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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung | Senatskanzlei

Die Bauarbeiten zur Verlängerung der Linie 1 beginnen

Mehr ÖPNV für Huchting / Werbung mit der "Huchting-Bahn"

01.07.2021

Seit fast einem halben Jahrhundert ist Huchting Teil des Bremer Straßenbahnnetzes. Jetzt wird das Mobilitätsangebot in Bremens südlichstem Stadtteil ausgebaut. Mit der Verlängerung der Linie 1 bis zur Brüsseler Straße wird der Öffentliche Personennahverkehr in Zukunft attraktiver, leistungsfähiger, umweltfreundlicher und zuverlässiger. Am heutigen Donnerstag, 1. Juli 2021, sind die Bauarbeiten offiziell gestartet.

Baubeginn für die Linie 1 in Huchting (hintere Reihe von links): Sebastian Mannl (Leiter ASV), Staatssekretär Enak Ferlemann, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte. (Vordere Reihe von links) Christian Schlesselmann (Leiter Ortsamt Huchting), Renate Otto-Kleen (Beirat Huchting), Mobilitätssenatorin Dr. Maike Schaefer, BSAG-Vorstandssprecher Hajo Müller. Foto: Martin Rospek
Baubeginn für die Linie 1 in Huchting (hintere Reihe von links): Sebastian Mannl (Leiter ASV), Staatssekretär Enak Ferlemann, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte. (Vordere Reihe von links) Christian Schlesselmann (Leiter Ortsamt Huchting), Renate Otto-Kleen (Beirat Huchting), Mobilitätssenatorin Dr. Maike Schaefer, BSAG-Vorstandssprecher Hajo Müller. Foto: Martin Rospek

Gebaut wird in den kommenden drei Jahren von der heutigen Endhaltestelle am Roland-Center über die Werner-Lampe-Straße sowie die Kirchhuchtinger Landstraße bis zum Willakedamm. Von dort geht es über die bestehende Trasse der BTE (Bremen-Thedinghauser Eisenbahn) und die Heinrich-Plett-Allee bis zur Huchtinger Heerstraße. Dort entsteht die neue Wendeschleife und zugleich eine direkte und barrierefreie Anbindung an den Regionalbus nach Delmenhorst. Entlang der 3,7 Kilometer langen Strecke entstehen insgesamt sechs neue Haltestellen.

Drei Planungsschritte und drei Bauabschnitte
Seit Dezember 2019 besteht rechtskräftiges Baurecht für die Straßenbahnverlängerung in Huchting. Der Ausbau erfolgt in drei Planungsschritten. Den Auftakt bilden die vorbereitenden Maßnahmen, beispielsweise der Grunderwerb und die Verlegung der Versorgungsleitungen. Diese sind bereits in vollem Gang und teilweise bereits abgeschlossen. Die eigentlichen Hauptbaumaßnahmen im Anschluss daran umfassen zum Beispiel den Kanalbau, den Straßenbau und den Aufbau der Gleisanlagen. Den Abschluss bilden die Ausbauleistungen zu denen unter anderem Lärmschutzwände, Oberleitungen und der Bau der sechs neuen Haltestellen gehören.

Der Bau der Verlängerung der Linie 1 vor Ort ist in drei Bauabschnitte unterteilt:

  • Im Abschnitt 1 – zwischen Roland-Center und Willakedamm – haben die vorbereitenden Arbeiten bereits im November 2020 begonnen. Die Hauptbaumaßnahmen starten dort voraussichtlich im September 2021 und sollen im Frühjahr 2023 abgeschlossen sein.
  • Zwischen Heinrich-Plett-Allee / Delfter Straße und Brüsseler Straße befindet sich der Abschnitt 2. Auch dort haben vorbereitende Arbeiten bereits begonnen. Der Abschluss der Hauptbauarbeiten ist für Juni 2024 geplant, die Inbetriebnahme der neuen Straßenbahntrasse erfolgt rund ein Vierteljahr später.
  • Abschnitt 3 liegt zwischen Willakedamm und Heinrich-Plett-Allee. Dort beginnen die vorbereitenden Arbeiten im November 2021. Der Abschluss der Hauptbaumaßnahmen ist zwei Jahre später geplant.
  • Die Inbetriebnahme der Strecke für September 2024.

Neu sind die Pläne für eine Straßenbahn in Huchting nicht. Nach rund 20-jähriger Pause wurde im Jahr 1976 die damalige Linie 6 von ihrer Endhaltestelle an der Ochtum nach Süden verlängert. Ziel war – und ist bis heute – das vier Jahre zuvor eröffnete Roland-Center. Schon damals wurde die Verlängerung der heutigen Linie 1 zur Brüsseler Straße angekündigt. Ziel war die Fertigstellung bis 1985. Doch es blieb bei dem bestehenden Netz. Die Verlängerung zum Roland-Center sollte für viele Jahre der letzte Netzausbau bleiben. Erst im Jahr 1998 wurde das Schienennetz dann im Nordosten Bremens mit der Linie 4 erstmals wieder erweitert.

Schaefer: "Für die Mobilitätswende brauchen wir einen leistungsstarken ÖPNV"
Die über 20 Jahre lange Pause bis 1998 beim Ausbau des Straßenbahnnetzes sei aus heutiger Sicht schwer aufzuholen, sagt Mobilitätssenatorin Dr. Maike Schaefer und betont: "Für die nachhaltige Mobilitätswende brauchen wir mehr denn je einen leistungsstarken, modernen und ökologischen ÖPNV. Mit der neuen, direkten Verbindung von der Brüsseler Straße quer durch Huchting in die Innenstadt und darüber hinaus bieten wir den Huchtingerinnen und Huchtingern in Zukunft eine zuverlässige, schnelle und bequeme Alternative zur Fahrt mit dem eigenen Auto." Die sei vor allem angesichts der zahlreichen Pendlerinnen und Pendler, die tagtäglichen aus den südlichen Nachbargemeinden Bremens in die Hansestadt fahren, wichtig. "Mehr Fahrgäste in Bussen und Straßenbahnen bedeuten aber nicht nur eine Entlastung für die vollen Straßen. Sie bedeuten vor allem eine Entlastung für die Umwelt – weniger Lärm, weniger Emissionen in die Luft und wenig Stress für die Menschen im Stadtteil."

Müller: "Ein moderner und vielfältiger ÖPNV"
Auch bei der Bremer Straßenbahn AG freut man sich über den Ausbau des Straßenbahnnetzes. "Nachdem wir bereits vor einigen Jahren die Linie 1 im Bremer Osten bis nach Mahndorf verlängern konnten, beginnen wir nun mit dem lange geplanten und seit den 1970er Jahren versprochenen Ausbau in Huchting", sagt BSAG-Vorstandssprecher Hajo Müller. "Mit der Kombination unseres Straßenbahn- und Busangebots mit den Fahrten der Delbus und der Regionalbusse unserer Partner im VBN erhalten die Menschen in Huchting ab dem Jahr 2024 nicht nur einen modernen, sondern auch einen vielfältigen ÖPNV, der in Bremen in dieser Form in einem Stadtteil einmalig ist. Wir setzen darauf, dass die Vorteile der direkten Straßenbahnverbindung sowie die Flexibilität der Buslinien zusätzliche Fahrgäste zum Umstieg vom Pkw motivieren wird."

Bovenschulte: "Das Straßenbahn-Netz verbindet die Menschen in unserer Region"
Für Dr. Andreas Bovenschulte, Bremens Bürgermeister und Präsident des Senats, spielt der Ausbau der Straßenbahn an Bremens südlicher Stadtgrenze eine besondere Rolle. Bis vor zwei Jahren war er Bürgermeister der Nachbargemeinde Weyhe – der Stadt, in die in den kommenden Jahren die Straßenbahnlinie 8 verlängert werden soll. Seine Perspektive reicht daher über die Landesgrenze hinaus: "Das Straßenbahn-Netz verbindet die Menschen in unserer Region und macht dabei sowohl Bremen als auch seine Nachbargemeinden wirtschaftlich stärker, sozial gerechter und ökologisch nachhaltiger. Deshalb ist es gut, dass das Straßenbahn-Netz ausgebaut wird", betont Dr. Andreas Bovenschulte.

Ferlemann: "Der Lückenschluss ist wichtig"
Der heute offiziell gestartete Ausbau des Schienennetzes in Huchting wird auch in Berlin positiv bewertet. So betont Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI): "Heute ist ein guter Tag für Bremen. Mit der Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 stärken wir den Öffentlichen Personennahverkehr vor Ort deutlich. Der Lückenschluss ist wichtig: Von der Anbindung von Huchting an Innenstadt und Hauptbahnhof profitieren gerade auch die Berufspendler. Damit schaffen wir mehr Lebensqualität und noch mehr klimafreundliche Mobilität für die Bremerinnen und Bremer."

Seitens der Freien Hansestadt Bremen ist das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) beauftragt, die Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 bis Mittelshuchting zu planen, bauen, erhalten und verwalten. "Wir sind somit an allen Phasen von Anfang bis Ende beteiligt", sagt Amtsleiter Dipl.-Ing. Sebastian Mannl. "Unsere Aufgabe ist es auf behördlicher Seite alle Abstimmungen zu begleiten und darauf zu achten, dass geltende Gesetze, Vorgaben und Richtlinien eingehalten, berücksichtigt und umgesetzt werden." Auch das ASV sieht durch die Verlängerung der Straßenbahnlinie positive Effekte für Huchting. "Wir erwarten durch die Linie 1 eine verkehrliche Entlastung des Stadtteils. Für kurze Strecken kann innerhalb Huchtings bequem mit der Straßenbahn gefahren werden, ohne das Auto zu nutzen. Gleiches gilt auch für Fahrten in die City von Bremen. Sie können direkt in die Innenstadt mit der Linie 1 fahren, ohne umzusteigen zu müssen und brauchen auch keinen Parkplatz suchen. Dies wirkt sich entlastend auf die Bundesstraße 75 und die Stadtteile aus."

Auch im Stadtteilparlament ist man mit den Plänen für den ÖPNV in Huchting zufrieden. "Mit der Verlängerung der Straßenbahnlinien 1 und 8 und dem zugesicherten Erhalt des Bus-Ringverkehrs mit nutzerfreundlichen Taktzeiten bekommt Huchting einen optimalen innerörtlichen Nahverkehr und zugleich eine Entlastung von Pendlerverkehren", sagt die stellvertretende Beiratssprecherin Renate Otto-Kleen. "Für beide Ziele hat sich der Beirat eingesetzt und damit eine wirkliche
win-win-Geschichte für unseren attraktiven Stadtteil im Grünen geschrieben."

Neue "Huchting-Bahn" wirbt für den Stadtteil
Werbung für den Stadtteil macht auch die neue "Huchting-Bahn". Sie startet zeitgleich mit dem Startschuss der Baumaßnahme der Verlängerung der Linie 1. Auf der BSAG-Straßenbahn ist Typisches und Besonderes aus allen Huchtinger Ortsteilen illustriert. "Echte Huchtingerinnen und Huchtinger haben Statements zu ihrem Stadtteil unter dem Motto "Huchting ist meins" abgegeben", erklärt Ortsamtsleiter Christian Schlesselmann. "Mit der gestalteten Straßenbahn zeigen wir, wofür Huchting wirklich steht und wie lebenswert dieser Stadtteil ist." Da auf dem über 35 Meter langen Fahrzeug noch Platz für weitere Statements ist, freut Schlesselmann sich über Ideen und Anregungen zur Gestaltung. "Die Ergebnisse und Statements fließen in den jetzt angestoßenen Prozess für das Stadtteil-Image ein, an dessen Ende ein prägnantes Logo, ein markanter Slogan für Huchting entstehen soll."

Wer sich an dem Vorhaben beteiligen will, kann per E-Mail unter mitmachen@huchting-ist-meins.de Kontakt zum Ortsamt Huchting aufnehmen.

Verlängerung der Linie 8 weiter vor Gericht
Der Ausbau der Linie 8 von Bremen-Huchting aus nach Stuhr und Weyhe liegt weiterhin beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg. Nachdem das Bundesverwaltungsgericht im Jahr 2019 die Rechtskräftigkeit des bestehenden Planfeststellungsbeschlusses zur Linie 8 bestätigte, ist das Verfahren dort anhängig.

Weitere Informationen zur Verlängerung der Linie 1 in Huchting und zum geplanten Ausbau der Linie 8 nach Weyhe gibt es online unter www.linie1und8.de.

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Christian Dohle, Pressesprecher des Senats, Tel.: (0421) 361- 2396, christian.dohle@sk.bremen.de

Linda Neddermann, Stellvertretende Pressesprecherin und Referentin für Öffentlichkeitsarbeit bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: (0421) 361- 79199, E-Mail: linda.neddermann@umwelt.bremen.de