Sie sind hier:
  • Gloystein: Bremer Innenstadt nach 10 Jahren deutlich attraktiver

Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Gloystein: Bremer Innenstadt nach 10 Jahren deutlich attraktiver

04.04.2005

Innenstadtentwicklung bestes Beispiel für gelungene Investitionspolitik des Senats und der Großen Koalition – Jeder öffentliche Euro durch fünf Euro aus privater Hand ergänzt

Das Bild der Bremer Innenstadt hat sich nach 10 Jahren öffentlicher und privater Entwicklungsmaßnahmen grundlegend verändert. Durch die Vernetzung innerstädtischer Quartiere im Rahmen neuer Wegbeziehungen und die Erweiterung der Einzelhandelsflächen ist der Altstadtbereich deutlich aufgewertet und erlebbarer geworden. Bürgermeister Dr. Peter Gloystein, Senator für Wirtschaft und Häfen: „Besucherzählungen belegen die gewonnene Attraktivität. Neue Anziehungspunkte wie die Weserpromenade Schlachte haben den Erlebnischarakter der Innenstadt weiter gestärkt und ziehen zusätzliche Besucher in die Bremer Innenstadt. Neue Passagenviertel ermöglichen ein wettergeschütztes Einkaufen, neu gestaltete Haupteinkaufsstraßen laden zum entspannten innerstädtisches Bummeln.“

Besonders bemerkenswert: Insgesamt wurden in dem Zeitraum zwischen 1994 und 2003 über 157,74 Mio. € öffentliche und weit über 791,87 Mio. € private Mittel in die Entwicklung der Bremer Innenstadt investiert. „Das ist ein bemerkenswert hoher Wert,“ unterstrich Gloystein. „Damit dürften sich die öffentlichen Investitionen zu großen Teilen sogar durch direkte Rückflüsse bei den Steuereinnahmen gerechnet haben.“

Die im Rahmen des Infrastrukturprogramms zur Stärkung des Bremer Zentrums umgesetzten Schlüsselprojekte haben neben der Schlachte eine Reihe neuer innerstädtischer Attraktionen geschaffen und zusätzliche Besucher und Touristen in die Bremer Innenstadt gelenkt. Sie wurden im Rahmen des Sofortprogramms Innenstadt und Nebenzentren durch die Aufwertung der Haupteinkaufsbereiche in der Kerninnenstadt ergänzt. Neben der Umgestaltung der Obern-, Hutfilter- und Sögestraße, trieb man die fußläufige Vernetzung innerstädtischer Quartiere und Attraktionen durch Maßnahmen wie den Bau der Harms – Passage weiter voran, wodurch das klassische Einkaufs – L der Obern- und Sögestraße eine zusätzliche Ergänzung erfahren hat. Der Einkaufsbereich wurde in 1a Lage durch verschiedene Maßnahmen wie dem Umbau des Börsengebäudes, des ehemaligen Peek- und Cloppenburg Gebäudes sowie des Kontorhauses am Markt und die damit verbundene Schaffung zusätzlicher Einzelhandelsflächen in seiner Einkaufsvielfalt weiter gestärkt.

Kunden aus dem Bremer Raum, die bislang für den Einkauf bei bestimmten Filialisten benachbarte Oberzentren wie Hamburg, Hannover oder Oldenburg aufgesucht haben, konnten auf diesem Weg wieder für die Bremer City gewonnen werden. Umfragen des Instituts für Geographie der Universität Bremen belegen, dass das Stadtbild und Flair der Bremer Innenstadt von den Besuchern Ende 2003 deutlich positiver bewertet wird als Ende 1996. Auch die Passantenfrequenz in dem Haupteinkaufsbereich der Obernstraße, die regelmäßig im Auftrag von Kemper´s ermittelt wird, ist zwischen 1999 und 2003 von 4.778 auf 11.685 gezählte Personen deutlich angestiegen, was als Attraktivitätsgewinn des Bremer Stadtzentrums angesehen werden kann.

Aufbauend auf den im Infrastrukturprogramm zur Stärkung des Bremer Zentrums erzielten Fortschritten hat auch das Sofortprogramm Innenstadt und Nebenzentren einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, die Konkurrenzfähigkeit der Bremer Innenstadt im Großstadt- und Umlandwettbewerb zu verbessern und die Folgen der Strukturkrise im Einzelhandel zu mindern. Gerade unter diesen Gesichtspunkten ist die Innenstadtentwicklung fortzuführen, um die erzielten Verbesserungen und Wettbewerbsvorteile zu halten und sich auch weiterhin als attraktives Stadtzentrum für Kunden und Touristen zu profilieren. Insbesondere im Bereich Tourismus und im Einzelhandelsflächenangebot innerstädtischer Toplagen bestehen noch unausgeschöpfte Potentiale, die im Rahmen von Folgeprogrammen unter Beibehaltung des Zusammenspiels öffentlicher und privater Akteure weiterhin aktiviert werden sollten.

Die gesteigerte Attraktivität der Bremer Innenstadt sowie die erfolgreichen Stadt- und Citymarketingaktivitäten spiegeln sich auch in einem langsamen Imagewechsel und einer steigenden überregionalen Bekanntheit der Stadt wieder. In einem Städteranking gilt Bremen mit einer Positionsverbesserung um 14 Ränge im Zeitraum von 2000 bis 2003 als zweithöchster Aufsteiger und nimmt unter den Großstädten ab 400.000 Einwohnern den 9. Platz ein. Erste Entwicklungstendenzen in diese Richtungen wurden bereits durch Passantenbefragungen im Jahr 2000 sichtbar, als 53,1% der befragten Personen der Bremer Innenstadt eine deutliche Attraktivitätssteigerung attestierten und 42,4% von ihnen einen Besuch der Bremer Innenstadt häufiger als in den Vorjahren empfahlen.

10 Jahre Innenstadtentwicklung lassen sich jedoch auch nicht losgelöst von den konjunkturellen und strukturellen Rahmenbedingungen bewerten. Stagnierende Einzelhandelsumsätze, schrumpfende Erträge und Preiskämpfe haben in den letzten Jahren zu einem tiefgreifenden Umbruch im deutschen Einzelhandelhandel geführt, der sich auch auf der Bremer Innenstadt in Form eines geringen Flächenwachstums und unsteten Zwischennutzungen durch Verkaufsformen im unteren Preissegment nieder geschlagen hat.

Im Hinblick auf den weiter anhaltenden Druck großflächiger und discountorientierter Einzelhandelsansiedlungen auf der grünen Wiese sowie dem Wettbewerb Bremens mit anderen deutschen Großstädten ist trotz der erzielten Erfolge die Weiterentwicklung der Bremer Innenstadt auch in Zukunft fortzuführen. Eine entsprechende Grundlage liegt mit dem Programm „Innenstadt- und Stadtteilentwicklung in der Stadt Bremen – Aktionsprogramm 2010“ vor, das die programmatische Basis für die Entwicklung der Bremer Innenstadt in den nächsten Jahren bildet.