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Bundesland Bremen

Forscher suchen Lebensmittel aus dem Leben im Ozean

20.12.2002

Mit Bio-Nord betritt Bremerhaven bundesweit Neuland

Das Leben kommt aus dem Wasser. Und noch stärker als bisher werden künftig auch Lebensmittel aus dem Meer kommen. Biologische Vorgänge in den Ozeanen für die Nahrungsmittelproduktion nutzbar zu machen, ist Ziel des in Bremerhaven neu entstehenden Biotechnologiezentrums Bio-Nord. Die Seestadt hat damit eine Vorreiterrolle in Deutschland eingenommen.


Biotechnologie ist die Technologie der Zukunft. Längst beschäftigen sich zahlreiche Firmen insbesondere in Süddeutschland mit der Frage, welche natürlichen Prozesse Einzug in die industrielle Produktion halten können, wie Bausteine der Natur zu Bausteinen für neue Produkte, Lebensmittel oder Zutaten werden können.


Doch blaue Biotechnologie ist für die junge Branche noch Neuland. Konsequent setzt Bremerhaven die Tradition als maritimer Lebensmittelstandort fort und beschäftigt sich als einziges Zentrum in Deutschland mit der maritimen Biotechnologie. Anwendungsbeispiele gibt es bereits heute: So arbeitet das Bremerhavener Institut für Lebensmitteltechnologie und Bioverfahrenstechnik (BILB) daran, so genannte Omega-3-Fettsäuren in Lebensmittel zu integrieren. Die Fettsäuren die zum Beispiel Herzerkrankungen vorbeugen, werden in Bremerhaven unter anderem aus Krabbenschalen gewonnen.


Im April wird das neue Biotech-Zentrum im Fischereihafen fertig sein und Platz für rund 20 Unternehmen bieten. Dass heute schon 70 Prozent der Büro- und Laborflächen vergeben sind, kommt nicht von ungefähr. Die neuen Unternehmer wissen die Chancen des Standortes am Meer zu schätzen: Für sie sind nicht nur die großen, namhaften Lebensmittelproduzenten im Fischereihafen als potenzielle Geschäftspartner interessant. Sie stützen sich auch darauf, dass mit renommierten wissenschaftlichen Einrichtungen - allen voran das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung - eine fundierte Basis für Neuentwicklungen vorhanden ist.