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Einigung erzielt: Zentrum für Kollektivkultur auf dem ehemaligen Kaffee HAG Gelände in Bremen Walle kann kommen

17.06.2022

Auf dem ehemaligen "Kaffee HAG Areal" wurde heute (Freitag, 17. Juni 2022) eine Vereinbarung, ein sogenannter Letter of Intent, zur Ermöglichung eines Kulturzentrums auf dem Gelände des HAG-Gewerbeparks unterzeichnet. Vertragsbestandteil werden unter anderem der Umfang eines Veranstaltungsbetriebes sowie eine zeitliche Befristung des Vorhabens auf drei Jahre mit Aussicht auf eine Verstetigung darstellen.

Lassen sich das Konzept für die kulturelle Nutzung von drei Gebäuden im HAG-Quartier von Carl Meinheit (Sprecher des Zentrum für Kollektivkultur, rechts) erläutern: Senatorin Maike Schaefer und Bürgermeister Andreas Bovenschulte. Foto: Senatspressestelle
Lassen sich das Konzept für die kulturelle Nutzung von drei Gebäuden im HAG-Quartier von Carl Meinheit (Sprecher des Zentrum für Kollektivkultur, rechts) erläutern: Senatorin Maike Schaefer und Bürgermeister Andreas Bovenschulte. Foto: Senatspressestelle

Das Zentrum für Kollektivkultur e.V. plant auf dem Gelände der ehemaligen HAG Fabrik künftig auch eine kulturelle Nutzung. Dafür beantragt das Kulturkollektiv die Umnutzung der Gebäude 7, 8, 9 an der Cuxhavener Straße zu einem soziokulturellen Zentrum mit Ateliers, Studio- und Probenräumen, Veranstaltungs- und Ausstellungsräumen. Die angrenzenden Hafen- und Industrieunternehmen sahen hier mögliche Interessenkonflikte, wenn durch große Veranstaltung der Hafenbetrieb beeinträchtigt würde. Die Stadt Bremen möchte mit solch soziokulturellen Angeboten den gut ausgebildeten und kreativen jungen Menschen das attraktive Angebot einer Großstadt ermöglichen. Mit dieser Zielrichtung wurden in den vergangenen zwei Jahren die Gespräche geführt, die jetzt in die Vertragsverhandlungen mündeten.

Bei den Vertragsparteien handelt es sich um die Initiative Stadtbremischer Häfen (ISH) als Interessenvertretung der im Holz- und Fabrikenhafen ansässigen Unternehmen, der HAG Gewerbepark GmbH als Vermieterin, das Zentrum für Kollektivkultur e. V. als Mieterin, dessen Mitglieder das Kulturzentrum betreiben wollen, sowie um die begleitenden Ressorts der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau und dem Senator für Kultur stellvertretend für die Stadt Bremen.

Unter dem Logo der ehemaligen Kaffee-Firma HAG sollen sich Kultur und Wirtschaft vereinen. Foto: Senatspressestelle
Unter dem Logo der ehemaligen Kaffee-Firma HAG sollen sich Kultur und Wirtschaft vereinen. Foto: Senatspressestelle

Dr. Heiner Heseler für die ISH: "Aus dem Holz- und Fabrikenhafen kommen zunehmend positive Nachrichten. Die im Hafen- und Industriegebiet ansässigen Firmen haben hohe Investitionen in die Zukunft getätigt und weitere in Arbeit. Die Politik hat Ende Mai Planungsaufträge für die Modernisierung der Öffentlichen Infrastruktur beschlossen. Die heutige Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung eröffnet der Entwicklung des HAG Areals zusätzliche Perspektiven:

  • Künstlerinnen und Künstler können in Ateliers und Werkstätten auf dem HAG Gelände ein neues Zentrum finden.
  • Es wird in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag und einer Grunddienstbarkeit ein klarer Rahmen für Veranstaltungen geschaffen, der den Eigentümern Planungssicherheit gibt und der die wirtschaftliche Betätigung der benachbarten Hafen- und Industriefirmen nicht beeinträchtigt."

Carl Meinheit für das ZfK: "Wir freuen uns, diesen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zur Errichtung unseres Kulturzentrums nach nunmehr fast zweijährigem Austausch mit den Stakeholdern erreicht zu haben. Dafür möchten wir den unterstützenden Abgeordneten der Bürgerschaft, dem Kultur- und Bauressort, dem Beirat Walle, der Kulturdeputation und der HAG Gewerbepark GmbH danken. Unser Dank gilt darüber hinaus auch den ansässigen Betrieben der ISH, die wir schlussendlich weitestgehend von unserem Konzept überzeugen konnten. Wir freuen uns auf die nächste, nicht weniger herausfordernde Phase des Umsetzungsprozesses, in der unter Beachtung der mittlerweile veränderten Rahmenbedingungen kreative Lösungen für einen erfolgreichen Kulturbetrieb im auf dem Hag-Areal gefunden werden müssen. Nichtsdestotrotz sind wir positiv gestimmt, dass wir auch in diesen Punkten mit den beteiligten Stakeholdern zusammenkommen werden und die Vereinbarung ein wichtiger und richtiger Schritt ist, um die Bremer Kulturszene nachhaltig zu stärken sowie die Verträglichkeit einer robusten Kulturnutzung in Nachbarschaft zu Hafenbetrieben unter Beweis zu stellen."

Peter W. Menning, Geschäftsführer der HAG Gewerbepark GmbH: "Mit der heutigen Absichtserklärung konnte mit allen Vertretern ein gemeinsamer Weg für die Weiterentwicklung des Bereichs 'Kultur' auf dem HAG Gelände geschaffen werden. Dies ist für uns ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung. Die erwählten Gebäude auf unserem Areal sind prädestiniert für eine kulturelle Nutzung. Der Bedarf an Kultur- und Freizeitflächen in Bremen ist besonders groß. Deshalb freuen wir uns umso mehr einen Teil dazu beitragen zu können und das Zentrum für Kollektivkultur zu unterstützen. Bis zur heutigen Unterschrift hat es zahlreiche Gespräche mit allen Beteiligten gegeben. Im Rahmen der geführten Sondierungsgespräche bedanken wir uns bei den Beteiligten für den beständigen Eifer unter der Moderation der beiden Ressorts, vertreten durch die Staatsrätinnen Gabriele Nießen und Carmen Emigholz."

Maike Schaefer, Bürgermeisterin und Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau: "Mit diesem Letter of Intent betreiben wir aktive Standortpolitik und Stadtentwicklung. Es ist enorm wichtig, attraktive Areale für junge Initiativen zur Verfügung zu stellen, um Bremen als Standort attraktiv zu machen. Da können wir mit unseren Regelungen für Open-Air-Partys und Initiativen wie beispielsweise der kompletten Palette oder dem Kulturbeutel diverse Erfolge vorweisen. All das sind wichtige Puzzlestücke, dass junge Menschen nach ihrer Ausbildung Bremen nicht den Rücken kehren, wie es in vielen Städten Deutschland zunehmend zu beobachten ist."

Bürgermeister und Kultursenator Dr. Andreas Bovenschulte: "Ich bin sehr froh, dass mit der heutigen Unterzeichnung der Absichtserklärung ein für alle Beteiligten konsensfähiges Ergebnis erzielt werden konnte. Das Zentrum für Kollektivkultur kann nach dem Zentrum für Kultur im Tabakquartier in Woltmershausen nun als zweite Einrichtung der jungen freien Kulturszene in Bremen realisiert werden - und dabei bleiben die legitimen Rechte der Hafenwirtschaftsunternehmen im stadtbremischen Hafengebiet gewahrt. Das ist eine gute Einigung, die dem Ortsteil Bremen-Walle einen kreativen Schub gibt, aber gleichzeitig das Interesse der Wirtschaft berücksichtigt. Ich bin sicher, beide Parteien können auf Grundlage der Vereinbarung in guter Nachbarschaft vernünftig koexistieren. Mein Dank gilt den beiden Ressorts Bau und Kultur und dabei besonders den Staatsrätinnen Gabriele Nießen und Carmen Emigholz, die sich beide für dieses Ergebnis stark gemacht haben und einen konstruktiven Lösungsvorschlag gefunden haben."

Auf Grundlage dieser Einigung kann der Verein Zentrum für Kollektivkultur nun seinen Bauantrag zur Umnutzung der Gebäude 7, 8 und 9 auf dem Gelände an der Cuxhavener Straße 28 bei der Bausenatorin stellen. Der Senator für Kultur hat eine öffentliche Förderung für zunächst drei Jahre im Wege einer Konzeptförderung in Aussicht gestellt und stellt dafür in den Jahren 2022 und 2023 jeweils 60.000 Euro zur Verfügung. Die Mittel für 2024 betreffen einen neuen Etat, der durch die Bürgerschaft zu beschließen ist.

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