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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Neustadtswallanlagen neu in der Route der GartenKultur

16.03.2005

Acht private Gärten und eine öffentliche Grünanlage sind jetzt neu in die „Route der GartenKultur im Nordwesten“ aufgenommen worden. Die Bewertungskommission prämierte damit die Bestrebungen der Stadt Bremen, die Neustadtswallanlagen Schritt für Schritt umzugestalten und aufzuwerten und den innerstädtischen Wallanlagenring zu schließen.

Die Route der GartenKultur ist ein Projekt des Vereins Gartenrouten im Nordwesten e.V., unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e. V. (DGGL). Seit der feierlichen Eröffnung des 1. Routenabschnittes der Route der GartenKultur im Sommer 2001 sind mittlerweile 14 verschiedene Flyer mit Gärten und Parks aus sämtlichen Regionen des Nordwestens erschienen. Innerhalb dieser Broschüren werden insgesamt etwa 150 sehenswerte Garten- und Parkanlagen vorgestellt und für einen Gartenbesuch empfohlen. Alle aufgenommenen Gärten und Parks erhalten das Lindenblatt, das als Qualitätssiegel von der DGGL vergeben wird.

Die Neustadtswallanlagen gehörten wie die Altstadtswallanlagen zur alten Bremer Stadtbefestigung. Während die Altstadtswallanlagen 1802 nach der Aufgabe der Befestigungsanlagen laut Ratsbeschluss zu einer öffentlichen Parkanlage umgestaltet wurden, verwahrlosten die Neustadtswallanlagen. Später wurden die Flächen als Gemüsegärten genutzt, ab 1815 entstanden zahlreiche Gebäude innerhalb der ehemaligen Wehranlage (Kaserne, Hochschule, Feuerwache). Zwischen 1891 und 1903 wurde dann auch der Wallgraben zugeschüttet. Als einziges Relikt des Grabens ist auch heute noch die Piepe im östlichen Teil der Grünanlage erhalten.

Erst nach dem 2. Weltkrieg in den 50er Jahren wurden große Teile der Neustadtswallanlagen als öffentliche Grünanlage gestaltet. Aus dieser Zeit stammt z.B. der Senkgarten am Hohentorsplatz. Die Neustadtswallanlagen standen jedoch immer im Schatten der denkmalgeschützten Altstadtswallanlagen auf der anderen Weserseite.

1998 begann die Stadt Bremen mit der schrittweisen Modernisierung der Neustadtswallanlagen. Zunächst wurde zwischen 1998 und 2001 der zentrale Abschnitt zwischen Langemarckstraße und Friedrich-Ebert-Straße in Angriff genommen. Mit Erfolg. Der Erholungswert der Grünanlage wurde deutlich gesteigert, die Zäsuren gemildert und auch die Bedeutung der Anlage als Teil des historischen Wallrings gewann weiter an Aufmerksamkeit. Heute erlebt der Besucher diesen Teil der Wallanlagen als großzügigen, harmonisch gestalteten Stadtteilpark mit einem vielfältigen Spiel- und Freizeitangebot.

Seit 2003 wird am östlich angrenzenden Abschnitt, dem Leibnitzplatz, gebaut. Großzügige Eingangssituationen, eine überarbeitete Wegeführung und ein neuer Spielplatz charakterisieren diesen Parkteil. Im Blickpunkt steht der Zentaurenbrunnen, der für viele Neustädter ein heimliches Wahrzeichen dieses Teils von Bremen ist. Die Fertigstellung ist für dieses Jahr vorgesehen.

Derzeit werden von Stadtgrün Bremen die Planungen für die Sanierung im Bereich der Piepe sowie im Abschnitt zwischen Langemarckstraße und Hohentorsheerstraße erstellt. Dem Bereich an der Piepe kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da er das Bindeglied zu den Altstadtswallanlagen auf der anderen Weserseite darstellt. Durch eine Grünverbindung über den Stadtwerder westlich der „Umgedrehten Kommode“ soll ein optischer Ringschluss zur Altmannshöhe auf der anderen Weserseite geschaffen werden.

Auch am anderen Ende der Neustadtswallanlagen auf dem Friesenwerder tut sich etwas. Die derzeit brach liegende Fläche am Neustädter Bahnhof, auf der ein Taxi-Betrieb ansässig war, wird in Kürze zu einer weitläufigen Wiese mit einzelnen Gehölz- und Baumgruppen umgestaltet. Damit wird ein weiterer Lückenschluss im Wallanlagenring der Stadt Bremen vollzogen.

Weitere Infos: www.nordwestgarten.de.