wie Ausbildern. Insgesamt nahmen rund 200 Personen an dem zweistündigen Gespräch teil.

Die schwierige Ausbildungssituation im Land Bremen leidet aktuell zusätzlich unter der Pandemiesituation. "Die abgeschlossenen Ausbildungsverträge sind deutschlandweit auf einen historischen Tiefstand gesunken", sagte Bovenschulte. Die Zahl derjenigen, die nach der Schule nicht direkt in Ausbildung kommen, liege derzeit bei etwa 30 Prozent. "Vor diesem Hintergrund ist das Recht auf Ausbildung nur sehr schwer umzusetzen", sagte Bovenschulte. Daher setze der Senat in Bremen an drei Stellen an, um die Situation für junge Menschen weiter zu verbessern.

"Zunächst müssen wir dafür sorgen, dass ausreichend Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen. Das ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Wirtschaft und Politik", so der Bürgermeister. In Bremen habe das Projekt "Ausbildung innovativ" bereits Erfolge erzielt. Bis 2023 will Bremen die Zahl der Suchenden halbieren, ebenso die Zahl der offenen Stellen. Als Instrumente greifen dabei die Ausbildungsverbünde, die aktuell über den Bremen-Fonds finanziert werden. Aber auch das aktive Werben bei der Wirtschaft um Ausbildungsplätze führe immer wieder zum Erfolg. Außerdem übernehme gerade in der Krisenzeit der Öffentliche Dienst Verantwortung. "Wir haben die Zahl der Azubis im Öffentlichen Dienst deutlich erhöht", so Bovenschulte. Was die Praktika angeht, seien die Behörden schlechter aufgestellt. Weil ein Großteil der Kolleginnen und Kollegen im Homeoffice arbeiten müsse, sei es nur sehr schwer möglich Praktikantinnen und Praktikanten anzuleiten.

"Neben der Quantität werden wir auch in die Qualität von Ausbildung investieren", versicherte Bovenschulte. Die Digitalisierung ziehe neue Lehrinhalte nach sich. "Im bundesweiten Vergleich steht Bremen mit der Vergabe von iPads und der Lernplattform ItsLearning sehr gut da. Aber natürlich müssen wir weiter machen und nicht nur in Technik, sondern auch in Personal investieren." Die Schulen bräuchten vor Ort mehr digitales Know-How. Beim Netzausbau sei es wichtig, kontinuierlich am Ball zu bleiben. Von heute auf morgen ließe sich die technische Ausrüstung der Schulen nicht umsetzen, bat Bovenschulte um Geduld.

Zum Schluss besprach der Bürgermeister mit den Teilnehmenden der Veranstaltung noch ausgiebig Fragen der sozialen, finanziellen Absicherung von Ausbildung. "Die Mindestausbildungsvergütung hat für Fortschritte gesorgt, um soziales Ungleichgewicht zu bekämpfen", so Bovenschulte. Aber auch bezahlbarer Wohnraum und Fragen rund um ein Azubi-Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr seien mögliche Mittel, um die finanzielle Situation von Auszubildenden zu verbessern. In Bremen gibt es zum Beispiel Pläne für ein Azubi-Wohnheim auf dem Ellener Hof. Darüber hinaus stecke Bremen bereits viele Ressourcen in den sozialen Wohnungsbau. Bei allen großen öffentlichen Vorhaben müssen 30 Prozent der Wohnfläche dafür vorgesehen werden.

Insgesamt zeigte sich der Bürgermeister von der digitalen Runde sehr angetan. "Unter normalen Umständen hätten wir vermutlich ins Rathaus geladen. Doch wir merken, dass dieses digitale Format nicht nur seinen eigenen Charme hat. Es sorgt für eine deutlich niedrigere Hemmschwelle, um teilzunehmen."

Ansprechpartner für die Medien:
Christian Dohle, Pressesprecher des Senats, Tel.: (0421) 361- 2396, christian.dohle@sk.bremen.de