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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Hattig: „Wirtschaft in Bremen und Bremerhaven profitiert von Erweiterung der Europäischen Union“

19.05.2003

Senator erwartet wertvolle Impulse für export-, außenwirtschafts- und hafen-orientierte Wirtschaft an der Weser – Investitionsbedarf bei Verkehrswegen, Telekommunikation, Trinkwasserversorgung und Umweltschutz

Anfang Mai 2004 werden Estland, Lettland, Litauen, Polen, die Tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Malta und Zypern der Europäischen Union beitreten. „Die größte Erweiterungsrunde der EU-Geschichte wird der export-, außenwirtschafts- und hafenorientierten Wirtschaft im Land Bremen wertvolle Impulse verleihen und für mehr Wachstum sorgen“, sagt Wirtschafts- und Hafense-nator Josef Hattig voraus. Er sieht gute Marktchancen für diverse Bereiche der bremischen Ökonomie – von der Umwelttechnik bis zur Hafen- und Logistikwirtschaft.

Der bevorstehende Beitritt der mittel- und osteuropäischen Staaten ist ökonomisch von Vorteil für den Zwei-Städte-Staat. Hattig: „Schon heute profitieren die beteiligten Volkswirtschaften nicht unerheblich von der dynamischen Entwicklung im Außenhandel, aber auch über Direktinvestitionen. Mittel- und Osteuropa wurde nach Überwindung des Ost-West-Konflikts wieder zum natürlichen Hinterland der bre-mischen Häfen – ein Prozess, der anhält und bei uns mit einem weiteren Wachstum von Seegüterumschlag und Logistik-Dienstleistungen verbunden sein wird.“

Beispiel Tschechische Republik/Ungarn: Die beiden Länder haben ihre Bedeutung für die Seehäfen im Land Bremen in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Hatte der Gesamttransit – jeweils ohne Verpackungsgewichte – der Tschechischen Republik via Bremen/Bremerhaven 1995 lediglich 179.698 Tonnen betragen, verdoppelte er sich bis 2001 auf 352.765 Tonnen. Ladung aus und für Ungarn war 2001 in einer Größenordnung von 236.781 Tonnen am Gesamtumschlag der bremischen Häfen beteiligt. Zum Vergleich: 1995 waren es 160.014 Tonnen, 1970 nur 12.114 Tonnen.

Neben dem Austausch von Gütern und Dienstleistungen spielen zunehmend auch deutsche Direktinvestitionen in den Beitrittsländern eine wichtige Rolle. „Hiesige Unternehmen können in den neuen EU-Ländern Kostenvorteile nutzen und dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen – und zwar über Investitionen, die auch der Markterschließung dienen“, meint Senator Hattig. Dies trage zur Sicherung von Arbeitsplätzen an den Heimatstandorten bei.


Der Senator sieht einen hohen Investitionsbedarf in den Beitrittsländern: „Die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die sich dort für Unternehmen aus dem Land Bremen ergeben, resultieren aus der über lange Zeit vernachlässigten Infrastruktur und aus Umweltproblemen, die beseitigt oder verringert werden müssen.“

Investitionsbedarf sieht Hattig vor allem bei der Modernisierung und dem Bau von Verkehrswegen (Straße, Schiene, Häfen, Wasserstraßen), Telekommunikation, Energieversorgung, Trinkwasser-Systemen und Kläranlagen. Häufig fehle es in den Beitrittsländern an technologischem Know-how, zum Beispiel im Umweltschutz oder für eine effiziente Nutzung von Energie und Rohstoffen.

Hattig: „Dem Land Bremen mit seiner Kompetenz in diversen technologischen Bereichen sowie seinem ausgeprägten Know-how als internationales Hafen- und Außenwirtschaftszentrum bietet die EU-Erweiterung interessante wirtschaftliche Möglichkeiten.“