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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Senatorin Wischer: Größtes Bremer Stadtumbauprojekt kann beginnen

21.03.2003

BIG und GEWOBA kaufen Krause-Wohnungen

Die Projektgesellschaft Tenever hat heute (22.3.2003) im Wege des Zwangsversteigerungsverfahrens den Großteil der Krause-Wohnungen in Osterholz-Tenever erworben. "Das lange, zielgerichtete Arbeiten hat zum erhofften Erfolg geführt", so die Senatorin für Bau und Umwelt, Christine Wischer. Nach der Sicherstellung der Finanzierung und der Erarbeitung eines städtebaulichen Konzeptes war der Erwerb der Wohnungen letzte Voraussetzung um den Umbau Tenevers zu starten. Jetzt geht es los." Die Kosten betragen ca. 26 Mio. €, von denen die Stadt 13 Mio. € trägt.

Wischer, erinnerte daran, dass der Umbau Tenevers das größte Stadtumbauprojekt in den alten Bundesländern ist. „Mit dem Erwerb der Wohnungen haben wir den entscheidenden Schritt zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensverhältnisse im Stadtteil Tenever gemacht. Vor uns steht jetzt eine stadtentwicklungspolitische Herkulesaufgabe, um in Tenever einen attraktiven, zukunftsfähigen Stadtteil zu entwickeln, einen ausgewogene Bewohnerstruktur zu erreichen und damit das Image Tenevers deutlich zu verbessern. Jetzt kommt es darauf an, die Einschnitte in die Struktur des Stadtteils sozialverträglich zu organisieren. Wir wollen, dass die Menschen in Tenever den Umbau als große Chance für eine Verbesserung ihres persönlichen Lebensumfeldes sehen. Tenever soll auch dafür stehen, dass es uns Ernst damit ist, auch in den Stadtteilen für attraktive Lebensverhältnisse zu sorgen. Zugleich ist dies natürlich auch Sanierungspolitik im besten Sinne. Denn die umfangreiche Sanierung und Modernisierung des Stadtteils erhöht die Attraktivität ganz entscheidend und trägt damit dazu bei, Menschen an Bremen zu binden."

Die inzwischen gegründete Projektgesellschaft, an der die Bremer Investitionsgesellschaft BIG und die GEWOBA zu je 50 Prozent beteiligt sind, wird ein umfangreiches Aufwertungsprogramm für die ehemaligen Krause-Wohnungen realisieren. Sie wird die Wohnanlage umfassend sanieren und modernisieren. Zur Verbesserung des Wohnumfeldes und der städtebaulichen Situation werden die engen Wohnhöfe im Bereich nördlich des Zentrums im Rahmen von Gebäudeabrissen zu den umgebenden Freiflächen hin geöffnet. Außerdem wird der sogenannte Kessler Block an der Neuwieder Straße abgerissen, weil er nicht modernisierungsfähig ist. Von den jetzt erworbenen 1.300 Wohneinheiten, sollen 650 abgerissen werden. Bei den verbleibenden Gebäuden ist vorgesehen, die Fassaden zu erneuern, die Treppenhäuser zu renovieren sowie die verbleibenden Wohnungen in Stand zu setzen.

Darüber hinaus sollten durch Maßnahmen des Stadtumbaues, wie

  • die Beseitigung der 6 m über dem Terrain gelegenen Fußgängerebene
  • die Öffnung der Wohnhöfe zu den angrenzenden Grünbereichen
  • die Verringerung der sehr hohen Baudichte sowie
  • die Ergänzung des Angebotes an hausnahen Freiflächen

die Lebensqualitäten im Stadtquartier aufgewertet werden.


Der Zeitplan sieht vor, in diesem Jahr mit den umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten zu beginnen. Nach Fertigstellung können den Bewohnern im Rahmen eines zu entwickelnden Umzugsmanagements der abzubrechenden Gebäude modernisierte Wohnungen in den sanierten Blöcken angeboten werden. Mit ersten Abbrüchen ist im kommenden Jahr zu rechnen. Insgesamt sieht der Zeitplan vor, die Arbeiten im wesentlichen im Jahr 2007 abzuschließen. Senatorin Wischer: "Mir ist wichtig, dass die Menschen in Tenever wissen, dass für jeden Bewohner, der derzeit dort lebt, auch künftig eine passende Wohnung zur Verfügung stehen wird. Niemand muss sich sorgen machen, dass für ihn kein Platz mehr sein könnte."

Für die Finanzierung der Sanierung hatte der Senat bereits im vergangenen Jahr eine Voraussetzung geschaffen. Danach stehen für die Umsetzung der Konzeption knapp 31 Mio. € an bremischen Mitteln für die Finanzierung der Einmalkosten zur Verfügung. Insgesamt wird die Sanierung Tenevers mit einem Kostenrahmen von 72 Mio. € kalkuliert.

Für die Umsetzung der Gesamtkonzeption erhält Bremen Mittel in Höhe von 3 Mio. € aus dem Modellvorhaben des Bundes „Stadtumbau West.“ Diese Mittel sind eng an die Umsetzung des Projektes sowie der Bereitstellung bremischer „Komplementärmittel“ gebunden.