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Der Senator für Kultur

In Bremen öffnet die bundesweit erste Schwarze Kinderbibliothek in neuen Räumlichkeiten

30.01.2023

Im Bremer Szeneviertel Steintor ist am Wochenende die bundesweit erste Schwarze Kinderbibliothek in größeren Räumlichkeiten feierlich eröffnet worden. Bremens Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte hat am Sonnabend (28. Januar 2023) den neuen Ort für diversitätsbewusste Kinderliteratur mit einem Grußwort eingeweiht. Realisiert wurde das Konzept unter dem Motto "Gemeinsam lesen wir" von der Initiative "Zukunft ist bunt". Unterstützt wurde das Vorhaben vom Bremer Rat für Integration. Der Senator für Kultur hat das Konzept mit einer Projektförderung in Höhe von 30.000 Euro bedacht. "Schwarze Bibliotheken" gibt es unter anderem in Berlin und Köln, allerdings nur für Erwachsenenliteratur. Die Schwarze Kinderbibliothek in Bremen ist bundesweit die erste ihrer Art.

Bürgermeister Bovenschulte mit Sheeko Ismail (rechts) und Maimuna Sallah (links). Foto: Senator für Kultur
Bürgermeister Bovenschulte mit Sheeko Ismail (rechts) und Maimuna Sallah (links). Foto: Senator für Kultur

Bürgermeister Bovenschulte: "Mit dem Projekt der Schwarzen Kinderbibliothek sollen Zugänge zu einer Kinder- und Jugendliteratur geschaffen werden, die die Vielfalt von Mensch und Gesellschaft deutlich macht und einen Beitrag für mehr Sichtbarkeit, Respekt und Raum zur Selbstermächtigung leistet. Geschichten in Kinderbüchern werden hierzulande oft aus einer weißen und eurozentrischen Perspektive erzählt. Dagegen sollen die Buchbestände dieser besonderen Bibliothek Schwarzen und afrodeutschen Kindern Vorbilder zeigen, die sie in ihrem Alltag inspirieren und motivieren können. Zur gelungenen Umsetzung dieses Vorhabens gratuliere ich dem Team um Sheeko Ismail und danke Unterstützerinnen und Unterstützern für ihr Engagement."

Schwarze Literatur, sagte Bürgermeister Bovenschulte weiter, bilde eine Vielfalt ab, die hierzulande längst Realität in der weißen Mehrheitsgesellschaft sei: "Schwarze Menschen sind in allen Lebensbereichen vertreten und tätig; bei Arbeit, Sport und Spiel, in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft genauso wie auf medizinischen und therapeutischen Feldern." Literatur, in der ansonsten unterrepräsentierte Menschen eine Rolle spielten, könne die Selbstbestimmung der Lesenden beflügeln, deren Engagement in eigener Sache, deren Eigenverantwortlichkeit.

Bereits im vergangenen Jahr haben Sheeko Ismail, die Co-Leiterin der Bibliothek, Maimuna Sallah, und das Projektteam an mehreren Wochenenden das Potenzial ihrer Methode an dem vorigen, provisorischen Standort ergründet: In Workshops hatten Familien die Gelegenheit, Bekanntschaft mit Kinder- und Jugendliteratur zu machen, in denen wie selbstverständlich Schwarze Menschen die Hauptrollen spielen. Dieser Einspruch gegen weiße Perspektiven und eurozentrische Weltbilder ist Sheeko Ismail wichtig.

Die Schwarze Kinderbibliothek soll ein sogenannter Safe Space werden. An diesem Ort können Heranwachsende Bücher anschauen, lesen und ausleihen, die die vielfältigen Lebenswelten Schwarzer Menschen realitätsnah und ohne diskriminierende Untertöne bündeln und widerspiegeln. Geboten wird nach Aussage der Projektleitung ein Raum, den Schwarze Menschen zwar organisieren, der aber grundsätzlich offen für alle ist.

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Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de