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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Die Ampeln zeigten Grün: Senator Eckhoff testete neues Grüne Welle-Programm auf Hauptverkehrsstraßen

17.11.2003

Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Jens Eckhoff, hat heute, Mo. 17.11.2003 mit einer Testfahrt die neuen Grüne-Welle Schaltungen auf Hauptverkehrsstraßen in Bremen vorgestellt.

Ein Jahr nach einem entsprechenden Beschluss der Deputation für Bau sind damit vier der zunächst sechs geplanten Grüne Welle-Schaltungen umgesetzt worden. Die Schaltungen der nächsten bei-den Hauptverkehrsstraßen stehen vor der Fertigstellung.

Senator Jens Eckhoff: "Ich verstehe dies als einen ersten Schritt zur Verbesserung des Verkehrsflusses, dem dringend weitere folgen müssen. Autos, die sich unnötigerweise an Ampeln stauen, sind verkehrs- und umweltpolitisch ein Ärgernis. Deshalb müssen wir mit verbesserten Ampelschaltungen und moderner Verkehrstelematik Bremen voranbringen. Mit weiteren Grüne-Welle-Schaltungen und insbesondere auch der kurz vor dem Start stehenden Verkehrsmanagementzentrale werden wir die Möglichkeiten für eine bessere Verkehrsqualität in Bremen konsequent nutzen."

Um eine Grüne-Welle-Schaltung auf einer Hauptverkehrsstraße zu erreichen, bedarf es umfangreicher planerischer und technischer Voraussetzungen.

So mussten für die vier jetzt fertiggestellten Schaltungen insgesamt 60 neue Verkehrszählstellen und Grünzeitbemessungsdetektoren in die Fahrbahn eingebaut und 38 Ampelanlagen mit neuer Verkehrssteuerungssoftware versorgt werden. Im Bereich der Parkallee wurden zwei Einmündungs-anlagen zu Fußgängerfurten zurückgebaut. So wurden letztlich eine Fülle an baulichen, signalsteuerungstechnischen und verkehrslogistischen Maßnahmen umgesetzt, um eine intelligentere Verkehrssteuerung zu erreichen und den Verkehrsfluss und damit den Fahrkomfort verbessern zu helfen.


Zu den einzelnen Hauptverkehrstraßen:



Hafenrandstraße zwischen Lloydstraße und Hüttenstraße


Die gesamte, 7,5 Kilometer lange Hafenrandstraße ist steuerungstechnisch in drei Bereiche gegliedert. Auf allen drei Streckenabschnitten werden die Fahrzeugverkehre autonom über Messstellen erfasst und die Signalschaltungen bestimmt. In der Verkehrsanalyse hat sich gezeigt, dass die Verkehrsbelastungsfunktionen in den einzelnen Streckenabschnitten sehr unterschiedlich sein können. Zum Beispiel kann im nördlichen Abschnitt tageszeitlich schwankend ein dominierender stadtein-wärts gerichteter Verkehr vorliegen und zur gleichen Zeit im südlichen Abschnitt eine dominierende stadtauswärtige Verkehrsbelastung vorherrschen. Drei Steuerungsabschnitte können diesen richtungskonträren Verkehrsbelastungen besser Rechnung tragen, als wenn man über einen gesamten Steuerungsabschnitt die Hafenrandstraße bedienen würde. Aufgrund der vollautomatischen Verkehrserfassung auf der Hafenrandstraße bildet sich das signaltechnische Steuerungssystem ebenfalls automatisch aus. Waren noch vor einem Monat drei Signalplanschaltungen je Ampelanlage Standard so werden mit dem neuen Steuerungssystem heute zwischen 10 und 18 Signalplanschaltungen je Ampel und Tag registriert.

Im Bereich der nördlichen Hafenrandstraße zwischen Debstedter Straße und Hüttenstraße wurde bereits vor Monaten die zulässige Geschwindigkeit von 50 km/h auf 70 km/h erhöht, weil aufgrund der Straßencharakteristik und aufgrund der weiten Kreuzungsabstände die 70 km/h besser für einen koordinierten Verkehrsablauf geeignet sind als 50km/h.


Parkallee zwischen Benquestraße und Wiener Straße


Neun Ampelanlagen sind konsequent mit Anforderungsbetrieb für Fußgänger, Radfahrer und Fahrzeugverkehr, die die Parkallee überqueren wollen, ausgestattet. In der Hauptrichtung sorgen zusätzlich Verkehrszählstellen und andere Verkehrserfassungseinrichtungen dafür, dass die gesamte Stre-ckensteuerung dem tatsächlichen Verkehrsbedarf angepasst wird. Die Grüne Welle stellt sich stadteinwärts sehr sicher dar, wobei sie bei Grünanfang in die Strecke fahrend etwas unter 50km/h liegt und gegen Ende grün in die Strecke einfahrend etwas über 50km/h. Stadtauswärts fahrend können drei Problembereich die Grüne Welle trüben, dies ist allerdings abhängig davon, ob man mit beginnender Grünphase oder mit endender Grünphase in die Strecke einfährt und an welcher Ampelanlage die Fahrt beginnt.


Osterdeich / Hastedter Osterdeich / Malerstraße / Pfalzburger Straße


Für den Streckenabschnitt Osterdeich bis Malerstraße – Pfalzburger Straße gelten die gleichen Steuerungsstrategien wie für die Hafenrandstraße, wobei dieser Streckenabschnitt in zwei Steuerungsbereiche gegliedert ist. Der erste Steuerungsabschnitt Osterdeich umfasst den Abschnitt zwischen Tiefer/Altenwall und Georg-Bitter-Straße und der zweite den Hastedter Osterdeich bis zur Pfalzburger Straße.


Neuenlander Straße / Senator-Apelt-Straße


Beide Steckenabschnitte liegen mit einer durchschnittlichen täglichen Verkehrsbelastung von ca.37.00 Kraftfahrzeugen und einem hohen LKW-Anteil im sogenannten Sättigungsbereich der Ampelsteuerung. Aus diesem Grund sind die Verbesserungspotentiale, wie in einer Voruntersuchung bereits festgestellt, nur in geringem Maße zu erwarten. Dennoch Es konnten Verbesserungen im Verkehrsablauf zwischen den Kreuzungen Oldenburger Straße und Langemarkstraße und Friederich-Ebert-Straße erzielt werden. Zusammengefasst sind alle aufgeführten Maßnahmen geeignet eine intelligentere Verkehrssteuerung erwarten zu lassen und den Verkehrsfluss und damit den Fahrkomfort verbessern zu helfen.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Reisegeschwindigkeit auf allen Strecken deutlich verbessert worden ist. Dabei gilt: Je näher die mittlere Reisegeschwindigkeit an der zulässigen Geschwindigkeit liegt, um so besser ist die grüne Welle und um so weniger stauempfindlich ist die Strecke.

Die mittleren Wartezeiten sind ein Kriterium für die Qualitätsbeurteilung der Ampelbenutzung für Fußgänger und Radfahrer und die Nebenrichtungsverkehre. Die mittleren Wartezeiten für die Nebenrichtung haben sich im Bereich der Parkallee aufgrund des neuen Anforderungsbetriebes geringfügig erhöht. Im Bereich Hastedter Osterdeich und Malerstraße ist eine Erhöhung von ca. 32 auf 40 Sekunden zur Hauptverkehrszeit zu verzeichnen, außerhalb der Hauptverkehrszeit treten geringe Schwankungen um 32 Sekunden auf. Im Bereich der Georg-Bitter-Straße konnten die mittleren Wartezeiten dagegen von 52 Sekunden auf 42 Sekunden verringert werden.


Ausblick


Die Verkehrsachsen Georg-Bitter-Straße / Stresemannstraße und Bismarckstraße sind mit neuen Basissteuerungsprogrammen seit dem 14.11.2003 fertiggestellt. Die verkehrsabhängige Straßennetzsteuerung wird zur Zeit getestet und bis Ende Januar / Anfang Februar 2004 fertiggestellt.

In einer 2. Umsetzungsstufe sollen in 2004 und 2005 sechs bis acht weitere Hauptverkehrsachsen untersucht und mit verbesserten Steuerungsprogrammen ausgestattet werden. Die Deputation für Bau und Verkehr hat entsprechende Voruntersuchungen jetzt zugestimmt.


Kosten


Die Kosten für Planung, Tiefbau, Hardware und Software betragen ca. 1,5 Mio.€ für die Verbesse-rung der Ampelschaltungen auf den ersten 6 Hauptverkehrsachsen.