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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Hilde Adolf: Mietverträge für Asylbewerber-Unterkünfte werden nicht verlängert

08.08.2000

Sozialsenatorin erneut zu Besuch an der Kattenturmer Herrstraße

Bei einem dritten Besuch in diesem Jahr vor Ort hat Sozialsenatorin Hilde Adolf jetzt den direkten Anliegern und Kleingärtnern an der Kattenturmer Heerstraße mitgeteilt, dass die Mietverträge für die Asylbewerber-Unterkünfte nicht verlängert werden. Dies wurde der Bremischen Gesellschaft als Verwalter mitgeteilt. Die Mietverträge laufen im Jahre 2003 beziehungsweise 2004 aus. Auf eine weitere Belegung der Häuser mit Asylsuchenden zu verzichten war der dringende Wunsch der Kleingärtner, die sich insbesondere durch die Kinder und Jugendlichen in der Wohnanlage belästigt fühlen. Die Anwohner und der Vorsitzende des Kleingartenvereins „Wolfskuhle“, Jürgen Borchard, begrüßten die Entscheidung ausdrücklich und dankten der Senatorin für ihren Einsatz.

Für die Übergangszeit sind vielfältige Maßnahmen getroffen, um die Situation vor Ort zu entspannen. Um die rund 150 Bewohner der Anlage (davon circa 80 Kinder und Jugendliche) kümmern sich tagsüber drei Mitarbeiter der Johanniter-Hilfe, die eine eigene Anlaufstelle in der Häuser-Zeile haben. Die Betreuungszeiten wurden bis 19 Uhr ausgeweitet, auch für das Wochenende soll eine Regelung gefunden werden. Die Betreuer sind auch Ansprechpartner für Anlieger, die Beschwerden haben.

„Dies“, so die Senatorin, „ist ein enormer Betreuungs-Aufwand.“ Wer mehr fordere, möge die Kirche im Dorf lassen, so die Bitte von Hilde Adolf. Schließlich handele es sich um Wohnhäuser und nicht um eine bewachte Anlage oder Erziehungsanstalt. Spielende Kinder, gleich welcher Nationalität, seien nun einmal nicht immer leise.

„Neben jedes Kind und jeden Jugendlichen rund um die Uhr einen Bewacher zu stellen, ist nicht möglich und ich lehne dies auch ab“, betonte die Senatorin.

Selbstverständlich müssten sich auch die Asylsuchenden an die gesellschaftlichen Spielregeln eines friedlichen Nebeneinanders halten. „Gezielte und gewollte Belästigungen, Beschimpfungen oder gar Übergriffe auf die Anwohner und Kleingärtner darf es nicht geben", so die Senatorin. Sollte es dazu kommen, dann sei die Polizei der Ansprechpartner und müsse ihren Dienst tun. Darüber will Hilde Adolf erneut ein Gespräch mit dem Innensenator suchen.

Hilde Adolf: „Durch viele Maßnahmen bemühen wir uns seit längerem, die Situation an der Kattenturmer Heerstraße zu verbessern.“ Mit dem Kontaktpolizisten vor Ort werde regelmäßig über Probleme gesprochen. Von aktuellen massiven Übergriffen auf Mitglieder der Kleingartenvereine sei diesem Beamten, der jederzeit Anzeigen entgegennimmt, nichts bekannt. Ein zusätzlicher Zaun zur Abgrenzung der Wohnanlage zu den Kleingärtnern wurde errichtet. Ein von Jugendlichen genutzter Platz, von dem Störungen ausgingen, wurde mittlerweile geschlossen. Weitere von den Anliegern gewünschte bauliche Maßnahmen werden mit der Bremischen erörtert.

Die Senatorin stellte erfreut fest, dass auch die Kleingärtner Bereitschaft zeigten, ihrerseits weiterhin darüber nachzudenken, mit welchen Maßnahmen sie zu einem entspannteren Verhältnis beitragen könnten. Als erster Schritt ist ein Gespräch mit Beteiligten beider Seiten und mit Moderation des Ressorts geplant.