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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Projekt aus Kanada gewinnt den ’bremer umweltpreis international’ 2004

24.09.2004

Prof. Dr. Klaus Töpfer gratuliert den diesjährigen Gewinnern im Rathaus

Der ’bremer umweltpreis international’ 2004 geht an den Solar-Waschsalon aus Kanada. Schirmherr Prof. Dr. Klaus Töpfer, Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), verlieh gemeinsam mit Umweltsenator Jens Eckhoff den ’bremer umweltpreis international’ 2004 an Alex Winch für das Projekt "Beach Solar Laundromat Wash and Fold". Platz 2 und 3 des mit insgesamt 35.000 Euro dotierten Preises gingen an die Projekte "Ukrainian Network for Local Environmental Sustainability" der Kommune Nikolaev und an "EcoMTex - Ökotextilien für den Massenmarkt" der Otto (GmbH & Co. KG). Als besondere Anerkennung wurde an das Projekt "BedZED aus Großbritannien" ein Spezialpreis des Senators für Bau, Umwelt und Verkehr verliehen.


Der in diesem Jahr international ausgelobte Preis richtete sich an Projekte, an denen mindestens ein Unternehmen mit einem weiteren Partner aus Wissenschaft, Verwaltung, Politik oder einer Nichtregierungsorganisation beteiligt ist. „Mit 168 Bewerbungen hat die Ausschreibung des Preises unsere Erwartungen weit übertroffen. Wir zeichnen 2004 drei Projekte aus, die sich über das vorgeschriebene Maß hinaus für die Umwelt engagieren und damit ein Vorbild für nachhaltiges Wirtschaften sind. Ein Viertes bekommt wegen seiner herausragenden Erfolge eine spezielle Anerkennung“, betonte Senator Jens Eckhoff.


Die Jury hatte es nicht leicht, sich unter den sieben Finalisten für die Gewinner zu entscheiden. „Gerne hätten wir alle ausgezeichnet, denn die Maßnahmen jeder Bewerbung zeugen von unternehmerischer Weitsicht und Umweltverantwortung“, so Harald Emigholz, Vorsitzender des RKW Bremen e.V. (Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Dt. Wirtschaft) und Ausrichter des Preises. Und Johann Färber, Geschäftsführer der Bremer Aufbau-Bank GmbH, die das Preisgeld auch in diesem Jahr stiftete, fügte

an: „Ich gratuliere den Gewinnern und bin zuversichtlich, dass die Form der Anerkennung von Umweltengagement ein Zeichen setzt und andere auch in Bremen motiviert, sich ebenfalls für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen.“


Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister a. D. und Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), würdigte in der Feierstunde nicht nur die Sieger, sondern auch Bremens herausragende Stellung, was das Engagement der Hansestadt in Sachen Nachhaltigkeit angeht. Bremen behauptet sich im internationalen Vergleich als Vorreiter im Bereich innovativer Umwelttechnologien. Im Anschluss an die Preisverleihung nutzten die rund 300 Gäste die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.


Die drei Siegerprojekte des ’bremer umweltpreis international’ 2004


Der Gewinner: 20.000 Euro

Mit dem „Beach Solar Laundromat Wash and Fold“ aus Kanada – einem solarbetriebenen Waschsalon – wählte die Jury ein Projekt, dessen Nachhaltigkeit in zweierlei Hinsicht gewährleitstet ist: Hier basiert zum einen das Energiemanagement auf der Nutzung von Sonnenenergie, was die die CO2-Emissionen um 40 Prozent senkt. Zum anderen schaffte Alex Winch, Inhaber des Waschsalons, in Kooperation mit einer Nachbarschaftsinitiative Arbeitsplätze für Neu-Kanadier, um diesen die Integration und den Spracherwerb zu erleichtern.


2. Sieger: 10.000 Euro

Für die Jury ist das „Ukrainian Network for Local Environmental Sustainability“ unter der Leitung von Dr. Yuriy Kerbunov, Umweltberater der Kommune Nikolaev, ein gelungenes Beispiel internationaler und nachhaltiger Kooperation. Gemeinsam mit dem britischen Partner Global to Local wurden in der Kommune Nikolaev erfolgreich Umweltmanagement-Systeme eingeführt, die die Schwefeldioxid- und die Wasserverschmutzung ebenso erheblich reduzierten wie auch den Frischwasserverbrauch. Darüber hinaus wurde der Brennstoff Kohle durch Erdgas ersetzt. Bislang folgten 23 weitere Städte dem guten Beispiel.


3. Sieger: 5.000 Euro

Die Otto (GmbH & Co. KG) setzt nach Meinung der Jury Maßstäbe mit ihrem Projekt „EcoMTex“ im Bereich Produktion und Vertrieb von Ökotextilien für den Massenmarkt. Dr. Johannes Merck, Direktor Umwelt- und Gesellschaftspolitik der Otto (GmbH & Co. KG), etablierte mit seinem Team eine komplette Produktionskette, von ökologisch angebauter Baumwolle über bioverträgliche Zusatzstoffe bis hin zu umweltschonenden Herstellungsprozessen. Damit wird sowohl das Verbraucherbewusstsein geschärft als auch nachhaltig und umweltfreundlich gewirtschaftet und produziert.


Spezialpreis des Senators für Bau, Umwelt und Verkehr: 2.500 Euro Das BedZED-Projekt (Beddington Zero Energy Development) ist mit 82 Wohnungen und Büros Großbritanniens größte so genannte Öko-Siedlung. Pooran Desai, Gründer der BioRegional Development Group, setzt auf erneuerbare Energien aus Sonne und Windkraft, Regenwasser wird in Tanks gesammelt und 40 Bewohner der Siedlung teilen sich nur drei Autos. Die Jury sieht darin ein Paradebeispiel nachhaltigen und zukunftsweisenden Bauens und Wohnens, mit einem hohen Potential an ressourcenschonenden Einsparmöglichkeiten. Der Spezialpreis kommt einem weiteren Projekt der BioRegional Development Group in Johannesburg zugute.


Als Finalisten hatten sich außerdem qualifiziert eine Technologie-Transfer-Kooperation für nachhaltige Dorfentwicklung aus Kerala in Indien und das Unternehmen E+Co aus Bloomfield, USA, das erneuerbare Energie-Systeme in ländlichen Gegenden Brasiliens aufbaut um damit Bauern zu nachhaltigem Wirtschaften anzuhalten. Aus dem Land Bremen qualifizierte sich die Firma Waterman GmbH mit seiner neuesten Entwicklung dip stick®, einer selbst regulierenden Tropfbewässerung sowohl für den heimischen Garten als auch für den Großeinsatz im Agrarbereich.



Weitere Informationen gibt: Ecolo - Ökologie und Kommunikation, Sustainability Center Bremen, Parkallee 14, Telefon 0421.230011-16, regan.mundhenke@ecolo-bremen.de, www.ecolo-bremen.de, www.sustainability-center-bremen.de.