Zahl der Teilnehmenden verdoppelt
23.04.202512,1 Prozent der Menschen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland haben Probleme beim Lesen und Schreiben (LEO-Studie 2018, Universität Hamburg). In Bremen und Bremerhaven sind das 52.000 Menschen. Die Senatorin für Kinder und Bildung setzt sich dafür ein, die Lese- und Schreibfähigkeiten von Erwachsenen zu verbessern. Dazu gehört es, die Öffentlichkeit für das Thema "geringe Literalität" zu sensibilisieren. Anlässlich des heutigen "Welttag des Buches" (23. April) wird sich die SKB mit einem Info-Stand auf dem Goetheplatz präsentieren.
Die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp: "Bildung ist ein Menschenrecht – egal in welchem Alter, auch für Erwachsene. In Bremen setzen wir uns dafür ein, dass niemand zurückgelassen wird. Die Alphabetisierung Erwachsener ist ein wichtiger Schritt, um auch Menschen zu erreichen, die bisher wenig Zugang zu Bildung hatten. Denn wer lesen und schreiben kann, gewinnt Selbstvertrauen, neue Perspektiven und mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben."
Das Haus der Senatorin hat gerade im Rahmen der "So sieht's aus-Reihe" des Ressorts eine Neuauflage zum Thema "Grundbildung & Alphabetisierung Erwachsener" (pdf, 728.1 KB) verfasst. Das ursprüngliche Infoblatt stammt aus dem Jahr 2020 und wurde nun aktualisiert. Demnach sind im Land Bremen 14 Einrichtungen nach dem Weiterbildungsgesetz anerkannt. Die größten Anbieter im Grundbildungsbereich sind die beiden Volkshochschulen. Während 2021 noch 4.810 Menschen einen Grundbildungskurs besucht haben, der Basiskenntnisse unter anderen in Schrift, Sprache, Rechnen, Medien und Gesundheit vermittelt, hat sich die Zahl der Teilnehmenden zwei Jahre später mehr als verdoppelt. Sie lag 2023 bei 10.540.
Zudem haben 323 Menschen im Land Bremen im Jahr 2023 einen Alphabetisierungskurs für Erstsprachlerinnen und Erstsprachler besucht. An den Angeboten nahmen auch Menschen mit Deutsch als Zweitsprache teil, die schon längere Zeit in Deutschland leben.
Basierend auf der LEO-Studie wird zudem ersichtlich, dass 58,4 Prozent der Gruppe der gering literalisierten Personen männlich sind. Ihre Kompetenzen beim Lesen und Schreiben reichen nicht über die 4. Schulklasse hinaus. Ein hoher Anteil gering literalisierter Personen findet sich bei den Hilfskräften in der Nahrungsmittelzubereitung (47 Prozent) und dem Reinigungspersonal (30 Prozent).
Ebenso hat die Senatorin für Kinder und Bildung das Info-Blatt "Wenn Lesen und Schreiben Schwierigkeiten bereitet" (pdf, 515.5 KB) neu entwickelt, das auf Aktivitäten des Bundes und des Landes hinweist. Ziel auf Landesebene ist es, die Teilhabechancen der Bremer und Bremerhavener Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen, die nur über geringe Grundbildungskompetenzen verfügen. Sie sollen darin unterstützt werden, ihre schriftsprachlichen Kompetenzen auszubauen, Hemmschwellen zu überwinden und passende Grundbildungsangebote wahrzunehmen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich verschiedene Akteurinnen und Akteure in der landesweiten "AG Alphabetisierung und Grundbildung" zusammengeschlossen. Beteiligt sind unter anderem Weiterbildungseinrichtungen, Senatsressorts, die Bremer Stadtbibliothek, die Agentur für Arbeit und die Jobcenter.
Am heutigen Welttag des Buches werden Mitarbeitende des Bildungsressorts ab 15 Uhr auf dem "Markt der Möglichkeiten", organisiert vom Literaturhaus Bremen, auf dem Goetheplatz zum Thema "Alphabetisierung und geringe Literalität im Erwachsenalter" berichten und für die Themen "Lesen und Schreiben" werben.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Patricia Brandt, Pressesprecherin bei der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361-2853, E-Mail: patricia.brandt@bildung.bremen.de